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Mein Leben ohne Limits

Mein Leben ohne Limits

Titel: Mein Leben ohne Limits
Autoren: Nick Vujicic
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bin ich davon überzeugt, dass Freundlichkeit letzten Endes auf dich zurückfällt. Wenn du keinen Freund hast, sei selbst einer. Hast du einen schlechten Tag, rette den von jemand anderem. Bist du verletzt, bring jemandem Heilung.
    Ich wünschte, man könnte sehen, was für Auswirkungen eine kleine freundliche Geste haben kann. Eine einzelne Schneeflocke kann eine Lawine auslösen! Das Mädchen aus meiner Klasse merkte, dass ich ein gutes Wort gebrauchen konnte. Ihr Kompliment ging mir nicht nur herunter wie Öl, sondern war schließlich der Initialfunke für meinen Beruf. Und wie viele Menschen habe ich inzwischen berührt!
    HELFEN ALS LEIDENSCHAFT
    Mach dir keine Gedanken darüber, wie wenig oder viel du helfen kannst. Fang einfach an und vertraue darauf, dass andere davon angesteckt werden und eine Kettenreaktion entsteht. Mir ging es mit Südafrika wie dem Schüler aus Hongkong. Je mehr ich darüber nachdachte und je öfter John Pingo sich meldete, desto mehr wollte ich dort hin.
    Drei Wochen Bedenkzeit lagen hinter mir. Inzwischen war ich mir sicher, dass ich nach Südafrika gehen sollte. Meine Geschichte sollte Grenzen sprengen! Außerdem empfand ich es als guten ersten Schritt, um international tätig zu werden. Von Südafrika wusste ich fast nichts. Ich war auch noch nie ohne meine Eltern so weit weg gefahren. Mein Vater kontaktierte seine Bekannten auf dem schwarzen Kontinent und war hinterher nicht gerade erleichtert. Sie erzählten ihm von der hohen Kriminalitätsrate und dass Reisende oft angegriffen, ausgeraubt oder sogar getötet wurden.
    „Nick, es ist viel zu unsicher dort“, fasste mein Vater zusammen. „Außerdem kennst du diesen John Pingo gar nicht. Willst du dich wirklich von ihm durchs ganze Land kutschieren lassen?“
    Meine Eltern haben bislang wenig graue Haare. Eigentlich verwunderlich angesichts der ganzen Abenteuer, die sie mit ihrem dickköpfigen Sohn durchstehen mussten. Natürlich haben sie wie alle Eltern den Beschützerinstinkt. Angesichts meiner Behinderung sind sie umso besorgter um mein Wohlergehen. Aber ich wollte meinen eigenen Weg gehen. Ich wollte meinem inneren Ruf folgen.
    Als das Thema Südafrika zum ersten Mal auf den Tisch kam, machten sich meine Eltern auch Sorgen um die finanzielle Seite. Ich hatte gerade meine erste kleine Bleibe gekauft und sie waren der Meinung, ich solle mich lieber um die Ratenzahlungen kümmern, als durch die Weltgeschichte zu schippern.
    Die Sache wurde nur noch schlimmer, als ich ihnen meine Pläne eröffnete. Ich wollte in Südafrika a) mehr als zwanzigtausend Dollar meiner Ersparnisse an Waisenhäuser geben und b) meinen kleinen Bruder mitnehmen. Wenn ich mich heute in meine Eltern hineinversetze, kann ich ihre Einwände mehr als verstehen. Aber ich war einfach fest entschlossen. Für mich war die Handlungsanweisung aus der Bibel klar: „Wie kann Gottes Liebe in einem Menschen bleiben, dem die Not seines Bruders gleichgültig ist, obwohl er selbst alles im Überfluss besitzt?“ Auch wenn ich behindert war – durch meinen Glauben und Gottes Liebe war ich „enthindert“. Für mich war es an der Zeit, das auch praktisch zu beweisen.
    Trotzdem musste ich meine Eltern noch beruhigen. Und auch mein Bruder war nicht gleich Feuer und Flamme. Im Gegenteil: Er lehnte ab. „Ich will doch nicht von einem Löwen gefressen werden“, sagte Aaron. Aber ich ließ nicht locker. Zwei unserer Cousins waren schon mit von der Partie, aber einer davon musste leider absagen. Da griff bei Aaron die Bruderpflicht. Er hatte das Gefühl, mir helfen zu müssen. Mit meinen Eltern nahm ich mir Zeit, für die Reise zu beten. Schließlich gaben auch sie mir ihren Segen. Bedenken hatten sie immer noch, aber nun lag es in Gottes Hand.
    AUF ACHSE
    Nach einem langen Flug kamen wir in Südafrika an. Wie versprochen wartete unser Kontakt am Flughafen. Ich hatte mir John Pingo immer als Mann im besten Alter vorgestellt, vielleicht nicht ganz so alt wie meine Eltern, aber doch irgendwo in seinen Dreißigern.
    Er war neunzehn! John Pingo war noch jünger als ich.
    Vielleicht war es doch keine so gute Idee , schoss es mir am Flughafen durch den Kopf. Glücklicherweise stellte sich John als sehr reif und fähig heraus. Er zeigte mir mehr Armut, als ich je gesehen hatte. Außerdem erzählte er mir, wie ihn mein Video zunächst total inspiriert hatte, er dann aber begriff, dass seine eigene Geschichte genauso reizvoll war. Wie John ganz selbstverständlich Gott in sein Leben
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