Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)
Autoren: Sam Landstrom
Vom Netzwerk:
konnte man erheblich mehr erwarten.
    »Oh, sag nichts!«, rief sie. »Du musst einen tragen! Ihn von außen zu fühlen, ist nichts,
überhaupt
nichts. Gerade im Augenblick kribbelte es mich überall. Bei der Seele, es ist, als würde man den ganzen Tag lang unter der Dusche stehen!« Sie rollte die Schultern vor und zurück und schnurrte leicht verführerisch.
    »Wann wird es absterben?«, fragte D_Light unüberlegt.
Verdammt, ist es unhöflich, so früh in einer Beziehung nach dem Absterben eines Kleidungsstücks zu fragen?
, fragte er sich.
    Höflich oder nicht, Fael machte es anscheinend nichts aus. »Ich habe eine dreiwöchige Lebensspanne gekauft. Vorher bin ich die Farbe allerdings sowieso schon leid, da bin ich mir sicher. Obwohl ich gehört habe, dass das Material die Farbe ändert, wenn man seine Essgewohnheiten ändert. Im Übrigen kann ich es auch gar nicht täglich tragen; es wäre nicht richtig. Was würden die anderen Mädchen denken? Ich jedenfalls würde mir was denken«, fügte sie mit einem gemeinen Lachen hinzu. »Weißt du, obwohl Lyra den Trend in Gang gesetzt hat und …« Das Mädchen unterbrach ihr rasendes Geplapper, feixte und sah D_Light schuldbewusst an. »Tut mir leid, genug geplaudert. Quintessenz ist, ich liebe mein PrimeFlavor™, und ich besorge dir eins, wenn du zu weit unten bist, um dir selbst eins zu leisten.«
    Sie gingen weiter die breite Schlosshalle hinab. D_Light trug lediglich eine leichte Skin, gerade so viel, dass er im Dunkeln sehen konnte. Er wollte sich nicht von Werbung, offiziellen Bekanntmachungen und so was bei seinem Treffen ablenken lassen. Solange die SkinWare nichts darauf erzeugte, waren die Wände leer – lediglich große Granitblöcke, die mit elfenbeinfarbenem Mörtel zusammengefügt waren. Zwei Männer schlenderten schweigend vor ihnen dahin, und die Vertrauten in Vogelgestalt ritten geschickt auf den Schultern ihrer Herren, während sie einander in die Augen starrten. Smorgeous nahm sich die Freiheit,die Männer zu grokken, ihre Identität herauszubekommen, indem er die Cloud nach ihren Gesichtern durchsuchte. Die Männer waren Brüder der Familie, aber niemand, den D_Light persönlich kannte. Bloß Marketingfachleute auf relativ niedrigem Niveau.
    »Also, was gibt’s Neues bei dir?«, fragte Fael.
    D_Light war eigentlich lieber Zuhörer in einem einseitigen Gespräch, aber er zuckte die Schultern und erwiderte: »Malocherspiele, leider.« Entschuldigend fügte er hinzu: »Ja, ich bin drei Tage lang aufgeputscht gewesen. Schließlich hat das Spiel vor zwei Stunden abgeschaltet.« Er senkte den Kopf und tippte ein paar Mal mit dem Fuß auf den Boden.
    Fael lächelte süß. »Drei Tage? Pfui! Und? Bist du immer noch aufgeputscht?«
    D_Light stieß einen erschöpften Seufzer aus und fürchtete, er wäre etwas allzu dramatisch. »Ja, ich habe seither noch nicht geschlafen. Dennoch spüre ich es allmählich. Ich hab etwas Kick_n_Go™ genommen. Gutes Zeug, keine echten Nebenwirkungen, aber mein Hals ist ein bisschen steif.« Er legte sich die Hand in den Nacken und bearbeitete kurz die angespannten Muskeln.
    Jetzt jammere ich wie eine kleine Tussie!
, dachte D_Light. Die Kränkung des letzten Satzes war die drei Punkte nicht wert, die er gerade für den Gebrauch des Markennamens Kick_n_Go™ erhalten hatte.
    »Sweeeet™, du bist nicht zusammengebrochen und hast unser Treffen nicht verdorben!«, rief sie aus. »Dafür hast du Extrapunkte gekriegt!« Fael kraulte ihm den Hinterkopf wie einem guten Hund. D_Light brachte ein halbes schräges Lächeln zustande, als er den Hauch ihres einladenden Parfüms auffing, eine exotische Mischung aus Sandelholz und Ardonna. Er wurde jedoch rasch durch eine Werbung abgelenkt, die Fael an ihn weitergeleitet hatte und in der es hieß: »Du brauchst Ruhe und Erholung bei Defraggers Spa and Luxury Resort™.« Die Werbung umfasste ein zusammengebasteltes Video von Fael in einem fadenscheinigen Bikini, die ihn einlud, ihr zu folgen, während sie auf einen riesigen weißen Sandstrand zusprang.
    »Was für ein Spiel war das also?« Fael strich ihm lässig mit den Fingern über die Seite seines Gesichts, ließ spielerisch die Hand von einer seiner breiten Schultern abprallen und dann wieder an ihrer Seite herabbaumeln.
    »Oh, eines für alle. Vier Mannschaften, die drei Tage Zeit hatten, so viele Punkte abzustauben wie möglich, und zwar auf jede erdenkliche Weise.«
    Mit offensichtlichem Interesse hob Fael die Brauen. D_Light
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher