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Menschen im Mond

Menschen im Mond

Titel: Menschen im Mond
Autoren: Werner Keyen
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Schätze auf der Erde in Sicherheit zu bringen und sich im übrigen von einer angeblich mißglückten Expedition zurückzumelden. Dann blieb er, Philip Dooley, im Mond, bis er alt und grau wurde. Fuhr er aber mit zur Erde zurück und überließ die Mondbewohner sich selbst, dann würden sie sich auf die nächste Invasion einrichten und sie möglicherweise verhindern, und dann trug er, Philip Dooley, die Schuld daran, wenn die Regierung diese wichtige Außenposition nicht in die Hand bekam.
    Philip Dooley schreckte auf und horchte. Was war dort hinten bei den Gefangenen los?
    Ein Schuß!
    Er sprang auf, während die anderen hochfuhren.
    Noch ein Schuß!
    Philip Dooley rannte in weiten Sätzen, gefolgt von den anderen. Der grelle Lichtschein der Taschenlampe schlug in das Dunkel hinein.
    James B. Connor saß an der Wand neben der Tür auf dem Boden. Sein blasses Gesicht trug einen merkwürdigen Ausdruck.
    Neben ihm lagen reglos die drei Gefangenen.
    Zwischen ihnen standen zwei Mondmänner. Der eine von ihnen war Mabambolo.
    Im lichtlosen Hintergrund verschwanden schattenhafte Gestalten.
    „Professor?“ rief Philip Dooley bestürzt.
    „Ich hätte vielleicht nicht schlafen sollen“, flüsterte James B. Connor, als er das Gesicht Dooleys dicht vor sich sah. „Sie müssen mir die Pistole aus der Tasche …“
    Er bäumte sich auf und fiel zur Seite. Sein Herz schlug nicht mehr.
    Lullababoo und seine beiden Würdenträger waren ebenfalls tot.
    „Er soll mich loslassen“, beschwerte sich Mabambolo feindlich, als ihn der Blick/Philip Dooleys traf. Er hing an der Hand von Dudley Digges.
    „Halten Sie die beiden weiter fest“, ordnete Philip Dooley an. „Und nun haben Sie das Wort, Mabambolo.“
    Der Kleine blickte ihn heimtückisch an und sprach:
    „Sie haben kein Recht, mich so zu behandeln. Sie waren schon tot, als wir dazu kamen“, wimmerte er, ohne seinen Haß ganz unterdrücken zu können. „Und sie hatten auch schon auf Ihren Freund geschossen. Sie flohen, als sie uns sahen, aber wir haben sie erkannt. Es waren Freunde des Königs.“
    „Der Bursche lügt. Freunde des Königs?“ wiederholte Philip Dooley drohend.
    „Ja, ja, nicht Freunde, aber von seiner Partei, wie Sie auf der Erde sagen würden. Sie wollen nicht, daß er sich mit Ihnen einigt, weil Sie dann Gewalt über alle haben. Sie töteten ihn, damit er nicht Ihre Befehle an die Mondbewohner weitergeben kann.“
    Philip Dooley zog die Brauen schärfer zusammen. Es war möglich, was Mabambolo sagte, aber die Verhältnisse konnten auch ganz anders liegen.
    „Sie lügen, Mabambolo“, erwiderte er eisig. „Sie haben den König umbringen lassen, weil er Ihnen im Wege war. Solange er lebte, hatten Sie bei Ihren Landsleuten keine Chance.“
    Er traf damit genau ins Schwarze, aber er besaß keine Sicherheit dafür.
    „So kommen wir nicht weiter“, ergriff Bill Brown das Wort. „Ich frage mich, was nun losgeht. Sind Sie nun der neue König vom Mond oder was ist? Und wo bleibt unsere Rakete, verdammt noch mal?“
    Mabambolo streckte sich würdig. „Ich bin König Mabambolo. Alle meine Freunde haben mir schon geschworen.“
    „Na, wenn schon“, winkte Bill Brown verdrossen ab. „Wen interessiert das schon. Was ist mit dem Mondvolk?“
    „Sie werden mich ebenfalls wählen.“
    „Das tun die Völker gewöhnlich, wenn ihnen nichts anderes übrig bleibt. Oder wollen Sie hier freie Wahlen veranstalten?“
    „Wir haben das nicht nötig“, erwiderte Mabambolo überzeugt. „Die Bewohner des Mondes sind intelligent genug, den besten Mann zu wählen, und wer könnte diesen am besten erkennen als eben dieser beste Mann?“
    „Großartig!“ grinste Bill Brown.
    Mabambolo hustete.
    „Es gibt natürlich Verräter. Und Leute, die sich von bezahlten Agenten verführen lassen. Aber Sie brauchen sich nicht darum zu kümmern, wenn Sie uns Ihre Waffen zur Verfügung stellen.“
    „Ach?“
    Bill Brown und Philip Dooley blickten sich an. Robert Monnier nutzte die Pause, um sich zum Wort zu melden.
    „Mir gefällt die Situation nicht. Meinem Gefühl nach ist dieser Mabambolo nicht vertrauenswürdig. Ich vermute, daß er und seine Leute den König umgebracht haben. Ich halte ihn auch für den Mörder des Professors. Alles in allem möchte ich empfehlen, stärker an unsere Interessen zu denken.“
    Philip Dooley deutete eine Verneigung an und wandte sich dann in höflichem Tonfall an Mabambolo.
    „Sie habe es gehört, nicht wahr? Vielleicht begreifen Sie noch
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