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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11
Autoren: Lara Adrian
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über die
polierte Oberfläche des Tischs, auf den er Tess gefesselt hatte, und krachte in
die Fensterfront auf der anderen Seite des Raumes. Sofort richtete er sich
wieder auf, sprang auf die Füße und pendelte wie ein Boxer tänzelnd vor den
Rollos hin und her, die hinter ihm vor- und zurückschwangen. Dante schützte
instinktiv seine Augen vor dem eindringenden Licht und riss den Arm hoch, um
die Strahlen abzuschirmen.
    „Was ist los mit dir? Zu hell
für dich, Vampir?“ Er grinste durch seine blutverschmierten Zähne. In seiner
Hand befand sich ein abgebrochenes Stück Schublade, das er hielt wie einen
schartigen Knüppel. „Wie wär’s mit einer kurzen Szene aus Stirb langsam ?“
    Er schwang den Arm und
zertrümmerte das Fenster, schlug die Rollos zur Seite und ließ die Glassplitter
um sie regnen.
    Sonnenlicht ergoss sich in den
Raum und versengte Dantes Augen hinter der Schutzbrille. Er brüllte im
plötzlichen Todeskampf seiner zerfetzten Hornhäute. In diesem kurzen Moment der
Unachtsamkeit rollte Ben Sullivan unter ihm durch und versuchte zu entwischen.
    Jetzt spürte Dante trotz der
Schutzkleidung, wie seine Haut heißer wurde und zischte, wo das nackte Fleisch
dem Licht ausgesetzt war. Zeitweilig blind, musste er den Lakaien mit seinen
anderen Sinnen verfolgen, alle übersensibilisiert, seit seine Wut ihn
verwandelt hatte. Die Fangzähne streckten sich in seinem Mund zu ganzer Länge.
Seine Pupillen verengten sich hinter den dunklen Linsen zu senkrechten
Schlitzen.
    Er warf sich in die Luft, sprang
in einer flüssigen Bewegung durch den Raum und stieß von hinten auf Sullivan
nieder. Der Aufschlag warf beide zu Boden. Dante gab dem Lakaien keine Chance
zu reagieren. Er griff ihn an Kinn und Stirn und beugte sich hinab, bis seine
scharfen Reißzähne die Ohren des Scheißkerls kitzelten.
    „Yippeekayay, Schweinebacke!“
    Mit einem scharfen Ruck drehte
Dante den Hals des Lakaien in seinen Händen. Er ließ den leblosen Körper zu
Boden fallen und bemerkte kaum noch den sauren Geruch in der Luft und das
leichte Zischen, das in seinen Ohren summte wie ein Schwarm Fliegen. Schmerz
überflutete ihn, als er sich aufrichtete und von dem geborstenen Fenster
wegtaumelte. Er hörte das schwere Stampfen von Stiefeln vor dem Raum, konnte
aber den Blick nicht auf die dunkle Kontur scharf stellen, die jetzt den Raum
zwischen den Türpfosten ausfüllte.
    „Draußen ist alles klar -  heilige
Scheiße!“ Nikos Stimme brach ab, dann war der Krieger an Dantes Seite, stützte
ihn und geleitete ihn mit der gebotenen Eile aus dem lichtdurchfluteten Raum.
„O Gott, D. Wie lange warst du dem ausgesetzt?“
    Dante schüttelte den Kopf.
„Nicht so lang. Der Scheißkerl hat das Fenster rausgehauen.“
    „Ja“, sagte Niko mit seltsam
erbitterter Stimme. „Ich kann’s sehen. Wir müssen dich hier rausbringen, Mann.
Komm schon.“

36
     
    „Hölle und Verdammnis!“
    Der schwarz gekleidete Krieger
auf dem Vordersitz des Geländewagens neben Tess -  sie nannten ihn Chase -  stieß
die Fahrertür auf und sprang hinaus, als Dante und ein anderer Mann aus der
Klinik gelaufen kamen.
    Dante lief nicht wirklich, er
humpelte mehr. Schwer stützte er sich auf den Krieger, der ihn herausgebracht
hatte. Sein Kopf hing tief auf der Brust, unbedeckt, die Vorderseite seines
Anzugs war aufgerissen, und die lohfarbene Haut seiner Brust schimmerte
hindurch, glühend in einem feurigen Rot durch das helle Licht des Morgens.
    Chase öffnete die Heckklappe des
Geländewagens und half dem anderen Mann, Dante hineinzuhieven. Dantes Fangzähne
waren lang, die Spitzen glänzten weiß bei jedem Atemzug, den er durch seinen
offenen Mund zog. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, seine Pupillen dünne
schwarze Schlitze in der Mitte ihrer hellen bernsteinfarbenen Iris. Er war
vollständig verwandelt, ein Vampir, den Tess fürchten sollte, aber jetzt nicht
konnte.
    Seine Freunde arbeiteten
schnell. Ihr verbissenes Schweigen ließ Tess das Blut gefrieren. Chase schloss
die Heckklappe und rannte herum zur Fahrertür. Er sprang hinein, warf den Gang
rein, und sie waren unterwegs.
    „Was ist ihm passiert?“, fragte
sie ängstlich, da sie kein Blut oder andere Zeichen einer Verletzung an Dante
entdecken konnte. „Ist er verwundet?“
    „Strahlung“, sagte der, den sie
nicht kannte. In seinem ernsten Ton klang ein slawischer Akzent mit. „Der
verfluchte Crimson-Dealer hat ein Fenster rausgehauen. Dante musste den
Scheißkerl im Sonnenlicht
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