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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende
Autoren: Todtsteltzers Ende
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diese Vorstellung neu war, und führten sie an einen Ort, wo sie
Trost und Ruhe finden sollte. Hazel wanderte durch
stählerne Höhlen voller wilder und entsetzlicher
Wunder, und nichts davon bedeutete ihr irgendetwas.
Sie war schon zu weit abgetrieben, um sich um irgendetwas anderes zu kümmern als jene Sehnsucht,
die in ihr weinte und klagte: Owen zu finden und zu
retten. Was immer es sie kostete. Nichts anderes bedeutete ihr noch etwas, jedenfalls nicht der eigene
Tod. Der einzige Teil von ihr, der wirklich von Bedeutung war, war mit Owen gestorben. Shub machte
es ihr so bequem, wie sie es zuließ, und dachte über
ihr Problem nach.
    Und so weit reichten die Erinnerungen auch nur.
Owen hatte den Gedankenkontakt mit dem Schrekken fast so schnell abbrechen müssen, wie er ihn
hergestellt hatte. Das Wesen war einfach zu groß, zu
fremdartig, zu unwiederbringlich anders, um mehr
als nur einen kurzen Augenblick des Kontakts zu ertragen. Hazel hatte sich in den zahllosen Jahrhunderten, die in die Erzeugung des Schreckens investiert
worden waren, über fast jedes Begreifen hinaus verändert oder war dazu verändert worden. Sie oder es
war alt, sehr alt, so entsetzlich alt, dass dieses Wort
selbst schon nahezu jede Bedeutung verloren hatte.
Was zum Teufel konnte Shub ihr nur angeboten haben, damit Hazel sich in ein solches Gräuel verwandelte? Jener Verstand - falls man ihn so nennen
konnte - den Owen kurz berührt hatte, war eine kochende, brodelnde Masse aus Hass, Verlustgefühl
und Schmerzen gewesen, angetrieben von einem unversöhnlichen Willen.
    Die Frau, die klagend nach ihrem dämonischen
Liebhaber ruft... Der Dämon, der klagend nach der
menschlichen Geliebten ruft...
    Auf ihre eigene irre Art suchte Hazel immer noch
nach ihrem Todtsteltzer, egal wen und was sie unterwegs vernichten musste. Und es war dieses entsetzliche Wissen, das Owen tief in die eigenen Gedanken zurückgetrieben hatte. War wirklich er der
Grund für all dieses Sterben, all diese Zerstörung von
Planeten und Bevölkerungen und ganzen Zivilisationen im Verlauf der Jahrhunderte?
Das Glück der Todtsteltzers...
    Owen erwachte. Er setzte sich auf einmal mitten in
der Luft auf und senkte die Füße auf den Stahlboden.
Alle fuhren zusammen, abgesehen von den ShubRobotern. Brett versteckte sich von neuem hinter Rose, und sogar Jesamine duckte sich einen Augenblick
lang hinter Lewis. Alle hielten die Hände dicht an
den Waffen, sogar Schwejksam. Owen ignorierte sie
alle und funkelte den Führungsroboter von Shub an.
Dieser verneigte sich tief vor ihm, und die ganzen
übrigen Roboter folgten diesem Beispiel. Dann redeten alle Anwesenden auf einmal gleichzeitig los, nur
um plötzlich wieder zu verstummen, als Owen sie
anblickte. Er war der Todtsteltzer, Held und Legendengestalt und Retter der Menschheit, und einen Augenblick lang prasselte seine Präsenz in der Luft wie
zurückgehaltene Blitze. Sogar Schwejksam konnte
nicht umhin, den Blick abzuwenden. Das war der
Todtsteltzer, und wenn dieser wünschte, konnte er
leuchten wie die Sonne, zu hell für sterbliche Augen.
Owen wandte sich wieder dem Roboter zu.
    »Ihr wart dabei. Ganz zu Anfang. Ich habe es gesehen. Hazel kam zu Euch und bat Euch um Hilfe.
Besuchte Euren Planeten. Was habt Ihr getan?«
    Die Roboter verfügten weder über Gesichtsausdruck noch über Körpersprache, aber alle orientierten
sich ausschließlich zu Owen hin. »Wir haben versucht zu helfen, Lord Todtsteltzer«, sagte der Hauptroboter mit seiner kühlen, ruhigen, nichtmenschlichen Stimme. »Wir haben uns so sehr gewünscht zu
helfen.« Er brach kurz ab, suchte nach den richtigen
Worten. In der Regel war das nichts, wobei Menschen einer KI zusehen konnten. »Wir haben Hazel
D'Ark eingeladen, uns auf Shub zu besuchen. Sie war
nach Daniel Wolf, den wir so schändlich behandelt
haben, erst der zweite Mensch, dem wir Zutritt zu
unserem Planeten gestatteten. Diesmal waren wir
entschlossen, es besser zu machen. Wir mussten unseren Wert beweisen und Sühne leisten für all das
begangene Unrecht. Zuvor war uns gelehrt worden,
dass alles was lebt, heilig ist. Hazel D'Ark fragte uns,
wie sie Euch vor Eurem Schicksal bewahren könnte.
Wir wussten, dass Ihr tot wart. Eine Stimme wurde
vernehmlich und sprach zu uns von dem großen Opfer, dass Ihr uns zuliebe geleistet hattet. Eine Stimme, die keiner unserer Sensoren identifizieren oder
verstehen konnte. Ihr wart irgendwann in der Vergangenheit
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