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Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 031 - Panik in Quinto-Center.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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stets stabil.”
Ich mußte dadurch, daß ich meine Unsicherheit artikulierte, mir selbst das Nachdenken erleichtern.
“Hinsichtlich statistischer Normen besteht allerdings ein fließender Unterschied; diese beiden Spezialisten blieben innerhalb der qualitativ faßbaren Normalität.”
Kennons Neurose war voll ausgebrochen.
Es fragte sich nur, wann sie voll akut werden würde.
Nachdem Kennon durch den fiktiven Freitod “Rabal Tradinos” seine lebende Hautfolie verloren hatte, lief er als stählernes Skelett umher.
Kennon haßte sich, weil er Roboter haßte.
Roboter waren für ihn die Symbole seines eigenen Nichtkönnens, seiner Mangelhaftigkeit. Sigmund Freud hätte an Kennon sein Lebenswerk beenden und erheblich vergrößern können.
Kennon haßte Roboter, weil er selbst dachte, er sei ein Roboter.
Bisher war es uns allen—auch ihm!—gelungen, diese falsche Einsicht zu verdrängen und zu sublimieren. Kennon hatte seine primitiven Triebregungen in eine sozial hochbewertete Tätigkeit überführt. Er war einer unserer besten Männer.
Was taten wir? Was konnten wir tun?
“Andere Frage, Atlan”, sagte ich zu mir selbst. “Was wird Kennon tun, wenn wir ihm zumuten, die Gestalt Weytchens anzunehmen?”
Er würde wahnsinnig werden! kommentierte mein Extrasinn.
Diese Gefahr bestand zweifellos.
Mein zweites Problem war Projekt Jagdgruppe.
Dies war eine bemerkenswert delikate Angelegenheit, an der ein Spezialteam meiner Männer und Frauen seit zehn Tagen arbeitete. Problem zwei hing eng mit Problem vier zusammen; es war die Hyperfalle der Condos Vasac.
Sechs hohe Mitglieder der Condos Vasac, vier Akonen und zwei Antis, hatten sich offensichtlich in der Arbeit gegen uns und die Menschheit sehr bewährt. Wodurch, das war noch herauszufinden. Sie wurden zur Belohnung auf Blind Man’s World geschickt, wo die Condos Vasac zwei ständige kleine Lager unterhielt.
Wenn überhaupt irgendwo, dann würden wir dort etwas über das Problem der Hyperfalle erfahren, denn die Condos-Vasac-Angehörigen hatten sechs bemerkenswert hübsche Mädchen bei sich. Und Männer reden immer, wenn sie Mädchen imponieren wollen.
Wir mußten also eine Einsatzgruppe ganz besonderer Art auf Blind Man’s World absetzen. Sie mußten überall gleichzeitig sein, alles sehen und hören und dabei unsichtbar bleiben; zugegebenerweise kein leichtes Problem.
Außerdem konnten die Akonen den Transmitterschock anmessen.
Der Surnmer am Pultkommunikator machte sich bemerkbar.
Ich drückte meinen Finger gegen einen rechteckigen weißen Schalter, und während ich an den Arbeitstisch zurückging, versank die Glasscheibe langsam im Boden. Kühle Luft, die nach Ozon, würzigen, feuchten Pflanzen und nach einem hohen Sauerstoffanteil roch, strömte in das Büro ein.
“Hier Atlan!” sagte ich.
Der Bildschirm flackerte auf.
“Hast du einige Minuten Zeit—ja! Schließlich flüchtest du dich gerade in Alkohol.”
Ich lächelte und erwiderte leise:
“So ist es. Komm bitte herein.”
Decaree. Es war meine Sekretärin, falls dieser Ausdruck noch gerechtfertigt war. Schon mehr meine Mitarbeiterin; das Vergnügen, mit ihr zusammenzusein, erstreckte sich auch auf den außerdienstlichen Bereich.
Die Sicherheitstür glitt auf, schloß sich wieder, und das schlanke, schwarzhaarige Mädchen kam herein. Sie war knapp dreißig, geradezu verblüffend tüchtig und fast in jeder Hinsicht perfekt. Nur kochen konnte sie nicht.
Sie ging an mir vorbei, lächelte und setzte sich auf den Säulenstumpf, den ich vor vielen Jahren von einer griechischen Insel mitgenommen hatte.
“Bekomme ich auch einen Schluck?” fragte sie.
Ich füllte ein zweites Glas und ging zu ihr hinaus, setzte mich an den Rand des winzigen japanischen. Brunnens und schaute sie an.
“Was gibt es?”
Sie sagte:
“Ärger mit Tekener.”
Das war mein Problem Nummer drei. Ronald Tekener, der galaktische Spieler mit den Narben der Lashatpocken. Jetzt trug er noch die seelischen Narben des Verhörs durch die Condos Vasac.
“Ich höre”, sagte ich.
“Er kam zu sich, wurde entsprechend betreut und liegt jetzt in seinem eigenen Wohnbereich. Er leidet unter retrograder Amnesie.”
Ich runzelte die Stirn.
“Tekener schwärmte schon immer für das Ausgefallene. Was, bitte, ist das?”
Was eine Amnesie war, wußte ich. Ich wartete auf die Antwort.
“Er kann sich nur an eine Zeitspanne von knapp vierundzwanzig Stunden erinnern. Dieser Prozeß ist schleichend, also läuft Tekener praktisch seinem Erinnerungsschwund stets
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