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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11
Autoren: Lara Adrian
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verursachte das Aufflackern
eines kleinen Fünkchens von Feindseligkeit in Bens teilnahmslosem Blick. „Du
meinst diesen Kerl -  den du bumst? Hast du auch nur die leiseste Ahnung, was
du da angerichtet hast? Weißt du, was er ist?“
    Als sie nicht antwortete,
schüttelte Ben den Kopf und kicherte plötzlich. „Tja, du hast wirklich Mist
gebaut, Tess. Es liegt nun nicht mehr in meinen Händen.“
    Damit riss er seinen Arm hoch,
und die Klinge beschrieb denselben Bogen zu Nora, wo sie seine Drohung von eben
wahr machte. Tess wimmerte auf, als ihre Freundin leblos zu Boden fiel. Ben und
einer seiner Komplizen packten Tess, ehe sie Nora erreichen konnte -  und
zerstörten den kleinen Funken Hoffnung, sie könnte durch ihre Berührung Noras
Leben retten. Sie schleppten sie von der Leiche weg und hielten ihre Arme und
Beine fest, als sie sich in einem Ausbruch tierischer Verzweiflung zu wehren
versuchte.
    Kämpfen war aussichtslos. Nach
wenigen Sekunden lag Tess auf dem Boden eines der Untersuchungsräume und hörte
das metallische Klicken des Schlosses, als Ben sie einsperrte. Sie konnte
nichts mehr tun, um ihr Schicksal abzuwenden.
     
    Nikolai fuhr wie eine gesengte
Sau. Er trieb den schwarzen Geländewagen in halsbrecherischem Tempo durch die
Stadt. Die Versuchung, zuzusehen, wie die sonnenbeschienenen Straßen und
Gebäude an den dunklen, UV-Strahlen absorbierenden Fenstern vorbeiflogen, war
groß. Es war eine Aussicht, die Dante nie genossen hatte, auf die er aber auch
in Zukunft gern verzichten wollte. Er hielt seinen Kopf gesenkt und
konzentrierte seine Gedanken auf Tess.
    Er und die anderen waren von
Kopf bis Fuß in schwarze Schutzkleidung aus Nylon gehüllt: Arbeitsanzüge,
Handschuhe, Skihauben mit Gesichtsmaske und eng anliegende Skisonnenbrillen, um
die Augen zu schützen. Trotzdem war der kurze Sprint vom Fahrzeug zur Hintertür
der Klinik ein harter Gang.
    Dante führte die Aktion an und
verschwendete keine Zeit.
    Die Waffe im Anschlag,
platzierte er seinen bestiefelten Fuß in der Mitte der Lagerraumtür und trat
die Stahlfüllung aus den Angeln. Rauch von den Feuern, die Sullivan überall zu
legen begonnen hatte, wirbelte ihnen entgegen. Die schwelenden Brände loderten
durch den frischen Sauerstoff, der jetzt von draußen kam, sofort auf. Sie
würden nicht viel Zeit haben, das hier zu Ende zu bringen.
    „Was zum Teufel ist hier los?“
    Auf das Getöse brechenden
Metalls und fliegender Trümmer von der Tür kam ein Lakai herbeigerannt, um zu
sehen, was vor sich ging. Niko ließ es ihn ohne Verzögerung wissen, indem er
ihm eine Runde Stahlmantelgeschosse in den Schädel pumpte.
    Jetzt, wo sie drin waren, roch
Dante durch den Rauch hindurch Blut und Tod -  nicht den frischen Toten zu
ihren Füßen und glücklicherweise auch nicht Tess. Sie war noch am Leben.
    Er fühlte ihre Angst wie seine
eigene. Ihr augenblicklicher Zustand voller Sorge und Schmerz versengte ihn wie
glühendes Eisen.
    „Leert das Gebäude und löscht
die Feuer!“, befahl er Niko und Chase. „Tötet jeden, der euch in die Quere
kommt.“
     
    Tess zerrte auf dem
Untersuchungstisch an den stramm gebundenen Kabeln, die ihre Hände und Füße
hinter ihrem Rücken fesselten. Sie rührten sich nicht. Aber sie musste es
weiter versuchen, selbst wenn all ihr Kämpfen nur dazu diente, ihren Wächter zu
belustigen.
    „Ben, warum tust du das? Um
Gottes willen, warum musstest du Nora töten?“
    Ben schnalzte mit der Zunge. „Du
hast sie getötet, Tess, nicht ich. Du hast meine Hand gezwungen.“
    Panik würgte sie, als Ben an sie
herantrat.
    „Weißt du, ich hatte angenommen,
dich zu töten würde schwierig sein“, flüsterte er neben ihrem Ohr, und sein
heißer, saurer Atem attackierte ihre Nase. „Du hast es mir sehr leicht
gemacht.“
    Sie beobachtete mit flatternden
Nerven, wie er um die Tischplatte kam und sich auf Augenhöhe zu ihr
herunterbeugte.
    Seine Finger griffen hart in
ihre Haare, als er ihr Gesicht von der kalten Metallplatte hob. Seine Augen
waren die eines toten Mannes, der leeren Hülle eines menschlichen Wesens, nicht
mehr der Ben Sullivan, den sie einmal gekannt hatte.
    „So hätte es nicht kommen
müssen“, sagte er in trügerisch höflichem Ton zu ihr. „Du sollst wissen, dass
du dir das selbst eingebrockt hast. Sei dankbar, dass ich dich nicht meinem Meister
überlasse.“
    Er streichelte ihre Wange, seine
Berührung war widerwärtig.
    Als sie zurückzuckte, griff er
fester in ihr Haar und zwang sie, ihn
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