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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg
Autoren: Christian Ditfurth
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sagen konnte, packte Matti ihn am Kragen und hielt sein Gesicht ganz dicht an Kahls. »Du hast den Auftrag gegeben, mich zu ermorden.«
    Kahls Augen flatterten.
    »Du verfluchter Drecksack hast meine Freundin auf dem Gewissen.«
    Kahl machte eine hilflose Bewegung mit der Hand. »Ich habe nichts getan«, stotterte er.
    »Du hast Leute beauftragt …«
    »Ich habe niemanden beauftragt. Der … Mann« – ein Blick zum Telefon auf der Wandkommode im Gang – »rief an …«
    »Was hat er gesagt?«, schnauzte Matti.
    »Dass da jemand hinter ihnen her sei, nicht die Polizei. Und sie müssten das … Problem schnell lösen.«
    »Wer hat den Killern denn verraten, dass wir ihnen auf den Fersen waren?«, fragte Dornröschen. Sie war ebenfalls dicht an Kahl herangerückt.
    Der guckte sie an, Matti, Dornröschen.
    »Ich will dir sagen, wie es wirklich war. Du hast bei Kolding mitbekommen, dass wir auf der Suche waren. Dann hast du herumgefragt, hast uns vielleicht gesehen, wie wir mit dem Taxi vorgefahren sind. Du hast den Typen gesagt, dass da etwas schiefläuft bei eurem Plan. Stimmt’s?«
    »Also, die Wahrheit!« Matti drückte fester.
    »Ich habe ein Gespräch zwischen Herrn Runde und dem Chef … gehört.«
    »Du hast gespitzelt«, sagte Twiggy.
    »Nein, es war Zufall. Ich sollte das Schloss am Chefzimmer reparieren …«
    »Und was hast du gehört?«, fragte Matti.
    »Dass Sie denen Ärger machen wegen der Toten auf der Admiralbrücke. Ich wusste ja, wer die wirklich umgebracht hatte und dachte mir …«
    »Wehret den Anfängen«, warf Dornröschen ein. »Bevor wir Ihnen und Ihren Killerfreunden auf die Schliche kommen, zünden wir eine Bombe, die diese Deppen erstens dem Chef in die Schuhe schieben würden und die diese Deppen zweitens veranlassen würde, die Schnüffelei einzustellen. So ungefähr?«
    »Ungefähr«, stammelte Kahl.
    Matti hob die Hand, ließ sie aber wieder sinken, als er Dornröschens Blick gesehen hatte.
    »Wenn du irgendjemandem etwas erzählst über uns, vor allem deinen Komplizen, machen wir dich fertig. Hast du das verstanden?«
    Kahl nickte eilig.
    »Was haltet ihr von einer kleinen Versammlung bei unserem Freund hier?«, fragte Dornröschen.
    »Geniale Idee, zwei haben wir schon im Sack, die anderen kriegen wir auch«, sagte Twiggy.
    »Ist okay«, sagte Matti. Er stieß Kahl weg.
    Der stolperte, wäre fast gefallen, lehnte sich an die Wand und fasste sich an den Hals.
    »Du bestellst deine Freunde hierher. In zwei Stunden, pünktlich bitte.«
    Kahl blickte verwirrt, dann begriff er und nahm das Telefon.
    Biermann erschien zuerst und setzte sich schweigend auf einen schäbigen Sessel im muffigen Wohnzimmer des Hausmeisters. An der Wand hing ein Bild, das aus einem Einrichtungshaus stammen mochte: ein Dreimaster mit halb gerefften Segeln auf hoher See. Auf dem Teakholztisch lag ein Spitzendeckchen, und darauf stand ein Aschenbecher mit Drehdeckel.
    Es klingelte, und ein Paar trat ein. Er mittelgroß, unauffällig, abgesehen von den schwarzen Locken, sie klein und knochig mit kurzen blonden Haaren und einer Brille mit dreieckigen Gläsern. Sie standen ein paar Sekunden in der Tür des Wohnzimmers und beglotzten die WG-Freunde. Dann senkte er den Kopf und ging zum Sofa, sie folgte ihm und setzte sich neben ihn.
    Matti drehte sich eine Zigarette und zündete sie an. Der Pistolengriff ragte aus seinem Hosenbund.
    Es erschienen noch drei Männer, zwei in Anzug und mit Schlips, der andere in Jeans, die aber teurer waren als sämtliche Klamotten der WG zusammen. Der eine Anzugfuzzy hatte halb lange braune Haare und eine fliehende Stirn, der andere einen länglichen Schädel, auf dem Bürstenhaare standen, seitlich ragten Elefantenohren hervor.
    Sie stellten sich an die Wand, links und rechts von einem Röhrenfernseher, dessen Scheibe verschliert war.
    Matti sah die Anspannung und die Angst in den Augen und brach das Schweigen. »Ich will es kurz machen. Sie haben eine Verbrecherbande beauftragt, für Ruhe auf der Admiralbrücke zu sorgen. Herr Kahl hat den Vorschlag gemacht und dann diese Leute gemietet und bezahlt und gewiss eine ordentliche Provision abgegriffen. Die Bande hat unsere Freundin Rosi umgebracht, und, da können Sie noch so empört glotzen, Sie sind mitschuldig daran. Wer Mörder anheuert, muss mit Mord rechnen. Offenbar haben Sie« – er blickte Kahl böse an – »denen auch von der Bürgerinitiative erzählt und davon, dass Rosi deren militantestes Mitglied ist. Das haben die
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