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MARCO POLO Reisefuehrer Sylt

MARCO POLO Reisefuehrer Sylt

Titel: MARCO POLO Reisefuehrer Sylt
Autoren: Silke von Bremen
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Zweitwohnungsbesitzer gesellen.
    INSELBAHN
    Bis 1970 gab es auf Sylt eine Schmalspurbahn, die den Norden mit dem Süden verband. Sie war Ende des 19. Jhs. im Zuge des aufkommenden Tourismus notwendig geworden. Den Abbau der seinerzeit unrentabel gewordenen Strecken, die heute Radwege sind, bereuen mittlerweile viele. Dass die Inselbahn nicht die schnellste Fortbewegung garantierte, zeigt die Anekdote eines Lokführers, der seinen Freund nach Westerland spazieren sah und ihm einen Platz anbot. Er bekam zur Antwort: „Nee, lass man, heut hab ichs eilig.“
    KLIFF
    Steilufer an einer Abbruchküste. Auf Sylt finden sich insgesamt vier Kliffe: Rotes Kliff zwischen Wenningstedt und Kampen, Morsum-Kliff im Osten der Halbinsel Nösse, Grünes Kliff in Keitum und Weißes Kliff in Braderup, das durch Erosion allerdings kaum noch als solches erkennbar ist. Die Landverluste, die Sylt erleidet, lassen sich besonders eindrücklich am Roten Kliff beobachten, wenn alljährlich im Winterhalbjahr Sturm und Brandung gewaltige Brocken aus der Kliffkante reißen. In den letzten Jahren schlug der Blanke Hans auch auf der Wattseite zu und nagte am Grünen und am Morsum-Kliff.
    KLÖNTÜR
    Moderner Ausdruck für die wohl ursprünglichste Form der Friesenhaustür. Sie hat in der Mitte auf Brusthöhe eine horizontale Teilung, sodass die obere Hälfte unabhängig von der unteren geöffnet werden kann. Das hatte in früheren Zeiten den Vorteil, Licht und Luft ins Haus lassen zu können, ohne dass die Kleinkinder davonlaufen bzw. das Viehzeug von draußen ins Haus kommen konnte.
    MARSCH
    Flacher, fruchtbarer Boden am Wattufer. Er ist aus Meeresablagerungen entstanden und meist von Prielen durchzogen. Wenn Marschen nicht eingedeicht werden, können sie sich zu Salzwiesen wie bei Rantum oder am Lister Königshafen entwickeln. Der größte Teil der Sylter Marsch liegt östlich von Keitum und wurde durch den Bau des Nössedeichs 1935 dem Meereseinfluss entzogen.
    QUALLEN
    Im Sommer, wenn die Wassertemperaturen so richtig zum Baden einladen, können sie vereinzelt, manchmal aber leider auch invasionsartig auftauchen. Und zwar immer dann, wenn durch Ostwind die unteren Wasserschichten an die Oberfläche strömen. Quallen bestehen zwar zu 98 Prozent aus Wasser und sind meist harmlos, aber ein Bad in diesem Glibber ist doch gewöhnungsbedürftig. Nur vor der gelben Haarqualle, auch Feuerqualle genannt, muss man sich in Acht nehmen: Deren lange Tentakel – die sind neben der gelben Farbe (die anderen Quallen sind praktisch farblos) ihr Erkennungsmerkmal – können Verbrennungen hervorrufen.
    REET
    So nennt man in Nordwestdeutschland das Schilfstroh, das im Winter bei Frost geerntet wird und die ursprüngliche Dachbedeckung der Friesenhäuser ist. Dieses einst kostengünstige Baumaterial wächst u. a. am Sylter Wattufer, aber schon längst nicht mehr in ausreichender Menge. Aufgrund des durch den Bauboom stark gestiegenen Bedarfs wird es importiert. Heute kommt der Baustoff für die Sylter Dächer meist aus Polen oder Ungarn.
    SANDBÄNKE
    Durch Meeresströmungen und die Brandung bilden sich auf dem Grund des Meers lang gestreckte Sanderhebungen, deren Größe und Lage sich ständig verändert. Diese von Seefahrern auch Untiefen genannten Sande fallen bei Ebbe trocken. Bei Flut sind sie hingegen oft nicht zu sehen, was für die Schifffahrt Gefahren birgt. Seehunde und Kegelrobben nutzen die Sandbänke um Sylt als Ruheplätze oder um ihre Jungen zur Welt zu bringen.
    SCHWEINSWALE
    Die mit 1,80 m Länge kleinsten aller Wale bringen im Mai/Juni vor Sylt und Amrum ihre Kälber zur Welt. Bei Ostwind sind sie manchmal in kaum 50 m Entfernung zum Sylter Weststrand beim Jagen zu beobachten. 1999 wurde vor den Nordfriesischen Inseln das erste Walschutzgebiet Europas ausgewiesen, in dem etwa 6000 Tiere leben. Der auch Kleiner Tümmler genannte Wal steht dennoch nach wie vor auf der Roten Liste gefährdeter Arten in Deutschland.
    STURMFLUT
    Von einer Sturmflut spricht man bei einer Wasserstandserhöhung um mindestens 1,50 m, verbunden mit stürmischen Winden und dementsprechendem Wellengang. Die Küsten- und Inselbewohner leben seit jeher mit diesem meist im Winterhalbjahr auftretenden Naturereignis. 1923 starben zum letzten Mal Menschen bei einer Sturmflut auf Sylt, 1962 drang das Meer bis zum Westerländer Bahnhof vor, und 1999 spülte der Sturm Anatol über 2 Mio. m 3 Strand, Kliff und Dünen fort. Seit Beginn des 21. Jhs. fügen Sturmfluten der Insel fast jedes
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