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Messi

Messi

Titel: Messi
Autoren: Luca Caioli
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Figur und als „Held zweier Welten“ bekannt, weil er nicht nur in Italien, sondern auch während seines Exils in Südamerika eine Reihe von Schlachten geschlagen hat, so z. B. am Flusslauf des Río Paraná. Dort haben seine Rothemden in jedem Ort, an den sie kamen, ihre Spuren hinterlassen, beispielsweise in den Namen von Krankenhäusern in Rosario und Buenos Aires. Diese wurden von politischen Exilanten, Anhängern Guiseppe Garibaldis und seines revolutionären Kollegen Guiseppe Mazzini, und ihren Arbeitergewerkschaften gegründet. Das Krankenhauses von Rosario wurde am 2. Oktober 1892 eingeweiht und sollte der italienischen Gemeinde dienen, die damals über 70 Prozent aller europäischen Einwanderer stellte. Heute verfügt es über eine der besten Endbindungsstationen der Stadt. An einem Wintermorgen um sechs Uhr früh beginnt hier die Geschichte Lionel Messis, des dritten Kindes der Familie Messi-Cuccittini.
    Leos Vater Jorge ist 29 Jahre alt und Abteilungsleiter beim Stahlproduzenten Acindar in Villa Constitution, das etwa 50 km entfernt von Rosario liegt. Die 27-jährige Celia arbeitet in einem Betrieb, der Magneten herstellt. Sie haben sich in jungen Jahren im Viertel Las Heras kennengelernt, einem Viertel, das früher einmal als Estado de Israel bekannt war und das man heute als San-Martín-Viertel kennt. Die Menschen dort sind bescheiden und fleißig. Celias Vater Antonio ist Mechaniker und repariert Kühlschränke, Klimaanlagen und andere elektrische Geräte. Ihre Mutter, die ebenfalls Celia heißt, ist seit vielen Jahren als Putzfrau tätig. Jorges Vater Eusebio verdient auf dem Bau seine Brötchen, während seine Frau Rosa María wie Celia als Putzfrau arbeitet. Ihre Häuser liegen nicht viel mehr als hundert Meter voneinander entfernt. Wie viele Familien Rosarios haben auch sie italienische und spanische Vorfahren. Der Nachname Messi stammt aus der in der italienischen Provinz Macerata liegenden Stadt Porto Recanati, zu deren Söhnen auch der Dichter Giacomo Leopardi und der Tenor Beniamino Gigli zählen. Von dort aus machte sich Ende des 19. Jahrhunderts ein gewisser Angelo Messi auf den Weg an Bord eines der vielen Dampfer, die Richtung Amerika ablegten. Genau wie die vielen anderen Auswanderer, die dritter Klasse reisten, war auch er auf der Suche nach einem besseren Leben in der Neuen Welt. Die Cuccittinis stammen väterlicherseits ebenfalls aus Italien. Zunächst lebten die Familien in der feuchten Pampa, ließen sich aber schließlich in der Stadt nieder.
    Rosario ist 305 Kilometer von Buenos Aires entfernt und hat etwa eine Million Einwohner. Die Stadt ist die größte in der Provinz Santa Fe und liegt am Ufer des Río Paraná. Entlang des Flusses zieht sich bis zur Brücke Nuestra Señora del Rosario die Costanera-Promenade. Die Brücke wiederum überquert den von Hochseeschiffen passierbaren Wasserlauf und die darin liegenden Inseln. Sie verbindet die Stadt mit der gegenüberliegenden Stadt Victoria. Der Río Paraná war schon immer eine wichtige Handelsstraße. Von hier aus werden eine Reihe landwirtschaftlicher Produkte in Südamerikas Mercosur-Wirtschaftszone exportiert – wie etwa Soja, das der Region in der jüngsten Vergangenheit einigen Wohlstand gebracht und das urbane Gefüge Rosarios verändert hat. Am feinen, vom Fluss aufgespülten Sandstrand sprießen neue Gebäude, Wolkenkratzer und atemberaubende Villen aus dem Boden. Aber immer noch bleibt Rosario die patriotische Stadt schlechthin. Am Sockel des monumentalen Flaggendenkmals reihen sich in Weiß gekleidete Schülergruppen für ein Foto auf. Das Denkmal ist im alten sowjetischen Stil gehalten und wurde 1957 eingeweiht. Es soll jene Stelle markieren, an der General Manuel Belgrano am 27. Februar 1812 zum ersten Mal das Hissen der Nationalflagge befahl.
    Rosario ist eine Stadt der Enkelgeneration der Einwanderer, hier gibt es sowohl Slums als auch Landhäuser. Wir wollen uns jedoch nicht weiter mit Einwanderergeschichten und der Mischung aus Kulturen, Sprachen und Traditionen aufhalten, die es in Argentinien so reichlich gibt. Stattdessen wenden wir uns wieder Jorge und Celia zu, die sich schon früh ineinander verliebten und regelmäßig trafen.
    Am 17. Juni 1978 schließlich heiraten sie in der Kirche Corazón de María. Das ganze Land liegt im Taumel der Weltmeisterschaft – die frisch Verheirateten planen ihre Hochzeitsreise nach Bariloche sogar extra so, dass sie auch ja nicht das in Rosario ausgetragene Spiel zwischen
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