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Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)

Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)

Titel: Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)
Autoren: Annette Langen
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Organisationstick hin oder her, wir machen trotzdem etwas spontan. Da fällt uns schon was ein, oder?«
    Mats drehte sich um und sah mich an. Über die Straße hinweg. Auf eine Art, dass alles in mir ganz flattrig wurde. Meine Wangen brannten. Schnell senkte ich den Blick, damit meine Locken die roten Wangen verdeckten.
    »Versprochen, Wichtel?«, hörte ich seine Stimme aus dem Handy. Wieder kribbelte es in meinem Bauch. Noch nie habe ich Mats gesagt, wie sehr ich es mag, wenn er mich ›Wichtel‹ nennt, wie niemand sonst. Aber bevor ich ihm antworten konnte, hörte ich Schritte auf der Treppe. Das konnte nur eines bedeuten: Mama im Anmarsch! »Tschüss«, wisperte ich und sprang mit einem Satz ins Bett. Immerhin hatte ich gesagt, dass ich Bauchschmerzen hätte.
    Genau passend dazu brachte Mama mir Kamillentee und Zwieback, der so staubtrocken war, dass ich husten musste. Aber lieber ging ich an diesem Abend hungrig ins Bett, als meiner verliebten Mutter beim Turteln zuzusehen. Ich gähnte. Es war schon spät. Aber aus dem Erdgeschoss hörte ich immer noch Jans Lachen. Na toll, der schien sich ja so richtig bei uns wohlzufühlen. Konnte der nicht mal langsam nach Hause gehen?

Nichts als Ärger

    I n dieser Nacht träumte ich etwas Schlimmes. Ich war ganz allein auf der Welt. So sehr ich auch umherlief und suchte, nirgendwo fand ich einen anderen Menschen. Deshalb riss ich die Augen auf – und war sofort wach! Verstört saß ich in meinem Bett und tastete nach meiner Leselampe. Ihr Schein tauchte mein Zimmer in ein warmes Licht. Trotzdem war mir dieser Albtraum noch so nah, dass ich barfuß durch das dunkle Treppenhaus und in Mamas Schlafzimmer huschte. Ich atmete auf. Alles war gut, ich hörte Mamas Atem, zog die Bettdecke auf ihrer anderen Bettseite zurück – und griff in etwas Haariges, Großes, das auch noch zusammenzuckte. Laut schrie ich auf.
    Mamas Nachtlicht ging an. Neben ihr saß Jan Bressan im Bett, so ganz ohne Schlafanzugoberteil. Er ist ziemlich haarig. Ich meine, an der Brust und den Armen. Fast wie ein Affe. Nur, dass Jan sprechen kann. »Alles in Ordnung, Mathilda?«, fragte er verschlafen.
    Oh, plötzlich brodelte die Wut in mir. Denn der behaarte Jan saß einfach so in Mamas Bett. Wo in den letzten Jahren nie ein Mann gesessen hatte! So, als ob er dahingehörte und nicht ich.
    »Was ist denn, Mathilda?«, fragte Mama. Wusste sie wirklich nicht, was war? Mein Platz in ihrem Bett war besetzt! Von einem viel zu haarigen Typen, der so tat, als ob er dahin gehörte.
    »Was ist?«, habe ich gezischt. »Bei dir ist kein Platz mehr für mich. Das ist!« Dann habe ich mich rumgedreht und bin in mein Zimmer gelaufen. Mama kam mir nach und wollte mir unbedingt alles erklären. Dass sie vorher nicht gewusst habe, dass Jan über Nacht bleiben würde. Dass er als ihr Freund von nun an öfter bei uns übernachten würde. Doch ich wollte nichts mehr hören und habe mir die Bettdecke über die Ohren gezogen. Warum hat man mit den Eltern immer nichts als Ärger?
    Und der ging gleich am nächsten Morgen weiter! Als ich die Tür zum Badezimmer öffnete (den Schlüssel dazu haben wir seit dem Umzug immer noch nicht gefunden), kam der nächste Schock. Mit dem Rücken zu mir und heruntergelassenen Schlafanzughosen stand Jan vor dem Klo. »Igitt, ein Stehpinkler!«, habe ich geschrien und die Tür sofort zugeschlagen. Dieses Klo würde ich nie wieder benutzen, so viel stand fest. Wutschnaubend rannte ich in das Gäste- WC im Erdgeschoss und schloss mich ein, während im Badezimmer über mir die Klospülung gedrückt wurde. Dann lief der Wasserhahn und schließlich kamen Jans Schritte die Treppe herunter. »Nun, es gibt da halt so ein paar Unterschiede«, meinte er auf der anderen Seite der Klotür.
    Da hat es mir aber wirklich gereicht. »Auf solche ekligen Unterschiede können wir hier gut verzichten und Stehpinkler brauchen wir schon gar nicht«, habe ich gebrüllt, dass es von den Kacheln nur so hallte.
    »Moment mal!«, rief Mama von oben und ich hörte, dass sie immer zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe herunterstürmte. Sie verlangte, dass ich mich bei Jan entschuldige, aber darauf kann sie lange warten. Das habe ich ihr gesagt – und so ein paar andere Dinge auch noch. Wie zum Beispiel, dass dieser Stehpinkler doch gleich in die Regenrinne pinkeln könne. Oder am besten bei sich zu Hause. Dann könnte er Mama auch ganz in Ruhe lassen.
    Doch davon wollte meine Mutter nichts wissen. Sie klopfte von außen
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