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Meggie (German Edition)

Meggie (German Edition)

Titel: Meggie (German Edition)
Autoren: Karin Hackbart
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was sie alles erlebt hatten. Schließlich besann sie sich auf Meggie und fragte: „ Na und du, was hast du denn so den ganzen Tag gemacht?“ Meggie überlegte, ob sie July von John erzählen sollte, aber dann ließ sie es und sagte: „Ich habe nichts gemacht, außer geschlafen, spazieren gegangen und gelesen.“
    „Und Jeff? Hat er dich in Ruhe gelassen?“ Meggie nickte stumm und wahrscheinlich wenig überzeugend.
    Während des Tages erwischte sich Meggie oft dabei, dass sie an John Moore dachte und dabei ins Träumen geriet. Irgendwie hatte er sie fasziniert. Als sie am Abend ihren gewohnten Spaziergang am Strand unternahm und von weitem schon Licht in seinem Haus brennen sah, überlegte sie, ob sie nicht zu ihm hineingehen sollte. Doch kurz vor seinem Haus drehte sie sich um und ging zurück zu den anderen. Am darauf folgenden Abend ging sie wieder bis zu seinem Haus, blieb am Wasser stehen und sah zur Veranda hinauf. Es war schon dunkel, doch konnte sie die Umrisse eines Mannes erkennen, der auf der Veranda stand und bei dem es sich zweifellos um John Moore handelte.
    Er winke und Meggie winkte zurück. „Kommen Sie doch herauf“, rief er ihr zu.
    Meggie zögerte kurz und ging dann doch zu seinem Haus hinauf. „Hallo, Mr. Moore“, begrüßte sie ihn.
    „Hallo! Wieder trocken?“ –
    „ Ja“, lachte Meggie.
    „ Gehen Sie oft spazieren?“ fragte er sie.
    „ Jeden Abend und immer bis zu ihrem Haus. Manchmal auch ein bisschen weiter.“
    „ Und dann sind Sie nicht einmal hier hereingekommen. Unverzeihlich“, scherzte er und bat Meggie einzutreten.
    Er führte sie ins Haus.
    Auf dem Wohnzimmertisch standen zwei Teller und zwei Gläser. Kerzenlicht tauchte den Raum in ein festliches Licht. Der Tisch war so liebevoll gedeckt, als hätte er sie erwartet.
    Meggie sah ihn überrascht an.
    „Ich sah Sie gestern am Strand spazieren gehen und dachte mir, dass Sie heute Abend wiederkommen würden. Sagen wir, ich hatte es gehofft.“ Er lachte und seine weißen Zähne stachen aus seinem braungebrannten Gesicht hervor.
    Er forderte sie auf sich zu setzen, ging in die Küche und kam mit herrlich duftenden Steaks zurück. Meggie schenkte ihnen Rotwein ein. Er erhob sein Glas als erster und sagte: „ Auf Ihr Wohl, Meggie.“
    Er stieß sein Glas gegen das ihre, welches Meggie immer noch in der Hand hielt, ohne Anstalten zu machen, davon zu trinken.
    „ Mögen Sie keinen Rotwein?“ fragte er, als er es bemerkte.
    Meggie genoss die Atmosphäre, die sie umgab. Sie war viel zu sehr fasziniert, als dass sie hätte trinken können. Zuerst den Augenblick genießen.
    John Moore wiederholte seine Frage,
    „ Mögen Sie keinen Rotwein, Meggie?“
    Erst jetzt reagierte sie. „Doch, sicher mag ich Rotwein.“ Sie hielt ihm ihr Glas entgegen und sagte: „Auf Sie.“
    „Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir –Du- sagen. Wir sollten Brüderschaft trinken. Schließlich habe ich Ihnen das Leben gerettet.“ Er hielt ihr seinen Arm entgegen.
    Meggie harkte sich in seinen Arm ein und sagte: „ Also gut, John.“ Sie nahmen in überkreuzter Haltung einen Schluck Wein und Meggie fürchtete den obligatorischen Brüderschaftskuss. Aber John machte keine Anstalten, ihn zu verlangen.
    Er sah sie lange an.
    „ Meggie, Meggie!“ Er wiederholte den Namen mehrmals.
    „ Wieso gerade Meggie?“
    „ Meine Großmutter hieß Meggie und ich soll ihr ähnlich sein“, erklärte sie.
    „ Dann muss sie sehr schön gewesen sein.“ Meggie begann vor Verlegenheit zu essen und sagte: „Schmeckt vorzüglich.“ Damit versuchte sie ihn vom Thema abzubringen.
    „ Hat Jeff sich schon entschuldigt?“ fragte John Moore nach.
    „ Nein, wir haben noch nicht miteinander gesprochen und das ist auch gut so“, sagte Meggie.
    John Moore wollte weiter von Jeff sprechen, aber Meggie hielt ihn davon ab.
    „Ich möchte nicht von ihm sprechen. Es würde mir den Appetit verderben.“
    „ So schlimm?“ fragte John.
    „ Schlimmer“, erwiderte Meggie.
    Dann sprach er das Thema Jeff nicht mehr an. Sie sprachen über andere Dinge, wie über New York. Er erzählte von seinen Söhnen und von seiner Frau und Meggie erzählte von ihrer Schule und ihren Vorstellungen vom späteren Leben, obwohl sie genaue Vorstellungen noch nicht genau hatte. Sie hatte keine besonderen Talente, keine besonderen Begabungen.
    „Und wie steht es mit Heirat und Kindern?“ fragte John.
    Meggie zuckte die Schultern und lehnte sich zurück.
    „ich weiß nicht, habe noch nie
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