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Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz
Autoren: Sarah Morgan
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Terrasse einnahmen, fern der anderen Gäste, versetzte seine Nähe sie in prickelnde Erregung.
    „Bist du mit deinen Eltern als Kind schon gereist?“, fragte er.
    „Schon, aber immer nur in Europa. Familienurlaub eben.“
    „Deine Kindheit scheint sehr glücklich gewesen zu sein.“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Du hast so ein urtümliches Vertrauen in die Liebe und die Ehe, dass du ein Vorbild gehabt haben musst.“
    Und er wohl nicht? Sie wollte fragen, ließ es jedoch sein, um diesen schönen Abend nicht zu verderben, und erzählte stattdessen von sich und ihrer Familie. Ihre Eltern hatten sich sehr geliebt und sehr früh geheiratet – weil ihre Mutter schwanger geworden war.
    Faith überlegte, dass wohl dieser Hintergrund dafür verantwortlich sein mochte, dass sie selbst ihre übereilte Hochzeit nie hinterfragt hatte.
    „Das erklärt einiges.“ Einen Augenblick sah er sie an, als wollte er etwas sagen, dann stand er auf und lehnte sich mit dem Rücken zu ihr an die Terrasseneinfassung.
    Abermals widerstand Faith der Versuchung nachzuhaken und sagte nur leichthin: „Was machen wir morgen?“
    Er drehte sich zu ihr um, ein geheimnisvoller Schatten lag auf seinen schönen Zügen. Statt zu antworten, umfasste er ihr Gesicht und küsste sie voller Verlangen. Die auflodernde Leidenschaft machte jedes weitere Wort überflüssig.

11. KAPITEL
    Als sie nach dieser wundervollen Zeit wieder zurück auf der Estancia waren, fühlte Faith sich viel gefestigter, denn sie wusste, dass sie glücklich miteinander waren.
    Nur eins störte, dass sie sich immer wieder körperlich sehr schlecht fühlte und ständig erschöpft war. Allerdings versicherte ihr der Arzt, dass sei eine nicht ungewöhnliche Folge ihrer Kopfverletzung.
    Raul verschwieg sie es, da er gleich ein komplettes Ärzteteam hätte einfliegen lassen, und hoffte, es werde sich mit der Zeit legen.
    Sie waren glücklich, nichts sonst zählte.
    „Raul ist bester Dinge, seit Pedro ihm das Land verkauft hat!“ Mateo, ein Geschäftspartner Rauls, hob sein Glas zu einem Toast.
    Sie aßen in einem der elegantesten Restaurants von Buenos Aires zu Abend und konnten von ihrem Tisch aus einen herrlichen Ausblick über diese pulsierende Stadt genießen.
    Julieta, Mateos Frau, sah von ihrem Teller auf. „Oh, er hat verkauft?“
    „Offenbar schätzte er mein Geld mehr als das Land“, meinte Raul. „Vermutlich habe ich es Faith zu verdanken. Anscheinend komme ich ihm menschlicher vor, seit ich sie geheiratet habe.“
    „Ja, die Ehe tut einem Mann gut. Er lernt zu teilen.“ Plötzlich runzelte Julieta die Stirn. „Du bist so still heute, Faith. Ist alles in Ordnung? Raul, findest du nicht auch, dass sie sehr blass ist?“
    „Sie ist Engländerin“, sagte Mateo fröhlich. „Engländer sind immer blass.“
    „Es geht mir gut.“ Faith schaffte es zu lächeln, war sich Rauls forschendem Blick jedoch überaus bewusst. In Wirklichkeit fühlte sie sich unerklärlich erschöpft, dabei war sie früher immer voller Tatendrang gewesen.
    Vielleicht lag es nur an ihrem Leben mit Raul, vermutete sie sarkastisch. Zu viel Sex. Und dann unterschwellig die Anspannung wegen Rauls emotionaler Verschlossenheit.
    Jetzt hob Julieta ihr Glas zu einem Toast. „Auf Raul, den Eroberer, dessen Land sich nun über halb Argentinien erstreckt.“
    Raul zog eine Augenbraue hoch. „Du prostest mir mit Wasser zu, obwohl wir Champagner hier haben?“
    „Ah.“ Julietas Augen leuchteten auf. „Wir haben auch Neuigkeiten, nicht wahr, Mateo?“
    Mateos Züge wurde weicher. „Julieta ist schwanger.“
    Plötzlich schien der Boden unter Faith nachzugeben, die Geräusche drangen nur noch dumpf verschwommen an ihr Ohr.
    Panik ergriff sie, gegen die sie mühsam ankämpfte. „Das ist großartig“, brachte sie schließlich hervor, und obwohl sie sich ehrlich für Julieta freute, spürte sie einen Anflug von Neid. „Wir freuen uns so für euch, nicht wahr, Raul?“ Sie antwortete lieber für ihn, ehe er noch etwas Taktloses von sich gab, doch insgeheim fragte sie sich, wie er sich wohl fühlen mochte.
    Natürlich traf es ihn nicht so sehr wie sie. Sie kämpfte gegen das plötzliche Gefühl von Einsamkeit an, das sie zu überwältigen drohte. Wenn sie doch endlich die Gedanken an das Baby verscheuchen könnte.
    Von Traurigkeit übermannt, spürte sie nur noch schreckliche Erschöpfung.
    Im Gegensatz dazu strahlte Julieta geradezu vor Freude, und ihre Augen leuchteten, als sie von ihren Plänen
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