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Mars Live

Mars Live

Titel: Mars Live
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Raumschiff und wir sind dabei, die Mannschaft zusammenzustellen. Ende der Woche werde ich die Verträge mit dem Regisseur und den Darstellern unter Dach und Fach bringen. Die Reise zum Mars dauert jedoch sechsunddreißig Monate, etwa achtzehn pro Strecke, und der lange Aufenthalt im Weltraum wird selbst unter besten Bedingungen schwierig sein, besonders für nichtausgebildete Mitarbeiter. Und das ist der Punkt, an dem Sie ins Spiel kommen. Es ist nötig, daß Sie unsere Leute untersuchen und sich vergewissern, daß sie den Winterschlaf aushalten können, und dann…«
    »Intervall-Karriere im Weltraum? Sind Sie verrückt? Das hat noch niemand versucht…«
    »Doch. Doktor Jeffries, zufällig weiß ich, daß die Winterschlaf-Technologie, die Ihre Firma anwendet, ursprünglich entwickelt wurde, als Sie im Auftrag der Navy-Raumstation arbeiteten. Stört es Sie, wenn ich rauche?«
    »Und ob mich das stört!«
    »Tatsächlich«, fuhr Markson fort und entzündete seine Zigarre, »gab es Leute in der Regierung, die wußten, daß die Forschung im Zusammenhang mit der gemeinsamen amerikanisch-russischen Marsmission stand. Als das Projekt eingestellt wurde, wurden die Unterlagen weggeschlossen – PROJEKT URSULA, STRENG VERTRAULICH, CODE SCHWARZ. Kurz danach kündigte der Zweite Sanitätsoffizier, ein nach geteilter Meinung brillanter und nach ungeteilter Meinung ehrgeiziger junger Arzt von der Howard-Universität, der im Offiziers-Ausbildungslager der Navy tätig war, seinen Dienst und verlor sich im dunkeln.«
    »Mister Markson«, sagte Jeffries und erhob sich. »Das ist in höchstem Maße ungehörig. Ich muß Sie bitten…«
    »Oder sollen wir sagen, er ging zur privaten Praxis über. Einer sehr lukrativen privaten Praxis, wie sich herausstellte. Er ließ sich in Beverly Hills nieder, wo Diskretion zum Lebensstil gehört, und sein schattenhaftes Unternehmen macht nun schon seit sechs Jahren einen Netto-Umsatz, der zwischen zwei Komma eins und zwei Komma vier Millionen pro Jahr liegt, eine ordentliche Summe, nachdem Sie – verzeihen Sie, er – keine Lizenzgebühren für das HT-Serum bezahlt. Welches offiziell natürlich gar nicht existiert.«
    »Unsinn!« Jeffries lehnte sich zurück.
    »Ist es das, Doktor? Ich arbeitete damals bei Twenty-First Century Fox, einer Tochtergesellschaft von Beatrice-Texaco, als diese die US-Navy erwarb. Als Prokurist mit Zugang zu den Personalakten weiß ich über diese kleine Operation seit einiger Zeit Bescheid.«
    Jeffries seufzte und hielt die Hände vor sich. »Was wollen Sie? Möchten Sie, daß ich Ihre Filmstars mit HT vollknalle? So einfach ist das nicht!«
    »Ich weiß, daß es nicht so einfach ist. Deshalb möchte ich, daß Sie sie begleiten.«
    Jeffries war so erschüttert, daß er lächelte, doch er blinzelte nicht. »Gewiß scherzen Sie.«
    »Warum nicht? Sie sind ein erprobter Navy-Mann mit einer mehr als sechsmonatigen Raumerfahrung. Sie sind Arzt, vielleicht der einzige auf der Welt mit einem brauchbaren Wissen über Ursula-HT, das wir für die Reise brauchen. Dazu kommt Ihre Berechtigung, hier in Beverly Hills zu praktizieren, was wegen der Vorschriften des Verbandes nötig ist.«
    »Aber Sie sprechen vom Mars, nicht vom Orbit. Und Sie haben S. C. Jeffries vor sich, nicht Magellan. Mir geht es darum, Geld zu machen, nicht Geschichte.«
    »Wunderbar. Dann lassen Sie uns über Geld reden. Wir sind bereit, Ihre Dienste während der nächsten sechsunddreißig Monate in der doppelten Höhe ihres üblichen Gewinns zu honorieren. Was sich auf zwölf Millionen Dollar für sechsunddreißig Monate belaufen dürfte.«
    »Die auf der Bank liegen und auf meine Erben warten? Ich habe keine, danke!« Jeffries stand auf und streckte die Hände in der typischen Hollywood-Geste der Ablehnung aus. »Hören Sie, ich war schon mal im Weltraum. Ich verdiene mein Geld lieber hier in Beverly Hills, wo ich mein Abendessen nicht aus einer Tube zu quetschen oder wiederaufbereiteten Urin trinken muß. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen…«
    »Sie werden in Beverly Hills kein Geld mehr verdienen, wenn Beatrice-Texaco die Sache mit Ihrem Serum herausfindet. Sie werden siebenundzwanzig Cents pro Stunde im Gefängnis verdienen.«
    Zum erstenmal blinzelte Jeffries. »Versuchen Sie, mich zu erpressen?«
    Zum erstenmal lächelte Markson.

 
4
     
    Louis Glamour befand sich auf dem Trump-Hearst-Freeway und hielt vor einem Licht, als ihn Marksons Anruf erreichte.
    Nicht etwa vor einer Verkehrsampel – es
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