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Microsoft Word - Atlan 028 - Die Sandgeister von Occan.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 028 - Die Sandgeister von Occan.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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übertraf, bis zu den Energieaggregaten, deren Leistungsvolumen enorm war. Dadurch wurde nicht nur die Belastbarkeit des Schutzschirmes verdreifacht und die Leistungsfähigkeit des Hypersenders aufgewertet, sondern auch die mit dem Schiff verbundenen automatischen und halbautomatischen Arbeitsgeräte um einiges leistungsstärker.
    “Mit diesem Ding dringe ich quer durch einen ganzen Planeten, wenn es sein muß”, sagte Corteen nicht ohne gewisse Begeisterung.
“Hoffentlich ergibt sich dafür kein Anlaß”, meinte Noah-Noah dazu.
Sie verließen die Pilotenkanzel und suchten das Waffendepot auf. Dort waren nicht nur die Handfeuerwaffen, fahrbare Desintegratoren und ein großes Sortiment an Sprengsätzen untergebracht, sondern auch die Ausrüstung, die ein Prospektor benötigte. Allerdings muß hinzugefügt werden, daß in der Prospektorenausrüstung die für einen USO-Spezialisten unentbehrlichen Gerätschaften getarnt untergebracht waren.
Als sie auf ihrem Rundgang zu den Unterkünften kamen, stellten sie zufrieden fest, daß auch für ihr leibliches und geistiges Wohl ausreichend gesorgt war. Es gab eine Mikrothek, in der sich die neuesten Sternkataloge der USO, der Explorerflotte und sogar der Akonen befanden. Die Sammlung von. Prospektorenhandbüchern war vollständig. Die Lebensmittelvorräte reichten für gut zwei Jahre, die Lufterneuerungsanlage konnte sie ein Jahrzehnt mit Sauerstoff versorgen, Wasser war so reichlich vorhanden, daß das Herz eines jeden Paroners höher schlagen mußte.
Nur Noah-Noah blieb ruhig und kühl, als er seine Kabine betrat und das luxuriös ausgestattete Bassin erblickte. Wahrscheinlich hatte Corteen recht gehabt, als er ihm vorwarf, daß er tieferer Gefühle nicht mächtig war.
“Entschuldigen Sie mich, Rubber, ich möchte ein Bad nehmen”, sagte er, ohne seinen Blick von der leicht gewellten Wasseroberfläche zu lösen.
“Klang Ihre Stimme eben bewegt?” forschte Corteen, erhielt aber keine Antwort. Er hob die Hand mit der Mikro-Filmspule. “Wollen Sie sich nicht wenigstens den Geisterfilm über Occan ansehen?”
“Wenn ich die Wahl zwischen Wasser und Sand habe, weiß ich, wofür ich mich entscheide”, sagte Noah-Noah.
    *
    Das warme Naß schlug über seinem Kopf zusammen. Er öffnete die Kiemen und den Mund, spürte, wie das sauerstoffreiche Wasser in die Mundhöhle flutete, die Kiemenspangen und Kiemenblättchen umrieselte und deren Durchblutung anregte, um schließlich durch die Kiemen wieder hinauszuströmen.
    Er war in seinem Element, hier fühlte er sich wohl.
Wer sagte, Paroner könnten nicht Glück und Freude empfinden! Es stimmte wohl, daß Amphibios ihre Gefühle nicht so zur Schau stellten wie andere Menschenarten. Aber das lag in ihrer Natur. Für einen Paroner war es beinahe obszön, wenn er sich in Gegenwart anderer gehenließ.
Er schwamm zu den Farnen, wirbelte das Wasser mit den Handflossen durcheinander und ließ sich von den fächerförmigen Blättern umwedeln.
Ein Glücksgefühl durchdrang ihn. Er spürte, wie sich seine Haut belebte, sah, wie sie ihre natürliche Farbe zurückbekam und weiß wurde wie die Korallen von Ars-naAldaya.
Ars-na-Aldava!
Bei den Korallen in der Bucht der sanften Strömung hatte er zum letzten Mal herzhaft gelacht. Wer sagte, ein Paroner könne nicht lachen? Paroner waren auch Menschen. Aber Paroner konnten nicht über einen geschmacklosen Witz eines Major Konstant lachen. Nein, Paroner lachten aus Lust am Leben, wenn sie Liebe empfingen und Liebe gaben.
Er hatte zum letztenmal gelacht, als er mit Noaya-Noaya zusammen war. Damals hatte er ihr diesen Namen gegeben, der sie fortan als seine Frau kennzeichnen sollte.
Zwei Tage später war sie im Riff ums Leben gekommen.
Er würde sie nie wiedersehen.
Schon wenige Tage nach diesem tragischen Unfall hatte er an Bord eines Explorerschiffes seine Welt verlassen. Später war er der USO beigetreten. Er war ursprünglich nur USO-Agent geworden, um für seine innerliche Unrast. ein Ventil zu schaffen. Dazu verhalfen ihm die oftmals selbstmörderischen Kommandos. Inzwischen war seine Unrast abgeklungen, und er war USOAgent aus Überzeugung. Er kämpfte für das Wohl der Menschheit. Das füllte ihn aus, aber es machte ihn nicht glücklich.
Lachen würde er nie mehr können. Er konnte seine Fröhlichkeit nur in den Lagunen von Paron wiederfinden. In der Milchstraße war er ein Fremder unter Fremden. Mit den Menschen verband ihn nur die Abstammung, aber er hatte keine biologischen Beziehungen
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