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Mark Twain für Boshafte

Mark Twain für Boshafte

Titel: Mark Twain für Boshafte
Autoren: Mark Twain
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verstanden, wunderbar. (...) Es ist eine Zivilisation, die die Einfachheit und den Frieden des Lebens zerstört hat, die die Lebensfreude, die Beschaulichkeit, die Romantik und Harmonie durch Geldfieber, Verödung der Ideale, Vermassung und einen Schlaf, der nicht erfrischt, ersetzt hat. Sie hat Tausende unnötiger Bedürfnisse ins Leben gerufen und sie als Notwendigkeiten drapiert, hat tausend gemeine Begierden geschaffen, ohne sie zu befriedigen; sie hat Gott abgesetzt und betet dafür den Mammon an.
    [BE 618 f.]
    D er Wahlspruch unseres Landes ist »In God we trust«, und jedesmal, wenn wir dieses schöne Wort auf einer Dollarmünze (Wert sechzig Cents) lesen, scheint uns, als bebte und winselte es vor frommer Rührung. Das ist unser öffentliches Motto. Unser privates ist offenbar: »Wenn der Angelsachse etwas haben will, nimmt er sich’s einfach .« Unsere öffentliche Moral spricht ergreifend aus der erhabenen und dennoch milden, gütigen Devise, die besagt, daß unsere Nation viele herzensgute, liebevolle Brüder vereint – »e pluribus unum«. Unsere private Moral wird von dem geheiligten Satz ins rechte Licht gerückt, der lautet: »Los, immer feste treten !«
    [AB 482]
    D ie Regierungsgewalt war unwiderruflich in die Hände der Überreichen und ihrer Lakaien gelangt, das Wahlrecht war zu einer Farce geworden und wurde als solche gehandhabt. Keine Grundsätze gab es mehr, sondern nur noch Erwerbssinn, und keinen Patriotismus als den an der Tasche.
    [BE 632]
    P atriotismus, ach du meine Güte! Diese Affenschande, diese Perversität, dieser lackierte Kinderkram, mit dem diese Spießgesellschaft von Landräubern, Verfassungsfummlern, Narren und Heuchlern, die sich Regierung nennt, das dumme Volk benebeln.
    [BE 624 f.]
    A uf dem ganzen Erdenrund gibt es keinen Morgen Landes, der noch im Besitz seines rechtmäßigen Eigentümers wäre oder der nicht einem Besitzer nach dem anderen in immerwährendem Kreislauf unter Gewalt und Blutvergießen entrissen worden wäre.
    [KL 319]
    ... dieser merkwürdige und maßlose Angriff eines Elefanten auf ein Nest von Feldmäusen, unter dem Vorwand, die Mäuse hätten Frechheiten gepiepst...
    [KL 47]
    ... sollen wir fortfahren, den Völkern, die da sitzen in der Finsternis, unsere Zivilisation einzupflanzen, oder sollen wir den armen Kerlen eine Ruhepause gönnen?
    [KL 44]
    J ener, der da sitzt in der Finsternis, wird bestimmt sagen: »Etwas ist daran sonderbar – sonderbar und unerklärlich. Es muß zwei Amerikaner geben; einen, der den Gefangenen befreit, und einen, der dem ehemaligen Gefangenen die neugewonnene Freiheit wieder abnimmt, ohne Begründung einen Streit mit ihm vom Zaun bricht und ihn dann umbringt, um sein Land an sich zu reißen.«
    [KL 53]
    U nd vielleicht sagt er sich: »Das ist noch eine zivilisierte Macht, mit dem Banner des Friedensfürsten in der einen und dem Beutekorb und dem Schlächtermesser in der anderen Hand.«
    [KL 51]
    ... wir haben Amerikas Ehre geschändet und sein Ansehen in der Welt besudelt; aber jede einzelne Maßnahme erfüllte ihren Zweck. Das wissen wir.
    [KL 59]
    N a, kommen Sie mit, trinken wir eins.
    [BE 625]

Preisen wir des Schöpfers Walten
    O Verstopfung, o Verstopfung!
    Freudig wollen wir es halten,
    Noch bis in die fernste Öffnung
    Preisen wir des Schöpfers Walten.
    [BE 559]
    A dam war auch nur ein Mensch – das erklärt alles. Er wollte nicht den Apfel um des Apfels willen; er wollte ihn nur, weil er verboten war. Der Fehler war, nicht die Schlange zu verbieten, sonst hätte er nämlich die Schlange verspeist.
    [PW 40]
    I ch wünschte unwillkürlich, man hätte Adam und Eva aufgeschoben und Martin Luther und die Jungfrau von Orleans an ihre Stelle gesetzt – dieses prächtige Paar mit Temperamenten nicht aus Butter, sondern aus Asbest. Weder durch zuckersüße Überredung noch durch Höllenfeuer hätte Satan sie verleiten können, den Apfel zu essen.
    [KL 215 f.]
    S ie waren ein herzlich schlechter Haufen, und da Gott kein Mittel wußte, sie zu bessern, beschloß er in seiner Weisheit, sie zu vertilgen. Dies ist der einzige wirklich gescheite und überlegene Einfall, den die Bibel ihm zuschreibt, und es hätte ihm für alle Zeiten zum Ruhme gereicht, hätte er sich nur daran gehalten und ihn auch ausgeführt. Aber er war allezeit wankelmütig, außer in seinem Eigenlob, und sein weiser Entschluß fiel in sich zusammen. Er war auf den Menschen stolz, der Menschwar seine beste Erfindung, der Mensch war – nächst der Fliege
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