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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung
Autoren: Drew Karpyshyn
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unausweichlich.“
    Kahlee war so weit im Bann der Reaper, dass sie gar nicht mehr merkte, wie sie zustimmend nickte.
    Kai Leng h örte die Stimmen, die den Gang entlangkamen. Sie waren noch schwach, zu weit entfernt, um sie zu verstehen. Aber er erkannte den Tonfall von Graysons Stimme.
    Er legte seine Hand auf Nicks Schulter und gab ihm das Zeichen anzuhalten. Der Junge hatte die Stimmen noch nicht bemerkt, und er wandte sich um und blickte Kai Leng fragend an. Doch er schwieg schlauerweise.
    Der Cerberus-Agent h örte weiter zu, konzentrierte sich auf die fernen Stimmen, bis er sicher war, dass sie näher kamen. Dann wies er in die Richtung eines nahe gelegenen dunklen Büros mit einer offenen Tür. Die beiden gingen hinein, und Kai Leng schloss sofort die Tür und machte das Licht an.
    Vorsichtig fl üsternd sagte er: „Ich habe etwas weiter unten im Gang gehört. Die Entführer kommen in diese Richtung.“
    „Was sollen wir tun?“, fragte Nick, seine pube r tierende Stimme kiekste vor Angst und Aufregung.
    „Ich glaube nicht, dass sie zur Landebucht z u rückgehen. Sie kommen genau an uns vorbei.“
    Der Junge nickte, um anzudeuten, dass er bislang folgen konnte.
    „Ich habe keine Waffe, aber du“, fuhr Kai Leng fort. „Wenn wir sie hier vorbeigehen lassen, kannst du dann genug Energie au f bauen, um sie mit einem mächtigen Schlag auszuschalten?“
    „Ich soll sie töten?“, fragte Nick erstaunt.
    „Das sind gefährliche Männer“, warnte ihn Kai Leng. „Wenn wir sie nicht töten, dann töten sie uns.“
    „Ich habe … Ich habe noch nie jemanden getötet.“
    Kai Leng nickte mitf ühlend. „Das ist in Ordnung. Ich verstehe. Es ist auch eine Menge, was ich von j e mandem in deinem Alter verlange. Vielleicht sollten wir uns einfach verstecken und sie vorbeiziehen la s sen.“
    „Nein“, antwortete Nick hastig. „Ich will mich nicht verstecken. Ich kann das.“
    „Bist du dir sicher? Es wird nicht leicht werden.“
    „Ich kann das“, schwor Nick.
    „Gut. Hier ist der Plan. Wir warten hier drinnen bei geschlo s sener Tür und gelöschtem Licht, bis sie vorbei sind. Dann drücke ich auf das Panel, du springst hinaus in den Gang und schlägst mit allem zu, was du hast, bevor sie sich umdrehen können.“
    „Ist das nicht so, als würde ich jemandem in den Rücken st e chen?“
    „Das ist kein Spiel, Nick. So etwas wie faire Regeln gibt es nicht.“
    „Ja. Okay. Gut.“
    „Ich mache jetzt das Licht aus. Bist du bereit?“
    Der Junge nickte, und alles wurde dunkel. Zuerst schien es nicht einmal mehr den geringsten Schimmer zu geben. Doch nach ein paar Sekunden begannen sie verschiedene schwach leuchtende Lichtquellen im Raum wahrzunehmen. Das blinkende Licht vom Extranet-Terminal, die leuchtenden Hauptschalter an der Co m puterkonsole und dem Vid-Bildschirm. Das geisterhafte gr üne Leuchten des Wandpanels, das anzeigte, dass die Tür nicht ve r schlossen war. Es war nicht viel, doch es gab ihnen genug He l ligkeit, um ihre eigenen Silhouetten e r kennen zu können.
    Kai Leng presste sein Ohr an die T ür und lauschte vorsichtig. Er konnte Grayson reden hören, manchmal unterbrochen von Kahlees Stimme. Er würde Nick nichts von Kahlee sagen – sonst würde er vielleicht nicht angreifen. Und Kai Leng war mehr als gewillt, sie zu opfern, wenn er dadurch die Chance bekam, Grayson zu töten.
    Er blickte zu Nick her über und war überrascht, den kleinen Funken zu sehen, der den Hals des jungen Mannes umkreiste. Während er zusah, wie der J u gendliche seine Kraft sammelte, glühte der Funke stärker, als sein Körper begann, die dunkle Energie in kleinen Schüben zu entladen.
    Kahlee und Grayson brauchten lange, um endlich die T ür zu erreichen, sie bewegten sich langsamer, als Kai Leng gedacht hatte. Nachdem sie an ihnen vorbei waren, wartete er ein paar Sekunden, damit sie ein paar Meter weitergehen konnten, dann drückte er das Panel und sprang aus dem Weg.
    Nick wurde aktiv, st ürmte in den Gang und stieß einen schrillen Schrei seiner jugendlichen Wut aus.
    Die biotische Ladung aufzubauen, bereitete Nick k örperliches Unbehagen. Seine Zähne fühlten sich an, als würde er auf Al u folie kauen, seine Augen juckten, und er konnte ein hohes Summen in den Ohren hören. Doch das war es wert, wenn es bedeutete, dass er dadurch die Entführer aufhalten und Miss Sanders beeindrucken konnte.
    Als sich die T ür des Büros öffnete, stürmte er durch, ließ all seine angestaute Energie gegen seine
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