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Marissa Blumenthal 01 - Virus

Marissa Blumenthal 01 - Virus

Titel: Marissa Blumenthal 01 - Virus
Autoren: Robin Cook
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vernahm einen kurzen Wortwechsel, und dann verklangen die Stimmen im Inneren des Hauses.
    Marissa setzte ihren Rückweg zum Balkon fort, stieg wieder über das Geländer und kehrte in das Gästezimmer zurück. Vorsichtig öffnete sie die Tür zum Gang im ersten Stock. Sie trat hinaus und konnte Ralphs Stimme hören; was er sagte, war jedoch nicht zu verstehen. So vorsichtig wie möglich bewegte sie sich auf die Hintertreppe zu.
    Das Licht vom Vestibül reichte nicht in die zweite Biegung des Gangs hinein, und Marissa mußte sich ihren Weg an den Wänden entlang ertasten. Sie kam an einer Reihe von Türen vorbei und dann wieder um eine Ecke, ehe wieder von unten herauf das Küchenlicht schimmerte.
    Am oberen Ende der Treppe blieb sie kurz stehen. Die Geräusche in dem alten Haus verwirrten sie. Sie hörte weiterhin Stimmen, aber auch Schritte. Das Schlimme war, daß sie nicht sagen konnte, woher sie kamen. In diesem Augenblick sah sie, wie sich eine Hand auf den unteren Abschlußpfosten des Treppengeländers legte.
    Marissa änderte sofort ihre Fluchtrichtung und wandte sich der ins obere Stockwerk führenden Treppe zu. Zur Hälfte hatte sie in Sekundenschnelle den Weg zum zweiten Stockwerk geschafft, als eine Stufe unter ihr knarrte. Mit klopfendem Herzen verharrte sie und lauschte auf das unbeirrbare Näherkommen der Person dort unten. Als diese im ersten Stock angekommen war und den Weg zur Vorderfront des Hauses einschlug, stieß sie erleichtert ihren angehaltenen Atem aus.
    Marissa stieg den Rest der Treppe hinauf und lauschte dabei auf jedes Geräusch. Die Tür zur Dienstmädchenwohnung dort oben war geschlossen, aber nicht verschlossen.
    So leise wie möglich schlich sie durch das dunkle Wohnzimmer und dann in das Schlafzimmer, von dem sie hoffte, daß es Zugang zur Feuerleiter bot.
    Nachdem sie mit einiger Mühe das Fenster geöffnet hatte, kletterte sie auf den dünnen Stahlrost hinaus. Sie war nie sonderlich schwindelfrei gewesen, und so kostete es sie alle Kraft, sich dort aufzurichten. Zögernd begann sie den Abstieg, mühsam Fuß vor Fuß setzend. Als sie die Höhe des ersten Stocks erreicht hatte, hörte sie aus dem Haus aufgeregte Stimmen und das Öffnen und heftige Wiederzuschlagen von Türen. Die Lichter in den bisher dunklen Räumen gingen an - offensichtlich war ihre Flucht entdeckt worden.
    Marissa zwang sich zur Eile, doch in Höhe der Trittplatte am ersten Stock versperrte ihr etwas den Weg. Sie tastete das Hindernis mit den Händen ab und merkte, daß der letzte Teil der Leiter nach oben gezogen worden war, um Einbrechern ihr Werk nicht gar zu leicht zu machen. Verzweifelt dachte sie darüber nach, was sie jetzt tun sollte. Es schien keinen Entriegelungsmechanismus dafür zu geben. Da bemerkte sie endlich ein großes Gegengewicht hinter ihrem Rücken.
    Zaghaft setzte sie ihren Fuß auf die erste Sprosse. Ein lautes metallenes Quietschen war das Ergebnis. Da sie wußte, daß ihr gar keine andere Wahl blieb, drückte Marissa ihr ganzes Gewicht gegen die Stufe. Mit einem nervenzerreißenden Krach knallte die Leiter abwärts, und Marissa hastete die letzten Sprossen hinunter.
    Sobald sie auf ebener Erde angekommen war, rannte sie mit wild schwingenden Armen zur Garage. Auf gar keinen Fall konnten die Männer im Haus das Herunterkrachen der Feuerleiter überhört haben. In ein paar Sekunden mußten sie dasein.
    Sie rannte zu einer Seitentür der Garage und flehte zum Himmel, sie möge nicht verschlossen sein. Sie war offen! Als sie in die Garage stürmte, hörte sie schon, wie die Hintertür des Hauses geöffnet wurde. Verzweifelt warf sie die Tür hinter sich ins Schloß und tastete sich im Dunkeln voran.
    Glücklicherweise stieß sie sofort an Ralphs mächtigen Mercedes 300. Sie tastete sich zur Fahrertür, riß sie auf und glitt hinter das Lenkrad. Sie fummelte mit dem Zündschlüssel herum, bis er ins Zündschloß einrastete, und drehte ihn. Einige Anzeigelämpchen leuchteten auf, aber der Wagen sprang nicht an. Da fiel ihr ein, was Ralph ihr in bezug auf das Anlassen eines Diesels, um den es sich hier handelte, gesagt hatte: Man mußte warten, bis das orangefarbene Lämpchen erlosch, bevor man starten konnte. Sie drehte den Zündschlüssel ein Stückchen zurück, und das orangefarbene Lämpchen ging an. Marissa wartete; sie hörte, wie jemand die Garagentür aufmachte und drückte in höchster Angst auf den Knopf, der die vier Türen automatisch verriegelte.
    »Komm doch schon!« flehte sie mit
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