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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)
Autoren: Mark Brandis
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zur Kenntnis, daß es auch einige Produktionsgruppen älteren Datums gegeben hatte, die von der Auswirkung des Unternehmens Trojanisches Pferd unberührt geblieben war; sie hatten erbitterten Widerstand geleistet und waren bis auf den letzten Mann niedergemacht worden: ein Schicksal, das übrigens auch der Tödlichen Garde beschieden war, die den Fluchtweg des Generals deckte.
    Jedoch – wenn ich auch zu der Erkenntnis gelangte, daß der Homo Factus aufgrund der ihm vermittelten neuen Erfahrungswerte zum erbittertsten Gegner des Generals geworden war und damit unseren wertvollsten Verbündeten darstellte, wollte es mir nicht gelingen, mich mit seinem Anblick abzufinden. Nach wie vor konnte ich diese blondhaarigen, blauäugigen göttergleichen Monstren mit den quengelnden Kinderstimmchen nur mit Schaudern und Ekelgefühlen ertragen, und die Vorstellung, daß sie fortan einen Teil der Menschheit bilden würden, bereitete mir Pein.
    Meinen Bordkameraden schien es nicht anders zu ergehen, denn ich entsinne mich, wie Captain Monnier fragte: »Was, um Himmels willen, fangen wir mit ihnen bloß an, Sir? In gewisser Weise sind sie doch auch Menschen.«
    »Und offen gesagt, Sir«, fügte Lieutenant Stroganow hinzu, »wir haben ihnen immerhin eine ganze Menge zu verdanken.«
    Fragen, auf die ich keine Antwort wußte.
    Ich wählte einen Ausweg, der sich als der bequemste anbot: »Überlassen wir das Problem doch Leuten, die mehr davon verstehen als wir. Im Augenblick haben wir andere Sorgen.«
    Vor dem VEGA-Gelände war bereits eine Vorausabteilung unserer Militärpolizei aufmarschiert; sie beschränkte sich darauf, die Zufahrtswege offenzuhalten. Nachdem ich einem ihrer Offiziere Namen und Rang genannt hatte, öffneten sie uns eine Gasse durch die jubelnde Menschenmenge, die das VEGA-Vorfeld in ein einziges Blumenmeer verwandelt hatte. Metropolis hatte sein altes, sein ursprüngliches Gesicht zurückerhalten: die beseligende Heiterkeit. Den so geliebten Hauch neapolitanischer Leichtlebigkeit, der bei aller Zielstrebigkeit, aller Dynamik seinen Einwohnern zu eigen gewesen war – auf einmal verspürte ich ihn wieder.
    Ein Lieutenant der Militärpolizei hielt das Taxi an. »Entschuldigung, Sir. Ist einer von Ihnen zufällig Commander Brandis?«
    »Ich.«
    »Großartig, Sir. Da hat man schon Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um Sie ausfindig zu machen – und ausgerechnet ich habe das Glück, Sie zu finden.«
    Er war stolz und aufgeregt; fast tat es mir leid, ihn zur Sache zu nötigen.
    »Würden Sie mir vielleicht verraten, was anliegt, Lieutenant?«
    Er bekam rote Ohren. »Natürlich, Sir. Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Ein persönlicher Auftrag des Präsidenten, Sir: Sie möchten ohne jeden Zeitverlust an Bord gehen.«
    »An Bord wovon?«
    »Wovon? O Verzeihung, Sir. Hab‘ ich das nicht erwähnt? An Bord von Delta VII selbstverständlich.«
    »Danke, Lieutenant«, sagte ich. »Jetzt habe ich‘s begriffen.«
    Das Taxi schwebte über das Blumenmeer dahin und wandte sich den Rampen zu – und dann, plötzlich, eine vertraute schmale, schlanke, hohe Silhouette vor dem kalten, klaren Glanz der Sterne, die mittlerweile zu funkeln begonnen hatten, erhob sich vor uns das Schiff, das seinesgleichen nicht hatte, diese Vollendung aller irdischen Ingenieurkunst, in der sich alles technische Wissen einer Epoche vereinigte: Delta VII.
    Der Mann, der uns davor ungeduldig erwartete, hatte nur noch einen Arm; der andere lag irgendwo im Sand der Sahara. John Harris, der Präsident der wiedervereinigten EAAU, hielt sich mit keinerlei Vorreden auf.
    »Sie lassen sich viel Zeit, Commander!«
    »Wir wurden aufgehalten, Sir«, erwiderte ich. »Ich bitte um Verzeihung.«
    John Harris streckte mir seine linke Hand entgegen. »Schon gut, Commander. Ich habe die Übertragung gesehen. Ehrlich gesagt, ich hätte für Sie und Ihre Männer keinen Cent mehr gegeben.«
    Sein Händedruck war ungestüm und herzhaft. Nie hatte ich gedacht, daß in der linken Hand eines Mannes soviel Kraft schlummern könnte. Einen Atemzug lang war unser Verhältnis wie in alten Zeiten: kameradschaftlich. »Willkommen in Metropolis, Sir«, sagte ich.
    Seine Brauen zogen sich etwas in die Höhe; sein kühler, abwägender Blick bekam eine skeptische Note. »Jubeln Sie nicht etwas zu früh, Commander?«
    »Nicht ich jubele, Sir. Die Einwohner von Metropolis jubeln. Man wird Ihnen einen Empfang bereiten, der eines antiken Imperators beim Einzug in das alte Rom würdig
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