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Mich hat keiner gefragt - Mich hat keiner gefragt

Titel: Mich hat keiner gefragt - Mich hat keiner gefragt
Autoren: Ayse
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entgegenzuwirken, die Frauen diskriminieren und sie ihrer universellen Rechte berauben (Art. 5).
     
    Es bewegt sich etwas!
     
    TERRE DES FEMMES engagiert sich seit Jahren gegen Zwangsheirat. Unsere 2800 Mitglieder starke Menschenrechtsorganisation informiert mit Broschüren, Büchern, Vorträgen und Plakaten über diese menschenverachtende Praxis. Ziel ist es, Migrantinnen auf dem Weg zu gleichberechtigten Entwicklungsmöglichkeiten zu unterstützen.
    Wie Ayşe werden immer wieder ehemalige Opfer zu Aktivistinnen. Die Türkin Serap Çileli, Autorin eines Buches gegen Zwangsheirat, unterstützt unsere Kampagnen. Ebenso die Kosovo-Albanerin Hanife Gashi, deren sechzehnjährige Tochter mitten in Deutschland von ihrem Vater der Ehre wegen ermordet wurde und die mit ihrem Buch Mein Schmerz trägt deinen Namen ein Zeichen gegen den männlichen Terror setzte. So wie die türkischstämmige Fatma Bläser, Autorin der Autobiografie Hennamond , in Schulen geht, um Jugendliche aufzuklären.
    Das gemeinsame Engagement zeigt Wirkung. Der deutsche Bundestag verabschiedete 2001 einen Antrag zur weltweiten Ächtung von Verbrechen im Namen der Ehre. Auf Länderebene konnte eine Sensibilisierung der PolitikerInnen und Institutionen erreicht werden. In Baden-Württemberg werden seit Sommer 2004 Fortbildungen für soziale Einrichtungen angeboten. Und seit März 2005 wird in Deutschland Zwangsheirat im Strafgesetzbuch als besonders schwerer Fall der Nötigung geahndet. Im Februar 2004 ehrte das von der Bundesregierung gegründete Bündnis für Demokratie und Toleranz unsere Arbeit mit einem Preis.
    Trotzdem – wir stehen erst am Anfang. Viele Betroffene wissen nicht, wie sie sich gegen eine aufgezwungene Ehe wehren können.
     
    TERRE DES FEMMES geht auf Schulen zu...
     
    Wir haben mit Migrantinnen im Alter von sechzehn bis zwanzig Jahren Plakate gestaltet. Von Zwangsheirat bedrohte Mädchen sollen ermutigt werden, über ihre Schwierigkeiten zu sprechen und sich bei Vertrauenspersonen und Beratungsstellen Hilfe zu holen.
    Die Schule ist oft der einzige Ort, an dem sich von Zwangsheirat betroffene Mädchen – meist sind sie zwischen vierzehn und neunzehn Jahren alt – frei bewegen können. Manche vertrauensich ihren LehrerInnen oder SchulsozialarbeiterInnen an. Doch die Lehrkräfte sind oft hilflos, wenn sie von einer bevorstehenden Zwangsehe erfahren. Deshalb finden sie bei uns Rat und Hilfe am Telefon.
    Die Nachfrage ist groß. TERRE DES FEMMES bietet deshalb auch Fortbildungen für Lehrkräfte und SchulsozialarbeiterInnen. Die Seminare zeigen, wie Lehrerinnen und Lehrer Signale erkennen, das Problem anpacken und helfen können. Zudem geben die Schulungen Auskunft zu juristischen, pädagogischen und psychologischen Fragen. Die Schulung kann auch von PolizistInnen oder anderen Interessierten gebucht werden.
    Für LehrerInnen, die mehr über die Hintergründe von Zwangsheirat oder Ehrverbrechen wissen möchten, haben wir die Unterrichtsmappe »Zwangsheirat« zusammengestellt. Sie ist allen LehrerInnen eine Hilfe, die das Thema mit ihrer Klasse behandeln möchten. Gleichzeitig vermitteln wir Referentinnen in die Schulen. Sie sprechen mit Jungen und Mädchen offen über die Konflikte, die das Leben in zwei Kulturen mit sich bringt.
     
    STOPPT Zwangsheirat!
     
    Es ist gelungen, eine tabuisierte, Frauen verachtende Praktik ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Die zahlreichen Reaktionen von Seiten der Presse, der Politik, der Beratungsstellen oder der betroffenen Frauen machen aber klar, dass in diesem Bereich weiter ein großer Handlungsbedarf besteht. Wir fordern:
    • Eine bundesweite Erhebung über Formen und Ausmaß von Zwangsheirat und Ehrverbrechen. Eine solche Studie ist Voraussetzung, um geeignete Präventionsmaßnahmen zu erarbeiten.
    • Die Einrichtung von mehr spezialisierten Beratungsangeboten und anonymen Zufluchtsstätten.
    • Maßnahmen, welche die Integration, die Chancengleichheit für Migranten und Migrantinnen fördern.
    • Gerade jetzt, wo der Staat ein Gesetz gegen Zwangsheirat erlassen hat, braucht es begleitende, staatlich geförderte Schulungen für Lehrkräfte sowie für Beschäftigte von öffentlichen Einrichtungen wie Polizei oder Jugendamt.
     
    Frauen sind frei und gleich an Rechten geboren!
     
    TERRE DES FEMMES ruft Sie alle auf, sich gegen frauenfeindliche Traditionen zu wehren. Unsere Vision ist es, dass alle Frauen und Mädchen selbstbestimmt und frei leben können – egal aus welcher Kultur
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