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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex
Autoren: Jill Mansell
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»Da drüben. Im ersten Stock links.«
    »Danke.« Lola machte sich auf den Weg durch das Restaurant, sah im Vorübergehen in jede Nische und wurde unterwegs mit einigen ungnädigen Blicken bedacht. Bislang kein Papst. Aber auch keine Cheryl.
    Dann entdeckte sie die beiden. Sie waren derart ineinander vertieft, dass sie Lola nicht einmal bemerkten, als sie am Tisch stehen blieb. Wenn das kein ausgewachsener Flirt war, dann wusste sie auch nicht.
    Herrje, sie hatte nicht die leiseste Ahnung gehabt …
    Andererseits war es Gott sei Dank auch nicht die Person, die ihr unbewusst voller Angst vor Augen gestanden hatte.
    Cheryl entdeckte sie zuerst. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich in Sekundenbruchteilen von strahlend in
oh verdammt
. Prompt verschüttete sie ihren Wein.
    »Hallo, Cheryl. Wenn ich du wäre, würde ich mir von ihm die Runzeln nicht wegspritzen lassen. Ich bin sicher, er ist kein qualifizierter Arzt.«
    »Du bist mir gefolgt!«, kreischte Cheryl und wurde – wie immer – vom Hals aufwärts rot.
    »Ich musste einfach. Du wolltest mir ja nicht sagen, mit wem du dich triffst. Hallo, Dad.« Lola umarmte ihren Vater. »Ich habe dich am Samstagabend angerufen, um dich zu fragen, ob du mit mir ins Kino willst, aber dein Handy war ausgeschaltet.«
    »Hatte was zu tun.« Nick küsste sie auf die Wange, dann betrachtete er sie besorgt. »Das hier tut mir leid. Ist es schlimm für dich?«
    »Das mit dir und Cheryl? Mein Gott, nein, es ist toll! Ich kann es nur nicht glauben. Wie lange läuft das schon?«
    »Seit ein paar Wochen.« Glücklicherweise hatte Cheryl nur Weißwein vergossen. Nick tupfte ihn mit einer blassgrünen Serviette auf.
    »Deshalb bist du also in den Laden gekommen und hast so viele Bücher gekauft. Und ich dachte, du machst das, um mich zu sehen!«
    »Süße, so war es ja auch.« Nick grinste. »Du warst der Hauptgrund.« Er schwieg kurz. »Cheryl war der unerwartete Bonus.«
    Lola zog einen Stuhl an den Tisch und setzte sich. »Jetzt weiß ich, wie sich der Star einer Show fühlt, wenn die Zweitbesetzung mehr Applaus bekommt als er.«
    »Eines Tages kam ich in den Laden, als du nicht da warst, und da sind wir ins Gespräch gekommen.«
    »Ich sagte ihm, wie schön es ist, für dich zu arbeiten«, meinte Cheryl hoffnungsvoll.
    »Jedenfalls sprang da ein Funke über, also habe ich sie um ein Date gebeten. Wir haben uns großartig amüsiert, und so ist es geblieben.«
    »Du hast einfach nur vergessen, das gegenüber deiner einzigen Tochter zu erwähnen.«
    »Wir wussten nicht, wie du reagieren würdest«, gab Cheryl zu.
    »Bei dir klingt es so, als ob du Angst vor mir hättest.« Lola schüttelte ungläubig den Kopf.
    Cheryl schnitt eine Grimasse. »Habe ich ja auch.«
    »Gnädige Frau?« Ein Kellner materialisierte sich mit den Speisekarten an ihrem Tisch. »Werden Sie bei den Herrschaften zum Mittagessen bleiben?«
    Lolas Magen knurrte. Sie sah von ihrem Vater zu Cheryl und wieder zurück.
    »Ist das dein Magen? Hast du Hunger?« Nick drückte ihren Arm. »Natürlich bleibst du zum Essen.«
    Lola war von diesem Angebot gerührt, wo es doch so offensichtlich war, dass sie lieber zu zweit allein sein wollten. Sie schob ihren Stuhl zurück. »Ist schon gut, ich gehe jetzt besser. Und keine Sorge, ich finde es schön, dass ihr euch trefft.«
    Und das empfand sie ganz ehrlich so. Nicht nur, weil Cheryl reizend war und nach diesem Mistkerl von Ex-Mann, der sie vor drei Jahren sitzen gelassen hatte, jemand Nettes verdiente. Lola umarmte die beiden und ließ sie ihr Essen in Ruhe genießen. Sie konnte allerdings niemand gegenüber die eisige Furcht einräumen, die sie in Wellen durchlaufen hatte, als sie merkte, dass Cheryl ihr nicht sagen wollte, mit wem sie sich traf.
    Jetzt schien es natürlich lächerlich, aber einen kurzen Augenblick lang war ihr der Gedanke gekommen, es könnte sich vielleicht um Doug handeln.
    Die blonde Empfangsdame hob ihre betont höflichen, perfekt gezupften Augenbrauen, als Lola an ihrem Stehpult vorbeikam. »Jetzt besser, gnädige Frau?«
    Die Empfangsdame, die ach so perfekt war und in ihrem ganzen Leben bestimmt noch nie auf dem Klo war.
    Lola nickte und strahlte sie an. »Ja, danke. Viel besser.«

56 . Kapitel
    Die Frau, die die Bestellung aufgab, legte ihre mageren Ellbogen auf die Theke. »Es ist ein absolut zauberhaftes Buch. Es heißt
Miss Denby reist nach Devon
. Von Fidelma Barlow. Haben Sie schon davon gehört?«
    »Tut mir leid, bisher noch nicht.« Lola
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