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Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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beginnen.” Er aktivierte die
Funksprechverbindung zu Kamla Romo und fuhr fort: “Wenn das hier eines jener
Gebiete ist, in denen die Antis ihre ferngelenkten Raketen zur Explosion brachten, dann
werden wir sicherlich einige interessante Entdekkungen machen. Sind Sie für den
Einsatz bereit, Romo? Gut, dann verlassen Sie Ihr Versteck. Es ist nicht anzunehmen,
daß Sie in diesem Chaos von den Feuerbläsern entdeckt werden. Gehen Sie kein
Risiko ein, Romo. Nehmen Sie Proben aus der Luft und vom Blütenstaub, aber bleiben
Sie Pflanzen fern.”
“Ich werde mich daran halten”, versprach der Siganese. Kaum hatte Monty Stuep
auf Kennons Zeichen hin den Verschluß seiner Brusttasche geöffnet, kam Romo
herausgeklettert. Gleich darauf schoß er mit heulenden Düsen davon und verschwand
in der vom Blütenstaub gesättigten Luft.
Kennon hatte vor, ebenfalls Untersuchungen vorzunehmen und sie dann mit
Romos Untersuchungsergebnissen zu vergleichen. Bevor er jedoch noch irgend etwas
unternehmen konnte, gellte der Todesschrei einer gequälten Kreatur auf. Er sah, wie zwanzig Meter von ihnen entfernt ein Cordo verzweifelt um sein
Leben kämpfte. Der blinde Saurier-Elefant hatte die Befehle seines Knorpeltrommlers
befolgt und wollte einer zehn Meter durchmessenden Blüte ausweichen, die
ausgebreitet vor ihm auf dem Weg lag. Als der Cordo jedoch drei Meter von der
Riesenblume entfernt war, hoben sich die Blütenblätter, und die darunter verborgen
gelegenen Fangarme schossen blitzschnell hervor. Diese Fangarme waren zwanzig
Meter lang, maßen an ihrer Austrittsstelle siebzig Zentimeter im Durchmesser und
verzweigten sich gegen Ende in ein halbes Dutzend Tentakel. Diese Tentakel waren
nicht nur zäh und unglaublich kräftig, sondern sie besaßen an der Innenseite unzählige
Saugöffnungen, aus denen scharfe Zähne blitzten.
Die Fangarme schlangen sich um die Beine des Cordos und zerrten ihn
unerbittlich auf die Blüte zu. Nachdem die Vorderbeine eingeknickt waren, umfingen
zwei der Fangarme den mächtigen Leib, und die Tentakel saugten sich daran fest. Dem
Cordorider gelang es gerade noch, das Ohr seines Tieres zu verlassen. Er unternahm erst gar nicht den Versuch, mit seinem Schwert gegen die blutsaugende Riesenblume anzukämpfen, sondern brachte sich auf dem Rücken des nachfolgenden Cordos in
Sicherheit.
Kennon blickte sich um und sah noch, daß die Kräfte des gefallenen Cordos
sichtlich erlahmten. Sein tonnenschwerer Körper zuckte nur noch schwach, seine
qualvollen Schreie waren verstummt. Die Wand aus Blütenstaub senkte sich über diese
schreckliche Szene und verwehrte alle weiteren Blicke.
Rund um ihn ging der Kampf weiter. Die Feuerbläser brannten sich ihren Weg
durch die entfesselte Pflanzenwelt des Dämonenlandes. Die Laufblütler fielen über
einander her. Die Rockandos trommelten auf die Hauptknorpelstränge ihrer Cordos und
geleiteten ihre blinden Symbionten durch die entfesselte Natur.
Wieder lag eine schillernde Blüte mitten im Weg. Monty Stuep sah sie und
erkannte ihre Gefährlichkeit. Doch Daynamar schien sie nicht bemerkt zu haben, denn
er steuerte den Cordo, auf dessen Rücken die USO-Spezialisten saßen, geradewegs
darauf zu. Kurz entschlossen erhob sich Stuep. Schwankend stand er auf dem Rücken
des Cordos und nahm mit der Lanze Ziel—dann schleuderte er sie mit aller Kraft. Die
Lanze bohrte sich seitlich in die Riesenblume, deren Blütenblätter sich plötzlich
schlossen. Die Fangarme schossen aus ihrem Versteck und peitschten die Luft. Daynamar bremste seinen Cordo und veranlaßte ihn gleichzeitig zu einer
Richtungsänderung.
“Das war knapp”, stieß Monty Stuep hervor und wischte sich den Schweiß von
der Stirn. “Hoffentlich bringt uns Daynamar nicht noch öfter in Gefahr, denn wir besitzen
nur noch eine Lanze.”
“Notfalls kann ich immer noch als Schutzengel einspringen”, sagte Kennon
zerstreut, der voll und ganz in seinen Untersuchungen aufging.
“Ich glaube, wir haben einen verhängnisvollen Irrtum begangen”, meinte Tekener
plötzlich aufgeregt. “Wir sollten augenblicklich umkehren, bevor es zu spät ist. Der
ständige Kampf mit den Laufblütlern hat uns dermaßen in Anspruch genommen, daß
wir eine wichtige Tatsache vollkommen außer acht ließen. Wir haben nämlich nicht
bedacht, daß jene Strahlung, durch die diese Pflanzen mutierten, immer noch wirken
könnte. Wenn dies der Fall ist, dann sind wir verloren.”
“Natürlich”, stimmte Monty Stuep zu. “Wenn diese Pflanzen durch
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