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Mia

Mia

Titel: Mia
Autoren: Janina Behrens
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Mia ärgerte sich über Frau Vogts Haltung, aber sie wollte das Thema beenden. Schließlich war sie hergekommen, um sich mit ihrer Lehrerin zu amüsieren, und nicht, um zu streiten.
    Die Band machte Pause. Mia begann ein Gespräch über ihre Kurzgeschichten. Langsam besserte sich die Stimmung zwischen ihnen, und die Unterhaltung wurde flüssiger.
    »Noch eins?« fragte sie und sah ihrer Lehrerin tief in die Augen.
    »Ja.« Oh Gott, das war schon fast gehaucht. Frau Vogt war genauso angetrunken wie Mia.
    Sie bestand darauf, selbst zum Tresen zu gehen. Während Mia wartete, überlegte sie, wie sie es anstellen sollte, ihre Lehrerin umzustimmen. Heute musste es einfach klappen. Länger würde sie die Situation nicht mehr aushalten. Irgendwann musste sie doch mal auftauen und nicht mehr an die blöden Zwänge denken, sondern endlich auf ihre Gefühle hören.
    Lächelnd setzte Frau Vogt sich wieder und trank einen Schluck.
    »Du siehst heute richtig gut aus«, sagte sie unvermittelt. »Also, ich meine frisch. Also, nicht mehr so blass wie in der letzten Zeit, wollte ich sagen.« Sie räusperte sich und schaute Mia unsicher an.
    »Danke.« Mia lächelte. »Guinness macht stark.« Sie malte verlegen eine Blume auf den Schaum. Frau Vogt lachte. »Waren Sie mal in Irland?« fragte Mia.
    »Leider nicht. Und du?«
    »Letztes Jahr, aber nur zwei Wochen. Das ist das schönste Land der Welt.«
    Frau Vogt lachte erneut, widersprach jedoch. »Kann gar nicht sein. Das schönste Land der Welt ist Kanada«, sagte sie ausgelassen. Der Alkohol zeigte nicht nur bei Mia Wirkung. Sehr gut, dachte sie.
    Die beiden unterhielten sich nun intensiv über Reisen und die Erfahrungen, die sie im Ausland gesammelt hatten. Beide waren jetzt entspannter.
    Als die Band wieder spielte, wurde die Unterhaltung anstrengender. »Ich komm’ mal zu dir rüber, okay?« Fragend sah Frau Vogt Mia an.
    »Klar!«
    Sie setzte sich direkt neben Mia und lehnte sich hinter ihrem Rücken zur Bank, um ihre Handtasche auf der Lehne abzustellen. Mia starrte in ihren Ausschnitt. Der Einblick war jetzt noch etwas tiefer. Sie hätte nur zugreifen müssen. So stellte sie sich das Schlaraffenland vor.
    Frau Vogt beugte sich wieder zurück und strahlte Mia an. »Schöner Abend, finde ich.« Sie kicherte.
    Langsam wird sie duun, dachte Mia. Wegen der lauten Musik beugte sich Frau Vogt immer wieder zu ihr herüber, wenn sie etwas sagte. Mia spürte intensiv die Wärme und ein wahnsinniges Prickeln auf ihrer Haut. Jede Berührung ließ ihr Herz höherschlagen. Es war keine Distanz mehr zwischen ihnen. Mia wurde heißer und heißer. Sie zog ihr Hemd aus. Frau Vogt sah sie plötzlich voller Verlangen an. Mia trug nur noch ein knappes Unterhemd. Auf den BH hatte sie verzichtet. Chris hatte ihr dazu geraten.
    Ihre Nippel waren hart. Die Blicke ihrer Lehrerin wanderten von Mias Gesicht nach unten. Mia konnte kaum noch aufrecht sitzen. Mein Gott, sie steht wirklich auf mich, dachte sie voller Erregung. Frau Vogt sah ihr jetzt wieder in die Augen. Ihr Mund war leicht geöffnet und ihr Blick so feurig, dass sie die ganze Stadt hätte damit abfackeln können.
    Ihre Lehrerin fing sich wieder. Sie räusperte sich, wandte ihren Blick ab und setzte sich aufrecht hin. In einem Zug leerte sie ihr Bierglas. »Ganz schön heiß hier«, sagte sie. Ihre Stimme klang jetzt heiser.
    Mia hielt den Druck nicht mehr aus. Sie schob sich an ihrer Lehrerin vorbei und lief zur Toilette. Als sie wiederkam, war sie etwas entspannter.
    Frau Vogt war nicht mehr da. Mia bekam Angst. Sie schaute sich um und sah dann die Handtasche auf der Bank liegen. Gott sei Dank, dachte sie und setzte sich. Kurz darauf erschien ihre Lehrerin mit zwei Guinness. »Du trinkst doch noch eins mit mir, oder?« erkundigte sie sich lächelnd.
    »Ich kann doch gar nicht anders«, antwortete Mia ehrlich. Frau Vogt lachte, schnappte sich Mias Glas und malte eine Sonne auf den Schaum. »Schön?« fragte sie grinsend.
    »Wunderschön.« Mia nahm das Glas ihrer Lehrerin und widerstand dem Impuls, ein Herz zu malen. Es wurde ein Stern.
    »Mia?«
    »Ja?«
    »Das ist der Abendstern.«
    Wieder so ein bezauberndes Lächeln. Mia dachte, sie könne ewig leben, und ihr einziger Lebensinhalt würde es sein, diese Göttin zum Lächeln zu bringen.
    »Tust du mir einen Gefallen?« fragte sie nun.
    »Jeden!« Mia war überzeugt, dass sie alles für Frau Vogt tun würde.
    »Sag Susanne zu mir.«
    Mia war kurz vorm Explodieren. Jetzt geht’s los, dachte
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