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Mir schmeckts wieder

Mir schmeckts wieder

Titel: Mir schmeckts wieder
Autoren: Claudia Menebroecker , Joern Rebbe , Udo Keil
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und leicht zu kauen.
Schluckstörungen sind häufiger, als man denkt
    Etwa ein Fünftel der Menschen über 55 Jahren haben Probleme beim Schlucken. Anzeichen dafür können häufiges Verschlucken von Flüssigkeiten, das Gefühl des Steckenbleibens im Hals oder auch Husten und Räuspern nach den Mahlzeiten sein. Indirekte Hinweise gibt die Beobachtung, dass die Betroffenen weniger essen und trinken, die Auswahl der Lebensmittel unbewusst anpassen oder ungewollt Gewicht verlieren. Nehmen Sie diese Anzeichen ernst, wenn Sie sie feststellen, und besprechen Sie das Thema mit Ihrem Hausarzt. Gemeinsam mit einem Logopäden lässt sich herausfinden, wie die Beschwerden verringert werden können.
    Ein wichtiger Aspekt, um die Beeinträchtigungen auszugleichen, ist die passende Konsistenz der Speisen und Getränke.
Getränke andicken
    Falls Sie sich häufig an Getränken verschlucken, können Sie Getränke mit verschiedenen Produkten ein wenig andicken. Dann bekommt Kaffee beispielsweise eine saucenartige Konsistenz. Durch das Pulver verlangsamt sich die Fließgeschwindigkeit. Das trägt zur Erleichterung des Schluckens bei. Die Vorstellung von angedicktem Kaffee ist erst einmal befremdlich. Probieren Sie es einfach mal aus – manch einer ist überrascht, wie genussvoll es sich doch trinken lässt, wenn man sich einfach nicht daran verschluckt. Auch Säfte oder Wein lassen sich auf diese Art andicken. Es funktioniert wie Puddingpulver zum Kaltanrühren. Sie erhalten das Produkt, das speziell für das Andicken von Getränken gemacht ist, in Apotheken, lassen Sie sich dort zur Verwendung des Pulvers beraten. Auch natürliche dickflüssige Getränke wie Bananen- oder Pfirsichnektar oder Buttermilch und Milch lassen sich leichter schlucken als dünnflüssige wie Apfelsaft oder Wasser.
Weiche Konsistenz erleichtert das Schlucken
    Ihnen selbst ist vielleicht auch schon aufgefallen, wenn Sie eher zu Kompott als zu frischem Obst greifen und das Gemüse vielleicht weicher kochen, als Sie es üblicherweise getan haben. Schluckstörungen lassen sich durch eine angepasste Speisenauswahl kompensieren. Empfohlen wird eine weiche Kost, ohne Krümel und Fasern. Sie soll möglichst homogen sein. Achten Sie trotzdem auf eine vielseitige Ernährung und essen Sie weiterhin reichlich Getreideprodukte, Obst und Gemüse. Passen Sie nur die Konsistenz der Speisen an Ihre Bedürfnisse an.
    Schwierig zu schlucken sind Mischkonsistenzen wie Suppen mit Einlage oder Eintopf, faseriges oder krümeliges Fleisch und auch Gemüse mit Fasern wie Sauerkraut oder Bohnen. Pürieren Sie diese Speisen, falls sie Ihnen Probleme bereiten. Auch Milchprodukte mit Stücken wie Fruchtjoghurt lassen sich leichter schlucken, wenn sie püriert werden.
    Nehmen Sie sich außerdem Zeit zum Essen! Mit Ruhe lässt sich auch genießen, wenn es etwas länger dauert.
Wenn Sie ungewollt Gewicht verlieren
    Gewichtsverlust im Alter entwickelt sich oftmals kaum bemerkt. Appetitlosigkeit, Schwierigkeiten bei Einkauf oder Zubereitung oder andere körperliche Beschwerden können zu allmählich kleineren Essmengen und so zu einer ungewollten Gewichtsabnahme führen. Beobachten Sie Ihr Körpergewicht. Wiegen Sie sich einmal im Monat oder gucken Sie, wie gut die Kleidung sitzt. Wenn Rock- oder Hosenbund immer weiter werden, besprechen Sie dies mit Ihrem Hausarzt. Mit ihm können Sie klären, wie Sie mit Essproblemen umgehen können und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt. Möglicherweise sind Medikamente für Ihre Appetitlosigkeit (mit-) verantwortlich.
    Wählen Sie energiereiche Lebensmittel aus, um die Zufuhr zu erhöhen. Bevorzugen Sie fettreiche Milchprodukte. Ergänzen Sie Speisen mit Ölen, Butter oder Sahne an, wenn Sie das mögen. Wählen Sie eher kalorienreiche Getränke wie Säfte, Limonaden oder Malzbier aus. Lassen Sie sich außerdem von einer Diätassistentin zur Speisenzusammenstellung beraten. Ihre Krankenkasse kann Ihnen Ansprechpartner für eine Ernährungsberatung nennen. Wenn Sie insgesamt nur wenig essen, kann der Arzt Ihnen überdies auch sogenannte hochkalorische Trinknahrung verschreiben.
So könnte der Tag bei Schluckstörungen aussehen
Beispiel 1
Beispiel 2
Frühstück
2 Tassen Kaffee (ggf. angedickt)
    1 Glas Pfirsichnektar
    1 Scheibe Graubrot ohne Rinde mit Quark und Honig und 1 Vollkorntoast mit feiner Fleischwurst
2 Tassen Kaffee (ggf. angedickt)
    Haferbrei aus Schmelzflocken mit püriertem Aprikosenkompott
Zwischendurch
1 Glas Hafermilch
    1 Banane
1
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