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Mein Blut für den Teufel

Mein Blut für den Teufel

Titel: Mein Blut für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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befand.
    Das geschah auch. Als wäre noch jemand da gewesen, der einen Vorhang zur Seite zog, so kam ich mir vor.
    Sehr langsam ging alles, Stück um Stück, als sollte es besonders spannend gemacht werden.
    Allmählich hellte sich das Zimmer auf. Ich sah wieder Licht und erkannte einen flachen Lampenschirm, unter dem die Birne nur unvollständig verborgen war.
    Das Licht bildete um die Lampe herum ein Oval. Es schuf so eine helle Insel innerhalb des kahlwandigen Raumes, der zu meinem Gefängnis geworden war. Zudem berührte es auch die Tür. Sie konnte man als ausbruchsicher bezeichnen, denn sie bestand aus Stahl. Ein Fenster sah ich nicht, und so blieb als erste Zusammenfassung nur, dass man mich in einen Kellerraum geschleppt hatte.
    Betonwände, die Stahltür und vier Killer - das war perfekt, da kam ich aus eigener Kraft nicht mehr raus. Ich hätte nicht einmal gefesselt zu sein brauchen, so aber schnürten mir die Eisenringe meine Gelenke hart zusammen.
    Flach lag ich auf der Unterlage. Völlig wehrlos musste ich mich den vier Killern ergeben.
    Sie standen vor meiner Holzpritsche und grinsten kalt. Zwischen mir und ihnen stand ein kleiner Tisch. Auf ihm sah ich einen seltsamen Gegenstand.
    Es war ein Stundenglas. Man konnte es auch als übergroße Eieruhr bezeichnen. Das Licht der Lampe warf einen matten Schein auf das ansonsten ziemlich dunkle Glas, und vom unteren Ende des Stundenglases führte ein dünner Schlauch zu meinem Lager hin. Ich verfolgte den Weg des Schlauchs mit meinen Blicken und musste feststellen, dass er dort endete, wo sich mein Arm befand. Genau in der Beuge!
    Nachdem ich den Kopf verrenkt hatte, sah ich die schmale Glaskanüle, die aus meinem Arm stach und die Metallklammer, die den Schlauch dicht dahinter zusammendrückte, so dass mein Blut noch nicht in das Stundenglas laufen konnte.
    Wurde die Klammer jedoch gelöst, hatte der Lebenssaft freie Bahn!
    Obwohl ich mich dagegen wehrte, bekam ich Angst. Mein Herz klopfte schneller als gewöhnlich. Mir war plötzlich klargeworden, was sich da abgespielt hatte, als ich mich in diesem komaähnlichen Zustand befand. Meine vier Feinde hatten alles für eine Blutübertragung im negativen Sinne vorbereitet. Auf Vampirart hatten sie vor, mir den roten Lebenssaft abzunehmen.
    Allmählich wurde mir mulmig zumute. Ich dachte bereits darüber nach, wie viel Blut ein Mensch besaß und wie viel er abgeben konnte, bis er starb.
    Sterben!
    Ja, es war eine Art des Sterbens. Man wollte mich auf qualvolle Art und Weise umbringen. Mein Blut sollte zu irgend etwas dienen, von dem ich bisher noch keine Ahnung hatte.
    Heiß und kalt wurde mir zugleich. Das musste auch den vier Gangstern aufgefallen sein, denn derjenige, der auch das Taxi gefahren hatte, beugte sich vor und fragte: »Angst, Bulle?«
    »Wieso?«
    Er grinste scharf. »Ich sehe den Schweiß auf deinem Gesicht. Das kommt von der Angst.«
    »Nein, mir ist es warm.«
    Er lachte schallend, die anderen fielen mit ein. Es bereitete ihnen Vergnügen, einen wehrlosen Polizisten vor sich zu sehen. Und wehrlos war ich wirklich in diesen Momenten.
    Es hatte auch keinen Sinn, an den Stahlklammern zu zerren oder zu ziehen. Sie saßen einfach zu fest. Ich hätte mir höchstens die Gelenke eingeschnitten.
    Dass man mich noch nicht sofort erledigt hatte, ließ darauf schließen, dass gewisse Leute noch etwas von mir wollten. Vielleicht bekam ich von den Killern Antwort.
    »Was soll das alles?« fragte ich sie. »Wollt ihr mein Blut haben?«
    »Wir nicht«, erwiderte der Fahrer.
    »Wer dann?«
    Er kam einen Schritt vor und beugte seinen Kopf nach unten, damit er mich aus der Nähe sehen konnte. »Wir nicht, Bulle, sondern ein anderer. Der Teufel. Ja, der Teufel. Dein Blut für den Teufel, Sinclair, so habe ich es gehört. Ist das nicht gut?«
    »Meinst du Asmodis oder Costello?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Nein, eigentlich nicht. Beide sind fast gleich schlimm. Aber ihr seid Costellos Leute?«
    »Natürlich.«
    »Was hat er euch für meine Entführung gezahlt…«
    Eine Antwort bekam ich nicht. Ich hörte das Quietschen der Tür, sie wurde aufgestoßen.
    Logan Costello kam. Er ging nur zwei Schritte in den kahlwandigen Kellerraum, blieb stehen und gab seine Befehle. »Verschwindet«, sagte er zu seinen Leuten. »Ich will mit Sinclair allein sein.«
    Die Männer gehorchten ihm aufs Wort. Der Fahrer erklärte Costello noch einmal, wie man mich gefesselt hatte, und der Mafioso nickte mit einem sehr zufriedenen
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