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Mark Brandis - Bordbuch Delta VII (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Bordbuch Delta VII (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Bordbuch Delta VII (Weltraumpartisanen) (German Edition)
Autoren: Mark Brandis
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draußen starben seine Männer.
    »Wo ist der Präsident?«
    Dr. Talan war kreideweiß. »Ich verstehe Sie nicht, Sir.«
    Major Stewart schlug ihm den Handrücken ins Gesicht, und Dr. Talan schluchzte auf.
    »Nicht schlagen«, stammelte er, »bitte, bitte, nicht schlagen, Sir! Ich bringe Sie zu ihm.«
    So kam es, daß Dr. Talan, der Lagerarzt, Major Stewart und die drei Ranger zu den Räumen des Präsidenten führte. Und hier gab es jene Verzögerung, die es der Tödlichen Garde ermöglichte, den Kreis der Belagerung enger zu ziehen.

Kapitel 31
    Der Sekundenzeiger der Stoppuhr in meiner Hand lief schneller und schneller. Ich wußte, daß ich mir das nur einbildete – aber es half mir nicht viel, daß ich es mir immer wieder vorsagte. Die kurze Spanne, die zwischen Erfolg und Niederlage lag, begann zu schrumpfen.
    Dann und wann zwang ich mich, den Blick von der Uhr zu lösen und den Radarschirm zu kontrollieren, und dabei konnte ich sowohl den Leichten Kreuzer Sagitta erkennen als auch die drei anderen Lichtpunkte, die sich auf ihn zubewegten – und wenigstens dies verschaffte mir ein gewisses Maß an Beruhigung. Die Taurus–Zerstörer hatten den Köder angenommen.
    Noch immer ging eine künstliche Sonne nach der anderen über der Wüste auf, und dort, wo das Lager war, huschten vereinzelte Lichtfinger über den Horizont, und daraus konnten Stroganow und ich ersehen, daß gekämpft wurde.
    In regelmäßigen Abständen erreichte mich Ibakas Stimme: Kühl und unpersönlich auf die Entfernung hin und auf seltsame Art verzerrt und entmenschlicht.
    »Der Major ist jetzt im Haus, Delta VII. Wir warten nur noch auf seine Rückkehr.«
    »Wie steht es sonst?« fragte ich.
    »Leidlich. Sergeant Berlimont konnte zwei Angriffe abwehren. Er hat einen Mann verloren. Diese Totenköpfe greifen an wie Maschinen.« Zwei, drei Sekunden lang herrschte Stille, dann hörte ich Ibaka fluchen: »Jetzt greifen diese Drecksäcke doch schon wieder an!«
    Ibakas Stimme verstummte, und für uns begann wieder das nervtötende Warten. Fünf, sechs Laser-Batterien tauchten in einiger Entfernung im kalten Licht der künstlichen Sonnen auf und strebten dem Lager zu, endlose Staubfahnen hinter sich herschleppend.
    Stroganow sagte heiser: »Captain, allmählich wird es Zeit, daß sie an die Rückkehr denken.«
    Ich starrte bereits wieder auf die Uhr. In genau 106 Sekunden trat mein Befehl in Kraft, Delta VII zu starten und Commander Harris und die Ranger sich selbst zu überlassen.

Kapitel 32
    Schauplatz: Lager
    Auf den Straßen und Plätzen des Lagers ging das Feuergefecht weiter. Die Lagerwachen hatten sich von der anfänglichen Überraschung erholt, und Major Bertram schickte alle seine Totenköpfe ins Gefecht, während er gleichzeitig die Unterstützung durch die Laser–Batterien anforderte, die in der Wüste patrouillierten.
    Für die sechs Mann, die das Dingi abschirmten und zugleich für Major Stewart den Rückzug freihielten, begann die Lage kritisch zu werden. Der dritte Ansturm der Tödlichen Garde brachte einen weiteren Ausfall: Corporal Perez fiel. So gut es ging, verschanzte sich Sergeant Berlimont mit den ihm verbliebenen Rangern im weichen Wüstenboden, und wider jedes Erwarten gelang es ihm, auch diesen Angriff noch einmal zurückzuschlagen – dies jedoch nur, weil Major Bertram seine Totenköpfe zurückpfiff, um sie neu zu formieren.
    Zu diesem Zeitpunkt besaß Bertram noch nicht den vollen Überblick über den Stand der Dinge, und so versuchte er von seiner Zentrale aus – dem antennengespickten schwarzen Iglu – immer wieder, seine eigenen Laser–Batterien in den Kampf zu werfen – in der irrigen Annahme, daß einige davon den Raketenschlag überlebt hätten.
    Mit dieser Fehleinschätzung der Lage bescherte er Major Stewart einen geringfügigen Aufschub, der freilich durch die beharrliche Weigerung von Präsident Hirschmann, sich befreien zu lassen, wieder aufgewogen wurde.
    Als Major Stewart die Tür zu den Präsidenten-Räumen mit einem Fußtritt aufsprengte, waren zwei weißgekleidete Pfleger gerade damit beschäftigt, den Präsidenten ins Bett zu bringen. Samuel Hirschmann, hemdsärmelig und mit wirren Haaren, schimpfte mit ihnen herum, ohne sich jedoch nennenswert gegen die Bevormundung zu wehren.
    Während die Ranger die Pfleger an die Wand zurückdrängten, trat Major Stewart vor den Präsidenten hin und salutierte. »Sir, Sie sind ein freier Mann. Bitte, folgen Sie uns.«
    Was nun geschah, gehörte zu den
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