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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)
Autoren: Matthias Herbert
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könne mit einer Antwort nur etwas bestätigen, das sein Bruder sowieso schon wusste.
    Jarek atmete einmal tief durch, immer noch auf der Suche nach einer passenden Antwort, da streifte etwas sein Bewusstsein und der Jäger in ihm übernahm. Er riss die Hand in die Höhe und rief: „Wächter!“
    Das Echo hatte sie noch nicht erreicht, da waren Pfiri und Rieb schon auf den Absatz gesprungen, standen Rücken an Rücken, in der Linken den Stecher, in der Rechten den Armlangen Schneider. Gilk hatte die Keule über den Kopf gehoben, Kobar den Kurzbogen von der Schulter gerissen und einen Pfeil aufgelegt. Jarek selbst zielte mit dem Splitter auf das Flugloch der Salaschwärmer.
    Jetzt hörte er deutlicher, was ihn alarmiert hatte. Neben dem knurrigen Brummen der Kaana ertönte das hellere Summen eines Wächters!
    „Netz!“, rief Kobar.
    Rieb und Pfiri ließen ihre Klingen fallen, packten das zusammengerollte Geflecht, kletterten die wenigen Schritt hinauf und warfen sich damit über die Öffnung. Es einzuhaken blieb keine Zeit mehr. Jarek zielte auf das finstere Loch, Gilk kletterte zu den Schwestern, hielt sich mit einer Hand, packte entschlossen seine Keule und holte weit aus. Kobar spannte den Bogen, dass die Hornarme der Waffe knarzten.
    Alle starren auf das Flugloch.
    Von den Paasbeuteln, die in der Hitze weich geworden waren, stieg ein schwerer, süßer Duft auf und eine der Blasen rutschte mit einem glitschigen Geräusch von dem Haufen.
    Alle warteten mit angehaltenem Atem auf das Erscheinen eines dritten Wächters.
    Doch dann wurde das Sirren leiser. Die Zwillinge wechselten einen beunruhigten Blick und Jarek schaute Kobar kurz in die Augen. Was er sah, ließ ihn erstarren und er fühlte eine Kälte in seinem Inneren: Der Bruder war unsicher. Auf all den Jagdzügen hatte Jareks großer Bruder immer genau gewusst, womit sie es zu tun hatten. Doch jetzt ahnte selbst Kobar nicht, was hier gerade geschah!
    In diesem Augenblick schoss laut summend und schwirrend ein Wächter hervor, aber nicht aus der Öffnung, über der das Netz lag, sondern gut zehn Mannslängen links oberhalb des Schwärmerrobels, und das Tier flog auf geradem Weg davon.
    Jarek wirbelte herum. Mit einem schnellen Griff klappte er die Zieleinrichtung des Splitters auf die Stellung für weite Entfernungen, legte auf den rasch kleiner werdenden Körper des Salaschwärmers an und drückte ab.
    Mit einem lauten Knall verließ das erste Projektil den Lauf, aber der Schwärmer flog weiter. Jarek hob die Waffe ein wenig und drückte wieder ab. Der Schwärmer zuckte, sackte etwas nach unten, doch er flatterte noch immer weiter.
    Jarek atmete bedächtig aus, beruhigte so den Herzschlag, zielte und zog den Abzug ein letztes Mal. Diesmal traf er genau. Wie ein Stein fiel die kugelige Gestalt des Wächters aus dem Himmel. Die Blicke aller Jäger verfolgten atemlos den Sturz, aber der Schwärmer schlug nicht mehr mit den Flügeln, bis er aus der Sicht verschwand.
    „Oh Mann“, sagte Gilk und stieß hörbar die Luft aus.
    Doch nicht nur der Jüngste, alle atmeten auf.
    Rieb und Pfiri ließen das Netz sinken, Gilk unterdrückte ein Zittern, hakte die Keule wieder an seinen Gürtel und stieg herab. Die Zwillinge folgten. Dann drehten sich alle zu Kobar um.
    „Ein Robel mit zwei Ausgängen!“, sagte der Anführer leise. „Sie müssen ein weiteres Schlupfloch gegraben haben, seit wir das letzte Mal hier waren. Hast du von so etwas schon mal gehört?“
    Kobar sah ihn an, aber Jarek konnte nur den Kopf schüttelteln. „Noch nie.“ Er setzte den Splitter mit der Schulterstütze in die Hüfte, griff in die Tasche seiner Jagdjacke und nahm drei Geschosse heraus. Er drückte sie in den Lader. „Die Schwärmer ziehen einen zweiten Wächter, wenn der Robel einmal ausgenommen wurde. Das weiß jeder. Aber drei Wächter?“ Jarek öffnete die Verriegelung, packte den langen Hebel und begann den Druckspeicher der Waffe wieder aufzupumpen.
    Kobar nahm den Pfeil vom Bogen und steckte ihn zurück in den Köcher, den er am Gürtel trug. „Ohne den besten Schützen des Clans wären wir verloren gewesen“, sagte er leise.
    „Ich habe zweimal danebengeschossen“, wehrte Jarek schnell ab.
    „Nicht die Schüsse, die danebengehen, sind wichtig. Der eine, der trifft, ist der entscheidende.“ Kobar schenkte ihm ein anerkennendes Lächeln und Jarek erwiderte es nach einem kleinen Zögern, doch dann drehte er sich entsetzt um.
    Mit einem zornigen Sirren und Brummen schoss ein
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