Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See
Autoren: André Marx
Vom Netzwerk:
Clark den dreien zu. »Es kann losgehen!« Das U-Boot war an dem Kran befestigt worden, der hinter dem Heckaufbau an Deck stand. Mr Evans warf den Motor an und die Seilwinde hob die ›Deep Quest‹ ächzend in die Höhe. Dann wurde der Arm herumgeschwenkt, bis das Boot über dem Wasser schwebte. Schließlich senkte es sich langsam und tauchte halb ins Meer ein. Neben der Einstiegsröhre führte nun ein Kabel ins Innere des Tauchbootes, das Mr Evans angeschlossen hatte. Es war die Kommunikationsleitung. Unter dem Meer war Funkverkehr unmöglich, da Funkwellen das Wasser nicht durchdringen konnten. Daher musste man eine Art Telefonkabel verwenden, um eine Kommunikation zwischen U-Boot und Mutterschiff zu ermöglichen. Das Kabel kam von einer dicken Rolle an Deck der ›Wavedancer‹. Wenn die ›Deep Quest‹ tauchte, würde es abgewickelt werden.
    »Auf geht’s, Kollegen. Haltet die Augen offen! Ich hoffe, ihr werdet euren Ersten Detektiv würdig vertreten, während er auf Tauchstation ist.«
    »Klar, was denkst du denn. Grüß uns den Saurier!«
    »Mach ich. Ich lade ihn mal in unsere Zentrale ein.«
    Sie gingen zu den anderen hinüber. Die nötige Ausrüstung war bereits an Bord der ›Deep Quest‹. Professor Clark, Carol und Justus kletterten nacheinander die Leiter an der Außenwand des Schiffes hinunter und stiegen durch die enge Luke in das Tauchboot. Justus war der Letzte. Er winkte noch einmal, dann schloss er die Luke über sich. »Wie verriegelt man das Ding?«
    Der Professor zeigte es ihm und einen Augenblick später saßen sie in einer absolut luftdichten Konservenbüchse. Der Innenraum der ›Deep Quest‹ war denkbar knapp bemessen. Es gab nur zwei sehr flache Sitzplätze. Das dritte Besatzungsmitglied – in diesem Fall Justus – musste sich auf den Boden setzen. Um das gewölbte Fenster herum waren zahllose Schalter, Knöpfe, Anzeigen und Bildschirme angebracht.
    »Kennen Sie sich denn mit diesem Boot aus?«, wollte Carol wissen, die ihre Kamera bereits startklar gemacht hatte, obwohl es noch gar nichts zu filmen gab.
    »Selbstverständlich. Ich war schon oft an Bord eines Forschungstauchbootes. Im Prinzip sind die alle gleich gebaut und leicht zu steuern. Kommen Sie, ich zeige es Ihnen!« Professor Clark erklärte ihnen nacheinander die einzelnen Systeme. »Und mit diesem Hebel geht es in die Tiefe. Die Luft in den Tauchtanks wird durch eine Pumpe zusammengedrückt und Wasser wird in die Tanks geleitet. Dadurch sinkt das Boot. Etwa so.« Die ›Deep Quest‹ sank. Das Kuppelfenster, durch das sie gerade noch den Himmel hatten sehen können, wurde überspült und sie befanden sich unter Wasser. Das Meer war hellgrün. Die gerade aufgegangene Sonne ließ die Wellen über ihnen glitzern.
    »Irre«, fand Justus. »Wie tief gehen wir?«
    »Bis auf den Grund«, schlug der Professor vor. »So dicht an der Insel ist die See nur etwa hundert Meter tief. Die ›Deep Quest‹ ist für tausendfünfhundert Meter konzipiert, das ist also überhaupt kein Problem.« Professor Clark griff nach dem   Sprechgerät, das direkt mit dem Schiff verbunden war. »›Deep Quest‹ an ›Wavedancer‹. ›Wavedancer‹, bitte kommen!«
    Kapitän Jasons Stimme plärrte aus dem Lautsprecher. »Hier ›Wavedancer‹. Wie geht es Ihnen da unten?«
    »Wunderbar, Käpt’n. Alle Systeme funktionieren einwandfrei.«
    »Dann begeben Sie sich mal auf die Suche nach Ihrem Wundertier. Aber bleiben Sie nicht zu lange unten. Vielleicht hat die ›Deep Quest‹ Schäden abbekommen, die Mr Evans und Mr   Serra übersehen haben. In spätestens zwei Stunden will ich Sie wieder hier oben sehen. Ende.«
    »Verstanden. Ende.«
    Das Tauchboot glitt schnell in die Tiefe. Nun stellte der Professor die Schraube an. Ein leises Surren ertönte und ein Zittern durchlief die ›Deep Quest‹, dann nahm sie gemächlich Fahrt auf. »Das Steuern ist ganz einfach. Höhen- und Seitenruder werden mit dem Steuerknüppel gelenkt. Hier, Justus, willst du es mal probieren?« Er ließ die Steuerung los und Justus griff zwischen den beiden nach vorn. Vorsichtig drückte er den Hebel nach rechts. Das Boot schwenkte zur Seite. Dann probierte er es in die andere Richtung, diesmal etwas heftiger. Er war erstaunt, wie wendig das U-Boot war.
    »Ist ja wie in einem Computerspiel«, stellte er fest und lachte. »Der Steuerknüppel ist kaum anders als ein Joystick. Macht richtig Spaß.« Vor ihnen tauchte ein Schwarm kleiner, silbern glänzender Fische auf. Justus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher