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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO
Autoren: Patricia Briggs
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ihres Throns und sprach mit der Hexe. Ich schoss sie dreimal ins Herz. Die Hexe beobachtete mich und lächelte, als ich den Abzug drückte.
    »Puh«, sagte eine Stimme direkt neben mir. Ich drehte den Kopf und musste nach unten schauen, um ein scheinbar menschliches Kind zu entdecken, das kaum älter war als acht oder neun Jahre. Sie lächelte mich an. »Und sie hatten Angst, dass dir etwas passieren würde, wenn wir warten, bis alle zur Party kommen können. Es passt zu einem Kojoten, uns allen den Spaß zu verderben.«
    Als ich diese Angehörige des Feenvolkes das letzte Mal gesehen hatte, hatte sie im Vorgarten eines Hauses mit einem Jo-Jo gespielt, während sie den Tatort eines Mordes bewachte. Ich kannte ihren Namen nicht, sondern wusste nur, dass sie sehr mächtig war, viele Angst vor ihr hatten und sie älter war, als sie aussah.
    Für einen Moment sah ich etwas völlig anderes neben mir, dann lächelte sie mich an und sagte: »Oh, nein, Mercy, nicht bei meinem Schutzzauber.«
    Die anderen Feenwesen im Raum bewegten sich nicht, erstarrt im Moment des Todes ihrer Königin. Jo-Jo-Mädchen ging nach vorne zur toten Königin, und ich folgte ihr. Die Hexe hatte sich die Leiche geschnappt und füllte ihre Hände mit dem Blut der Königin, um es dann über das silberne Hörigen-Band an ihrem Hals zu schmieren.
    »Wohl eher nicht«, sagte Jo-Jo-Mädchen. Sie beugte sich vor, berührte die Leiche und sagte etwas, das ich kaum verstand. Der Körper der Königin zerfiel zu Staub. Jo-Jo-Mädchen wollte sich schon zurückziehen - dann entdeckte sie den Waldlord in seinen Ketten hinter dem Thron. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass sie ihn bemerkt hatte, bevor sie die Königin in ein Häufchen Staub verwandelt hatte.
    Der silberne Ring um den Hals der Hexe brach - nur um von kleinen Fingern ersetzt zu werden. Ich hörte ein flüsterndes Echo, dann war auch die Hexe nur noch Staub. Jo-Jo- Mädchen nahm sich eine Handvoll der grauen Masse, hob sie an ihren Mund und leckte daran wie an einem Eis.
    »Lecker«, sagte sie zu mir. Ihre Hände, ihre Kleidung und ihr Mund waren voller Asche. »Ich liebe Hexen.«
    »Ich mag lieber Schokolade, wenn es dir nichts ausmacht«, meinte ich.
    »Mercy!«, ertönte Adams brüllende Stimme irgendwo außerhalb des Saals.
    »Oh, oh«, meinte Jo-Jo-Mädchen. »Jemand hat das ganze Töten verpasst.«
    »Hier!«, rief ich. »Uns geht es gut.«
    Und dann war es wahr. Weil Adam bei mir war und seine Arme um mich schlang und alles in Ordnung brachte.
     
     
    Ich trat mit dem Fuß in den Schnee und knallte mit dem Zeh gegen die Küchenspüle. Es war die Nacht der großen Rettungsaktion, und in Adams Haus lief eine riesige Party. Ich war umarmt und bemuttert worden, bis ich beschlossen hatte, dass es an der Zeit war, mir die Überbleibsel meines Trailers anzuschauen.
    Der Schnee versteckte eine Menge, und das Rudel hatte bereits ein wenig aufgeräumt. Sie hatten schließlich den ganzen Monat Zeit gehabt, in dem ich verschwunden gewesen war. Wahrscheinlich hatte ich noch Glück gehabt, dass es kein Jahr oder Jahrhundert gewesen war. Sie hatten das Elphame nicht mehr finden können, nachdem Zee gezwungen gewesen war, sein Tor zu schließen. Anscheinend veränderte das Elphame seine Position relativ zum Reservat, und Ariana hatte mich nicht mehr aufspüren können. Das hatte mir zumindest Zee erklärt.
    Erst nachdem das Band zwischen Adam und mir wiederhergestellt war, hatte sie das Elphame finden können. Während Zee daran arbeitete, ein neues Tor zu öffnen, hatten sie Jo-Jo-Mädchen vorausgeschickt, um für meine Sicherheit zu sorgen. Anscheinend brauchte sie nichts so Plumpes wie einen Eingang, um in das Elphame zu gelangen. Wahrscheinlich hatte sie auch einen anderen Namen als »Jo-Jo-Mädchen«, aber das Feenvolk war seltsam in Bezug auf Namen, und niemand wollte mir ihren wahren Namen verraten.
    Das Feenvolk, das der Königin gehört hatte, war vorübergehend im Reservat untergebracht. Einige von ihnen konnten sich nicht daran erinnern, wie es dazu kam, dass sie der Feenkönigin gefolgt waren. Andere waren wütend, dass ich sie getötet hatte, aber nicht wütend genug, um mich deswegen anzugreifen. Zee hatte erzählt, dass die Grauen Lords hin- und hergerissen waren zwischen Zorn darüber, wie die Feenkönigin einen Waldlord und eine schwarze Hexe benutzt hatte, und Triumph, weil nun erwiesen war, dass das Land unter dem Feenhügel dem gesamten Feenvolk eine gewisse Macht zurückgab.
    Von
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