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Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI
Autoren: K. H. Scheer
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Ein­füh­lungs­ver­mö­gen die tau­send­fäl­ti­gen Kon­trol­l­an­zei­gen ei­nes aus­ge­stor­be­nen Vol­kes von ho­hem tech­ni­schem Ent­wick­lungs­stand »durch­schnüf­felt« und da­bei Din­ge her­aus­ge­fun­den, die an­de­re Leu­te über­se­hen hat­ten.
    Un­se­re GWA-Me­di­zi­ner, vor­dring­lich aber die Pa­ras­pe­zia­lis­ten der Schu­lungs­in­sel Hen­der­won, hat­ten so­gar be­haup­tet, Pin­chy be­sä­ße in sei­nem Ge­hirn einen be­son­ders hoch­emp­find­li­chen Aus­wer­tungs­sek­tor für Farb­nu­an­cie­run­gen.
    Tat­säch­lich un­ter­schied er al­lerfeins­te Dif­fe­ren­zen mit bloßem Au­ge, ob­wohl das Au­ge an sich bei der tat­säch­li­chen De­fi­ni­ti­on ei­nes Farb­to­nes nur ei­ne se­kun­däre Rol­le spielt.
    Es ist ge­wis­ser­ma­ßen ei­ne Auf­nah­me­op­tik, auf kei­nen Fall mehr! Sei­ne Wahr­neh­mun­gen wer­den an das Ge­hirn wei­ter­ge­lei­tet und erst dort aus­ge­wer­tet. So kom­pli­ziert ist das mensch­li­che We­sen!
    Un­se­re GWA-Spe­zia­lis­ten, die sich zu Tau­sen­den mit nicht zu über­bie­ten­dem Ei­fer auf die Hin­ter­las­sen­schaft des Mars ge­stürzt hat­ten, be­haup­te­ten neu­er­dings, je­der Mars­be­woh­ner hät­te von Na­tur aus einen ex­trem aus­ge­präg­ten Farb-Aus­wer­tungs­sinn be­ses­sen.
    Die Er­klä­rung war fun­diert; vor al­lem klang sie lo­gisch! In­tel­li­genz­we­sen, die im Ge­gen­satz zu uns Men­schen auf Kon­troll­ge­rä­te mit Dia­gramm­kur­ven, Na­de­l­an­zei­gen und der­glei­chen to­tal ver­zich­tet hat­ten, um statt des­sen aus­schließ­lich Farb­sym­bo­le zu ver­wen­den, muß­ten ent­spre­chend »ge­baut« ge­we­sen sein.
    Er­trol schi­en zu den we­ni­gen Men­schen zu ge­hö­ren, die einen ähn­li­chen Farb­sinn be­sa­ßen. Im Be­reich der wich­ti­gen Or­tungs­zen­tra­le war Pin­chy in­fol­ge­des­sen nicht zu er­set­zen.
    Mir fiel bei der Ge­le­gen­heit er­neut ein, daß ein Ver­stär­kungs­ge­rät für den mensch­li­chen Far­ber­ken­nungs­sek­tor in Ent­wick­lung war. Das ge­sch­ah aber auf der Er­de. Wir be­fan­den uns der­zeit 24.613 Licht­jah­re von Ter­ra ent­fernt, tief im In­nern ei­nes frem­den Son­nen­sys­tems mit ei­nem rie­si­gen, blau­leuch­ten­den Ta­ges­ge­stirn.
    Drei­zehn Pla­ne­ten um­lie­fen die­sen Stern, ge­gen den un­se­re Hei­mat­son­ne ein gelb­lich leuch­ten­des Bäll­chen mit ge­ring­fü­gi­ger Ener­gie­ab­strah­lung war.
    Der sechs­te Pla­net, wir hat­ten ihn »Mars­ver­sor­ger AL­PHA-VI« ge­nannt, war ei­ne voll­me­cha­ni­sier­te und hoch­in­dus­tria­li­sier­te Welt, die von den Mar­sia­nern vor et­wa 187.000 Jah­ren aus­ge­baut wor­den war.
    Hier hat­ten sie ei­ne Fa­bri­ka­ti­ons- und Nach­schub­ba­sis für ih­ren un­ge­heu­ren mi­li­tä­ri­schen Be­darf in al­ler Heim­lich­keit er­rich­tet. Es muß­te vie­le Jahr­zehn­te ge­dau­ert ha­ben.
    Als wir Men­schen in­fol­ge un­se­rer toll­dreis­ten Neu­gier nicht nur das Ro­bot­kom­man­do­ge­hirn NEW­TON auf dem Mars ak­ti­viert hat­ten, son­dern über­dies noch die ur­al­te Mar­s­sta­ti­on GO DA­POL un­ter den Land­mas­sen des aus­tra­li­schen Kon­tin­ents, hat­ten wir das Fürch­ten ge­lernt.
    Zau­ber­lehr­lin­ge wie wir soll­ten sich eben nicht mit Din­gen be­schäf­ti­gen, von de­nen sie na­he­zu nichts ver­ste­hen. Gu­ter Wil­le und fie­ber­haf­ter Wis­sens­drang al­lein reich­ten und rei­chen nicht aus, um die Hin­ter­las­sen­schaft ei­nes der­art ge­nia­len Vol­kes im Vor­über­ge­hen zu er­fas­sen.
    Ein Fol­ge­pro­dukt un­se­res ge­fähr­li­chen Glückss­piels mit vol­len­de­ten Ma­schi­nen war ein Fun­kim­puls auf hy­per­licht­schnel­ler Fre­quenz.
    Das ir­di­sche GO­D­A­POL-Ge­hirn, ein mit der neu­en Sach­la­ge über­haupt nicht ver­trau­ter und auch nicht für Not­fäl­le die­ser Art vor­pro­gram­mier­ter Rie­sen­ro­bo­ter, hat­te an­ge­nom­men, sei­ne mar­sia­ni­schen Er­bau­er be­fän­den sich noch im­mer im Kriegs­zu­stand mit den De­ne­bern.
    So­wohl die­ses Volk als auch die Mar­sia­ner wa­ren vor über 180.000 Jah­ren aus­ge­stor­ben.
    Wir wa­ren mit ei­nem
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