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Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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der Rockandos betreffen auch uns”, sagte Tekener. “Wenn das im Moment für dich auch unverständlich scheint—eines Tages, wenn Terraner nach Cronot kommen und Kontakt mit deinem Volk aufnehmen werden, dann wirst du alles verstehen, Daynamar.”
Auf der anderen Seite der im Kreis stehenden Cordos entstand ein Tumult. Zwischen den Beinen der Saurier-Elefanten war eine Gruppe Feuerbläser zu sehen. Einer von ihnen war Cherisin. Er schien erregt, denn aus dem Ventil an seinem Hals zischten ständig kleinere Mengen des Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisches und entzündeten sich zu kleinen, halbmeterlangen Feuerlohen.
“Daynamar!” rief Cherisin und schickte eine zwanzig Meter hohe Flammensäule in den Himmel. “Es wird Zeit für den Aufbruch. Die Paarungszeit der Laufblütler hat begonnen!”
    *
    Kennon, Tekener und Stuep saßen auf dem Rücken von Daynamars Cordo. Der Führer der Rockandos hatte jedem von ihnen eine zwei Meter lange Lanze gegeben, mit der Begründung, daß sie sich damit gegen allzu angriffslustige FleischfresserPflanzen verteidigen konnten. Stuep hielt diese Vorsichtsmaßnahmen für übertrieben, denn er wähnte sich in zwölf Meter Höhe auf dem Rücken des Cordos in Sicherheit. Aber als sie dann den Kamm eines Hügels erreichten und auf das Gebiet hinunterblickten, das Daynamar Dämonenland nannte, änderte er seine Ansicht.
    Die gesamte Pflanzenwelt des vor ihnen liegenden Gebietes war in Aufruhr; entwurzelte Riesenblumen stelzten auf. ihren Wurzeln einher und versprühten ihren Blütenstaub; haushohe Sträucher schnappten mit ihren einen Meter durchmessenden Blüten nach den in der Luft schwirrenden Insekten; andere Pflanzen, die trotz der allgemeinen Unrast reglos geblieben waren, warfen plötzlich lange Schlingarme aus, an deren Enden sich große, zahnbewehrte Blätter befanden. Sie fingen damit Kleintiere.
    Die drei USO-Agenten hielten den Atem an, als sie sahen, wie Laufblütler aneinandergerieten und mit ihren Wurzeln, Ästen und Stauden wie rasend aufeinander losschlugen.
    Ein kaum zwei Meter :hoher Laufblütler hatte Daynamars Cordo angefallen und sich mit seinen stacheligen Blättern in dessen Säulenbein verkrallt. Nach einigen stampfenden Schritten blieb die fleischfressende Pflanze, bis zur Unkenntlichkeit zertreten, auf der Strecke.
    Ein anderer Laufblütler, der sich mit den Wurzeln vom Boden abgestoßen hatte und seine breiten, wallenden Blätter als Flügel verwendete, segelte genau in Ronald Tekeners Lanze.
    Die tausend Feuerbläser, die unter Cherisins Führung die Kolonne aus zehn Cordos begleiteten, waren gute Wegbereiter. Ihre bis zu dreißig Meter reichenden Flämmen äscherten die Laufblütler zu Hunderten ein. Aber obwohl die Feuerbläser gegen diese entarteten Spezies der cronotischen Flora gefeit zu sein schienen, fielen Dutzende von ihnen unter den gierig schnappenden Blütenmäulern, durch die Schläge dorniger Schlingarme oder unter dem würgenden Griff von zähen Wurzeln. Wie viele Feuerbläser tatsächlich Opfer der Laufblütler wurden, war nicht zu erkennen. Denn das gesamte Gebiet war in eine dichte Wolke Blütenstaubes gehüllt. Manchmal reichte die Sicht nur zwanzig bis dreißig Meter.
    Die Luft war erfüllt mit den seltsamsten Lauten, die oftmals zu einer unentwirrbaren Geräuschkulisse verschmolzen. Das Stampfen und Trompeten der Cordos vermischte sch mit dem wütenden Schreien der Feuerbläser, das Fauchen der Flammen vermengte sich mit dem Rasseln der aneinander geratenden Laufblütler—und darüber lag das Schmatzen der sich öffnenden und schließenden Blütenblätter und das Heulen jener beklagenswerten Tiere, die sich in diesen Hexenkessel verirrt hatten.
    Ronald Tekener sah einen Schlingarm heraufschießen. der über und über mit Dornen bespickt war, und stach mit seiner Lanze danach. Aber der Schlingarm wich geschickt aus, ringelte sich um den Lanzenschaft und entwand ihn Tekener mit einem kräftigen Puck.
    “Es sieht direkt so aus, als hätten diese mutierten Pflanzen eine gewisse
    Intelligenz entwickelt”, meinte Tekener daraufhin.
“Dieser Ansicht schließe ich mich an”, sagte—Kennon. “Aber ich kann nicht
sagen, ob ihre Intelligenz sich während der Blütezeit steigert. Oder ob der
Vermehrungstrieb ein Hemmnis ist. Jedenfalls fällt es mir schwer, diese Geschöpfe der
Pflanzenwelt zuzuordnen.”
“Hast du schon irgendwelche Untersuchungen angestellt?” erkundigte sich
Tekener.
Kennon schüttelte den Kopf. “Ich werde jetzt damit
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