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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO
Autoren: Patricia Briggs
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dafür, dass ich Adam nicht mehr spüren konnte, immer noch in der Überladung lag, als er gedacht hatte, dass ich tot war. Aber die Verbindung war doch dabei gewesen, sich davon zu erholen, oder? Wann war sie gerissen?
    Zu wissen, dass das Band zerrissen war, tat weh.
    »Also das«, knurrte Bran, »wurde von schwarzer Magie durchtrennt.« Seine Stimme erklang so deutlich an meinen rechten Ohr, dass ich mich umdrehte - und kurz einen Blick auf etwas erhaschte, das riesig und schrecklich war und überhaupt nicht aussah wie Bran in irgendeiner Form.
    »Ich hatte es nicht für möglich gehalten, bis Samuel mir gesagt hat, dass eine Hexe beteiligt ist. Königin und Hexe zusammen haben eine Schwäche gefunden und das Band zerstört«, erklärte er mir. Und dann sagte er, mit seltsam amüsierter Stimme: »Ich mache dir überhaupt keine Angst, oder?«
    »Warum sollte ich Angst vor dir haben?«, fragte ich - aber meine Aufmerksamkeit war auf das zerrissene Band gerichtet. Würde es Adam verletzen, wenn ich es berührte?
    »Mach nur«, sagte Bran. »Er würde alles dafür geben, dass du es wieder berührst.«
    »Meins«, sagte ich. »Meins.«
    Aber ich berührte es immer noch nicht. Mit diesem hochmütigen Humor, den er manchmal einsetzte - und der jedes Mal dafür sorgte, dass ich ihn schlagen wollte -, meinte Bran: »Ich bin mir sicher, dass ich jemand anderen finden kann, der es haben will.«
    Ich packte das Band mit beiden Händen - und zwar nicht, weil ich Angst hatte, dass es jemand anderen geben würde, egal, was Bran dachte. Sondern weil wir zusammengehörten - Adam an mich gebunden, ich an ihn. Ich liebte es, wenn er zuließ, dass ich ihn zum Lachen brachte; er war von Natur aus ein ernster Mann, und die Verantwortung, die er trug, lastete auf ihm. Ich wusste, dass er mich nie verlassen würde, nie im Stich lassen würde, weil dieser Mann niemals in seinem langen Leben irgendetwas verlassen hatte. Ich wusste, dass Adam sich auf mich gesetzt hätte und mich mit dem goldenen Band unserer Verbindung gefesselt hätte, wenn ich es nicht ergriffen hätte. Und das gefiel mir. Sehr sogar.
    »Mercy!« Diese Stimme war nicht die von Bran. Diese Stimme war fordernd und halb verrückt. Nach einer kurzen Pause sagte Adam, ein wenig kontrollierter: »Wurde auch Zeit. Habe dich gefunden. Mercy, wir kommen, um dich zu holen. Bleib einfach ruhig.«
    Ich wickelte mich in seine Stimme und packte das Band zwischen uns fester, bis es in meine Knochen eindrang und ich es nicht mehr festhalten musste. »Adam«, sagte ich glücklich. Und dann fügte ich hinzu, weil er wissen würde, dass ich ihn nur aufzog: »Hat auch lang genug gedauert. Hast du darauf gewartet, dass ich mich selbst rette?«
    Ich schaute über mein Schneefeld, das jetzt mit fröhlichen Girlanden und glühenden Steinen übersät war. Ich schloss die Augen und kuschelte mich in das Gefühl des Rudels, das sich um mich legte wie ein warmer Mantel. Ich fühlte, wie die Feenkönigin das goldene Band berührte, das ich mit Adam teilte - und diesmal war es die Magie der Königin, die zerbrach.
     
     
    Als ich wieder zu mir kam, starrten der gefangene Waldlord und ich uns in die Augen. Er blinzelte, und ich wandte den Blick ab - und stellte fest, dass Blut aus meinem Arm quoll. Nach dem Fleck auf dem Boden zu urteilen, war ich nicht mehr als ein paar Sekunden bewusstlos gewesen.
    »So«, sagte die Feenkönigin. »Jetzt gehörst du mir.«
    Ich blinzelte sie an und bemühte mich, sie auf dieselbe geistlose Art anzustarren wie die anderen Hörigen, die ich gesehen hatte, während sie die Seile durchtrennte, die mich an den Stuhl fesselten.
    »Geh in die Küche und hol etwas, womit du das Blut vom Boden wischen kannst«, befahl sie mir.
    Ich stand auf und lief los. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit von mir ab, weil ich einfach nicht mehr interessant war. Ich wurde ein wenig schneller, weil ich auf dem Boden neben einer der Bänke meine Pistole sah, die jemand dort hingetreten haben musste. Das schien logisch zu sein. Es gab nicht viele im Feenvolk, die sie aufheben konnten, ohne dabei Schmerzen zu empfinden. Keiner der Hörigen würde auch nur im Traum daran denken, sie zu benutzen - aber trotzdem würde das Feenvolk wahrscheinlich zögern, sie von einem Hörigen entfernen zu lassen.
    Ich hob sie auf und drehte mich um - langsam, um keine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Aber sie alle sahen auf die Feenkönigin und nicht auf ihre neue Hörige. Die Königin lehnte über einer Lehne
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