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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)
Autoren: Sam Landstrom
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lebendige Kreaturen oder die neuestegentechnisch entwickelte Pflanzenform. Unter Berücksichtigung ihrer Neigung zu bizarrer Mode hätte man davon ausgehen sollen, dass sie ein Faible für Schuhe haben sollte, aber Fael ging am liebsten barfuß. Sie beharrte darauf, dass es zu viele fantastische Zehenringe, Knöchelkettchen und Retro-Zehentattoos gebe, um sie unter Schuhen zu verstecken.
    Für dieses Treffen hatten Fael und D_Light den Besuch einer Comedy-show in der Stadt eingeplant, sodass ein verspieltes Äußeres sehr angemessen erschien. D_Lights Erscheinungsbild war nicht verspielt. Tatsächlich kam er sich in der Gegenwart Faels alt und einfallslos vor. Sein Haar – dunkel, grob, wellig und mittellang – erlaubte nicht viel Styling und tendierte dazu, in sämtliche Richtungen abzustehen, trotz aller Bändigungsversuche. Für einen Mann war ein modischer Auftritt so ziemlich auf Kleidung und Haar beschränkt, und da sein Haar außen vor bleiben musste, hätte er bei seiner Illusionskleidung vielleicht etwas kreativer sein sollen. Neben Fael ließen ihn sein loses rotes Seidenhemd und die dunkle kurze Hose eher wie ihr Vater erscheinen und nicht wie ihr Date. Natürlich könnte er jederzeit ein neues Outfit erzeugen, aber das mochte man als Zeichen für Verlegenheit deuten. Nicht attraktiv. Andererseits könnte er die Situation vielleicht dadurch retten, dass er sie um Hilfe dabei bat, sich etwas auszudenken, das mehr Spaß machte. Ja, das würde er tun, sollte das Gespräch zum Erliegen kommen und einen Anstoß benötigen.
    »Geliebter Bruder«, sagte die Frau, während sie sich zeremoniell verneigte. Obwohl es ihr drittes Treffen in ebenso vielen Monaten war, begrüßten sie sich nach wie vor formell.
    »Liebliche Schwester.« D_Light verneigte sich gleichfalls und ließ dabei den Blick über ihren restlichen kurvenreichen Körper gleiten. Das köstliche Wesen trug einen perfekt auf den Leib geschnittenen grünen Anzug, der wenig Raum für Fantasie ließ. Ihm verschlug es den Atem – übliche Reaktion von Männern, die sich plötzlich in der Gesellschaft einer Murmos-Frau sahen.
    In der Kathedrale gingen Pfeifen und Gelächter weiter. Hätte D_Light gewusst, dass er dieses Archiv an alle seine Bekannten würde sendenmüssen, hätte er das Mädchen nicht beim ersten Anblick so gründlich gemustert. Ironischerweise hatte der D_Light dieser früheren Stunden sich für schlau und diskret gehalten, weil er die Frau während seiner langsamen, formellen Verneigung von oben bis unten betrachtet hatte, aber Fael hatte es sofort bemerkt.
    »Oh, siehst du!« Sie strahlte, als ihr seine Musterung auffiel. »Es ist organisch. Entworfen von PrimeFlavor™. Atmet, als hättest du überhaupt nichts an.« Sie stieß ein kurzes Gelächter aus, streckte die Arme vor und wirbelte dann herum, um ihre Kleidung vorzuführen.
    Unwillkürlich schoss D_Lights Hand vor und strich über den oberen Teil ihres edelsteingrünen Ärmels. Die hautenge Pflanze hatte eine wellige Beschaffenheit und war angenehm unter seinen Fingerspitzen. Er spürte die Wärme ihres Leibes, die durch das lebendige Material abstrahlte, und das bezauberte ihn. »Eines Tages sollte ich mir auch so was zulegen«, bemerkte er. »Teuer?«
    Nervös sah sich D_Light die weitere Archivsendung an und bemerkte, dass sein linkes Auge gezuckt hatte, während er mit Fael über ihre Kleidung gesprochen hatte. Dieses rebellische linke Auge! Immerzu spielte es verrückt, wenn er ängstlich oder aufgeregt war, und vereitelte seine Versuche, sich kühl und beiläufig zu geben. D_Light biss sich auf die Unterlippe und hoffte, dass der Versammlung das wilde Zucken des Augenlids entgehen würde.
    »Oh, es ist ein PrimeFlavor™, also hat es mich im Spiel einige Tage zurückgeworfen«, erwiderte das Mädchen. »Aber man muss sich ja mal was gönnen, nicht wahr? Warte mal einen Moment – du hast nie einen PrimeFlavor™ getragen? Nie?«
    D_Light schüttelte den Kopf, wobei ihm auffiel, dass seine Freundin überaus häufig den Markennamen der Kleidung ins Spiel brachte.
Keine Formalitäten
, dachte er.
Sie fühlt sich so wohl, dass sie ständig name-droppt. Sie muss mich mögen
.
    Name-droppen, allgemeiner schlicht »droppen« genannt, war die übliche Praxis, beiläufig Werbung für ein Produkt im Gespräch zu machen.Die bloße Erwähnung eines Markennamens brachte einem Spieler gewöhnlich einen oder zwei Punkte ein, aber wenn das Gespräch tatsächlich in einem Kauf endete,
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