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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon
Autoren: Raymond Feist
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verflucht. Der tapfere kleine Humphry ist tot, und er hat keine Erben. Ich werde die verbliebene Bevölkerung an einem anderen Ort ansiedeln und ihr eine angemessene Entschädigung zahlen. Die Stadt ist sowieso schon mehr als zur Hälfte zerstört. Verlassen wir sie also lieber, damit niemand mehr das Orakel stört. Und nun wollen wir zurückgehen, bevor wir bei der Feier vermißt werden und jemand nach uns sucht.« Zu dem Drachen sagte er: »Lady, ich wünsche Euch alles Gute in Eurem Amt. Solltet Ihr irgend etwas bedürfen, so sendet mir eine Nachricht, sei sie magischer oder weltlicher Natur, und ich werde Eure Bitte zu erfüllen suchen. Nur wir vier und mein Bruder Martin kennen die Wahrheit über Euch, und eines Tages vielleicht unsere Erben.«
    »Ihr seid sehr großzügig, Majestät«, antwortete das Orakel.
    Tomas führte sie aus der Höhle und wieder nach oben an die Oberfläche.
     
    Arutha betrat sein Zelt und ärgerte sich bei dem Anblick, den er vorfand: Jimmy schlief in seinem Bett. Er schüttelte den Jungen sanft. »Was hat das zu bedeuten? Ich dachte, du hättest ein eigenes Quartier?«
    Jimmy sah den Prinzen mit schlecht verhohlener Verdrießlichkeit an, als er geweckt wurde. »Es ist wegen Locky. Die ganze Welt bricht über uns zusammen, und er findet ein neues Mädchen. Langsam wird das bei ihm zur Gewohnheit. Letzte Nacht habe ich auf dem Boden geschlafen. Ich konnte mir gerade noch eine Decke schnappen. Naja, ich werde schon eine andere Stelle zum Schlafen finden.«
    Arutha lachte und schob den Jungen, der gerade aufstehen wollte, ins Bett zurück. »Bleib hier. Ich schlafe im Pavillon des Königs. Lyam hatte heute abend fleißig Belohnungen verteilt, während du geschlafen hast und Locky ... was auch immer er gemacht hat. In der ganzen Aufregung habe ich euch beide vollkommen vergessen. Wie kann ich euch zwei Halunken belohnen?«
    Jimmy grinste. »Ihr könntet Locky zum Ersten Junker machen, dann würde ich mich wieder in mein sicheres und ruhiges Leben als Dieb zurückziehen.« Er gähnte. »Im Moment kann ich allerdings an nichts anderes denken als an eine Woche Schlaf.«
    Arutha lächelte. »Gut. Schlaf dich aus. Mir wird schon etwas für euch einfallen.« Er ließ Jimmy allein und machte sich zu Lyams Zelt auf ...
    Als er sich dem Eingang näherte, fuhr gerade, von einem Trompetenstoß begleitet, ein staubbedeckter Wagen mit dem fürstlichen Wappen heran. Rasch stiegen Anita und Carline aus.
    Arutha war verblüfft, als seine Frau und seine Schwester auf ihn zurannten und ihn küßten. »Was ist jetzt los?«
    »Wir sind Lyam hinterhergefahren«, sagte Anita unter Tränen. »Wir konnten es in Rillanon nicht mehr aushalten, ohne zu wissen, ob du und Laurie noch am Leben seid. Sobald die Nachricht eintraf, daß es euch gut geht, sind wir sofort aufgebrochen und hierher geeilt.«
    Arutha umarmte sie, während Carline einer Stimme lauschte, die ein Lied sang. »Entweder ist das eine Nachtigall, oder mein Gatte hat vergessen, daß er neuerdings ein Herzog ist.« Sie küßte Arutha noch einmal auf die Wange. »Du wirst bald wieder Onkel.«
    Arutha lachte und umarmte seine Schwester. »Viel Liebe und Glück, Carline. Ja, es ist Laurie, der da singt. Er und Baru sind heute mit Vandros angekommen.«
    Sie lächelte. »Ich werde mal gehen und dafür sorgen, daß er ein paar graue Haare bekommt.«
    Arutha fragte: »Was meint sie mit ›wieder‹ ?«
    Anita blickte ihrem Gatten ins Gesicht. »Die Königin trägt ein Kind unter dem Herzen - das wurde erst verkündet, als du schon fortgezogen warst -, und Vater Tully läßt Lyam ausrichten, alle Anzeichen deuteten auf einen Prinzen hin. Tully meinte, er sei zu alt für eine beschwerliche Reise. Doch seine Gebete haben euch die ganze Zeit begleitet.«
    Arutha grinste. »Dann bin ich also meinen Prinzentitel bald los.«
    »So bald nun auch nicht. Das Kind wird erst in vier Monaten geboren.«
    Carline hatte ihrem Mann offensichtlich die Nachricht ihrer Schwangerschaft überbracht, das verriet ein plötzlicher Jubelschrei, und ein zweiter verkündete, daß auch Tullys Nachricht angekommen war.
    Anita umarmte ihren Gatten und flüsterte: »Deinen Söhnen geht es gut, und sie werden immer größer. Sie vermissen ihren Vater. Und ich auch. Können wir uns nicht einfach verdrücken.«
    Arutha lachte. »Sobald wir Lyam unsere Aufwartung gemacht haben. Nur leider habe ich mein Bett Jimmy überlassen. Es scheint, als hätte Locklear eine amouröse Ader entwickelt, und
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