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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)
Autoren: Matthias Herbert
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abfallenden Felshügel vor ihm und ein erneutes Brüllen des Reißers ließ das Echo zwischen den Höhen hin und her springen.
    Jarek wusste, dass es zu spät war, wenn der Reißer sich erst einmal entschieden hatte anzugreifen. Dann würde jemand sterben und Jarek spürte, wie sich in seinem Inneren alles zusammenkrampfte, als er daran dachte, dass es Yala sein könnte, deren feiner Duft den Reißer als Erstes anlocken könnte.
    „Hama?“, rief Carb. „Was glaubt Ihr? Ist Adolo schon da? Ist schon Hilfe unterwegs?“
    Hama schaute aufmerksam über die Gegend, während er antwortete. „Ich denke ja“, rief er zurück. „Ihr habt ja gehört, wie schnell Cimmy ist. Und Adolo scheint ein sehr guter Reiter zu sein.“
    „Ich werde nie wieder in meinem Leben etwas gegen einen Kron sagen. Wenn er nur rechtzeitig kommt“, meinte Mareibe halblaut, aber alle konnten sie hören.
    Jarek wollte eine aufmunternde Antwort geben, aber in diesem Augenblick ertönte ein Entsetzensschrei von Yala und Jarek musste alle Kraft zusammennehmen, dass er nicht darin einstimmte.
    Mit einem rumpelnden Gebrüll, das nun nicht mehr von den Hügeln gedämpft wurde, war der Reißer mit einem kurzen, leichten Satz auf den Anstieg des Hügel gesprungen und dort stehen geblieben. Der Fuuch zeigte sich in seiner ganzen Größe und ließ den Blick aus seinen schrägen Augen herauf zum Grat wandern, verharrte bei jedem, den er zwischen den Felsen erblickte, setzte sich schließlich auf die Hinterläufe, legte den Kopf in den Nacken und stieß noch einmal seinen markerschütternden Jagdruf aus.
    Jarek starrte ungläubig auf die Bestie, deren Schulterhöhe Mareibe um das Zweifache überragte. Der Fuuch war nicht schwarz-grau. Er war gelb! In allen Schattierungen Salas leuchtete das Fell, die gewaltige Mähne war etwas dunkler, fast mit einem Anflug von Rot, und der Schwanz war nicht weniger als fünf Schritt lang.
    Jarek hatte Gerüchte gehört, aber ihnen keinen Glauben geschenkt. Reisende hatten Geschichten von einem Ungeheuer erzählt, das am Rande der Wüsten zu finden sei und seine Beute mit unbarmherziger Ausdauer zu Tode hetze. Aber die Männer waren betrunken gewesen und hatten versucht, sich mit ihren Erlebnissen gegenseitig zu übertreffen, deshalb hatte Jarek alles nur für Gerede gehalten. Nun sah er ihn vor sich.
    Den Salafuuch.
    Deshalb hatte er im vergangenen Graulicht keinen Ton gehört, obwohl die Spuren noch so frisch gewesen waren.
    Jarek fühlte, dass es doch möglich war, dass es in seinem Inneren noch viel kälter wurde.
    Es war sein Fehler.
    Er hatte davon gehört, dass es einen Salafuuch geben könnte, aber er hatte es überhaupt nicht in Erwägung gezogen, hatte keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen.
    Es war seine Schuld, wenn jetzt und hier jemandem etwas zustoßen würde.
    Der Fuuch ließ sich Zeit. In aller Ruhe leckte er seine Pranken, eine nach der anderen, und fuhr sich schließlich auch noch mit der befeuchteten Tatze ein paarmal durch die Mähne. Doch er ließ dabei seine Beute keinen Moment aus den Augen und richtete seinen Blick sofort drohend dorthin, wo sich einer der Gefährten bewegte.
    Jarek wagte kaum zu atmen. „Mach weiter“, bat er still. „Putz dich weiter. Säubere dir die Ohren, kratz dir mit den Hornklingen zwischen den Zähnen, aber lass dir Zeit“.
    Jeder Augenblick, der ohne eine Attacke des Fuuchs verging, brachte die Hilfe aus Mindola näher. Doch Jareks Bitten blieben ungehört. Der Fuuch richtete sich aus dem Sitzen auf, streckte sich einmal und schritt dann langsam und drohend den Hügel herauf, wobei sein Blick von rechts nach links wanderte und zurück, gerade so, als sei er noch unschlüssig, in welcher Reihenfolge er seine wohlschmeckende Beute verzehren sollte.
    Dann geschah es.
    Aus der lässigen, schreitenden Bewegung heraus galoppierte die Bestie ohne jede Ankündigung los, auf Mareibe zu. Sie schrie vor kaltem Entsetzen auf: „Jarek!!!“
    Der Jäger sprang aus seinem Versteck, den Armlangen Schneider gezogen, und rannte in Mareibes Richtung, während der Fuuch gleichzeitig von vorne auf sie zugesprungen kam. Carb riss den Splitter hoch und gab mehrere Schüsse auf das Tier ab, während Mareibe sich so tief in ihre Felsspalte drückte, wie sie konnte, und schrie, dass sie das Fauchen des Reißers übertönte.
    Jarek sah, dass er Mareibe nicht mehr vor der Bestie erreichen würde, legte alle Kraft in seinen letzten Sprung und schwang den Schneider, der den Fuuch mit der Spitze
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