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Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Titel: Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will
Autoren: Susan Mallery
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dir doch schon erzählt, was Sophia geschrieben hat.“
    „Ich wollte die Wahrheit mit eigenen Augen sehen.“ Lorenzo steckte das Buch zurück in seine Tasche. „Wer kann schon sagen, wer Schuld hatte? Antonio liebte die Frau seines besten Freundes. Vielleicht eine Sünde. Aber die größere Sünde war, dieser Liebe Taten folgen zu lassen. Sophia war ihrem Ehemann untreu. Salvatore hat sie gequält, um den Namen ihres Liebhabers herauszubekommen, und dann hat er beide hart bestraft. Eine Nacht der Liebe, eine Nacht voll Hass und zwei Freunde, die zu Feinden werden. Generationen sind mit dieser Fehde aufgewachsen und haben unter ihr gelitten. Die Vergangenheit umgibt uns und beeinflusst uns. Wir können sie nicht beherrschen, wir können sie einfach nur akzeptieren und aus ihr lernen.“
    Er sah Brenna an. „Vielleicht ist es Zeit, das Kriegsbeil zu begraben.“
    Fassungslos starrte sie ihn an. „Das ist nicht dein Ernst.“
    „Warum nicht?“
    Weil ihr Großvater und diese Fehde eins gewesen waren, solange Brenna denken konnte. Weil der Hass auf die Giovannis sie zu dem Menschen gemacht hatte, der sie jetzt war. Weil diese Feindschaft zwischen den Familien sie letztendlich davon abgehalten hatte, Nic zu heiraten.
    Und jetzt sollte plötzlich alles anders sein? Das kommt viel zu spät, dachte Brenna traurig. Ja, jetzt leitete sie
Marcelli Wirres
. Und, ja, es war höchste Zeit, dass dieser Kampf zwischen den Familien endlich endete. Aber diesen Schmerz, den sie Tag für Tag verspürte, konnte das nicht mehr lindern.
    Sie wandte sich um und wollte sich auf den Rückweg machen. Doch irgendwas stimmte hier nicht. Wo waren sie eigentlich? Irgendwann in den letzten Minuten mussten ihr Großvater und sie das Land der Marcellis verlassen und
Wild Sea
-Territorium betreten haben.
    „Aber …“, stieß Brenna verdutzt hervor. „Der Zaun ist ja weg.“
    Sie drehte sich einmal im Kreis und sah sich suchend um. Doch die eisernen Pfosten und der Stacheldraht waren nirgends mehr zu sehen.
    „Nicholas ist zu mir gekommen.“
    Ihr Großvater sagte das ganz sachlich. Als ob ein Besuch von Nic das Normalste der Welt wäre.
    Fassungslos starrte Brenna ihn an. „Er hat
was
getan?“
    „Er ist zu mir gekommen. Wir haben gesprochen.“ Der alte Mann zuckte mit den Schultern. „Über die Vergangenheit und die Zukunft. Über den Schaden, den Hass anrichten kann. Nicholas wollte sich für seinen Urgroßvater entschuldigen. Und es wiedergutmachen.“
    Nic hatte ihren Großvater getroffen? Wann? Und wieso, in drei Teufels Namen, wusste sie mal wieder nichts davon?
    „Er hat mir das für dich gegeben.“
    Lorenzo streckte ihr ein Blatt Papier entgegen. Brenna nahm es und versuchte zu lesen, was da stand. Aber die Buchstaben flimmerten und verschwammen dann endgültig vor ihren Augen. Sie hatte einen Kloß im Hals, und ihr Herz schlug wie verrückt.
    „Ich kann …“ Sie reichte ihm das Papier zurück.
    Ihr Großvater lächelte. „Das Land, Brenna. Er hat dir das Land vermacht, auf dem der Wein aus der alten Heimat steht. Er konnte uns nicht zurückgeben, was sein Urgroßvater getötet hat. Aber Nicholas gibt uns das, was er hat. Dieses Land gehört dir. Dir ganz allein, Brenna.“
    Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Quatsch. Sie konnte überhaupt nicht denken. In ihrem Inneren wirbelten Furcht und Hoffnung wild durcheinander. Sie musste jetzt allein sein. Sie musste …
    Plötzlich sah sie eine Gestalt auf sich zukommen.
    Nein. Das war jetzt wirklich zu viel. Sie würde …
    Ihr Großvater gab ihr einen sanften Schubs. „Geh, und hör ihn an. Wenn du magst, was er sagt, gut. Wenn nicht, holen wir deinen Bruder, um ihm eins auf die Nase zu geben.“
    Brenna war sich nicht sicher, ob sie überhaupt laufen konnte. Zögerlich tat sie einen Schritt. Dann noch einen. Na ja, sie hatte es ja auch nicht so eilig. Was man von Nic offenbar nicht sagen konnte, denn er rannte beinah auf sie zu.
    Und dann standen sie einander gegenüber.
    Er sah schlecht aus. Unter seinen Augen lagen dunkle Schatten, und sein Gesicht war schmal geworden. Zum allerersten Mal, seit Brenna ihn kannte, entdeckte sie Unsicherheit in Nics Blick. Unsicherheit und Schmerz.
    Aber da ging es ihr nicht anders. Sie war überglücklich, ihn zu sehen. Und gleichzeitig hatte sie große Angst, erneut von ihm verletzt zu werden. Sie liebte Nic, und sie verabscheute ihn. Am liebsten hätte sie ihn in die Traubenpresse geschmissen und seine Knochen zu Staub
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