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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox
Autoren: Piers Anthony
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einem dunklen Klumpen zusammensinkend, das eine riesige Auge glühend. Die Mantas, das wußte sie, sandten mit diesem Auge einen Allzweckstrahl ab. Mit seiner Hilfe sahen und kommunizierten sie. Versuchte er, ihr etwas zu sagen?
    »Welcher bist du?« fragte sie versuchsweise. Sie konnten die Verdichtungen und Verdünnungen der Luft, durch die Töne entstanden, wirklich sehen. So konnten sie im Endeffekt hören, obwohl sie über keine auditive Vorrichtung verfügten. Alle ihre Hauptsinne waren in einem einzigen verbunden - aber was das für ein Sinn war!
    Das Geschöpf sprang hoch, nahm seine flache Fortbewegungsform an und knallte mit seinem Schwanz wie mit einer Peitsche. Sechs Schläge.
    »Hex«, sagte sie. »Vegs Freund. Weißt du, wo er ist?«
    Ein Schlag, was JA bedeutete.
    Letzten Endes war die Kommunikation nicht schwierig. Bald hatte sie in Erfahrung gebracht, daß Veg bei guter Gesundheit war und daß der Manta sie zu ihm fuhren würde.
    Veg ruhte sich aus, als sie herankam. Er lehnte sich gegen einen Felsen und kaute auf einem Stück dunklem Brot herum.
    »Wo ist die Maschine?« fragte Tamme, als ob es sich um eine Routineangelegenheit handelte.
    »Sie war schließlich satt und verlor ihren Appetit«, sagte er. »Deshalb zog sie ab. Gut für mich. Mir war fast die Nahrung ausgegangen.«
    »Sie haben sie gefüttert?«
    »Sie war fest entschlossen, zu fressen. Besser, sie mit etwas zu füttern, was wir entbehren konnten, als sie ihre eigene Wahl treffen zu lassen. Wie lebenswichtige Ausrüstungsgegenstände - oder Menschen. Das Ding frißt sowohl Fleisch als auch Metall! Aber als ich anfing, es mit Steinen und Sand zu füttern, machte es, daß es wegkam. Nicht allzu clever.«
    Die Maschine hatte ihn also angegriffen - und er hatte sie schließlich abgewehrt, indem er ihr das vorwarf, was die Wüste anzubieten hatte. Veg mochte kein Genie sein, aber er verfügte über einen gesunden Menschenverstand!
    Veg betrachtete sie aufmerksamer. »Was, zur Hölle, tun Sie hier?«
    »Wir trauen Ihnen nicht.«
    »Das paßt.« Er war nicht einmal sehr überrascht. Sie konnte seine aufrechte, oberflächliche Reaktion von der leichten Anspannung seiner Muskeln, von der Perspiration seines Körpers und von seinem Atemrhythmus ablesen. Tatsächlich war seine Neugier erregt, denn er fand sie sexuell anziehend.
    Tamme war daran bei Normalen gewöhnt. Sie war sexuell anziehend, man hatte sie ausgestattet, so zu sein. Üblicherweise ignorierte sie ihre Wirkung auf Männer, manchmal nutzte sie sie auch aus. Es kam auf die Situtation an. Wenn eine Mission durch Sex einfacher zu erfüllen war als auf einem anderen Weg, warum nicht?
    Aber im Augenblick war ihre einzige Mission, ein Auge auf die Aktivitäten dieser Leute zu halten. Veg war der einfachste von ihnen. Seine Motive waren geradeheraus, und es lag nicht in seiner Natur, zu lügen. Sie konnte sich entspannen.
    »Nehmen Sie etwas Brot«, sagte Veg und bot ihr ein abgebrochenes Stück an.
    »Danke.«
    Es war gutes Brot. Der Proviant der Agenten war immer nahrhaft, weil ihre Körper die richtige Wartung verlangten, um voll effizient zu sein. Sie biß hinein und zerbiß die harte Kruste mit den Zähnen, die genauso leicht das Fleisch und die Knochen eines Widersachers zerschneiden konnten.
    »Wissen Sie, ich habe schon einen von euch Agenten getroffen«, sagte Veg. »Hieß Subble. Sie kennen ihn?«
    »Ja und nein. Ich bin mit der SU-Klasse vertraut, aber ich habe diese spezielle Einheit nie getroffen.«
    »Einheit?«
    »Alle Agenten eines Typs sind austauschbar. Sie würden dieselben Erfahrungen mit jedem SU gemacht haben, und sie wären denen mit einem SO, TA oder TE sehr ähnlich gewesen.«
    Sein Körper spannte sich in plötzlichem Ärger. Amüsiert las Tamme die Zeichen. Normale fanden die Vorstellung menschlicher Austauschbarkeit abstoßend. Sie wollten immer glauben, daß jede Person einzigartig war, selbst jene, die maßgeschneidert waren, nicht einzigartig zu sein. Wenn sie nur wüßten! Die Kameraderie der Identität war die größte Stärke aller Agenten. Tamme würde niemals eins ihrer programmierten Attribute aufgeben - es sei denn, jeder Agent ihrer Klasse gab sie ab. Sie fühlte sich nur in der Gesellschaft ihrer eigenen Art richtig wohl, und selbst andere Agentenserien brachten sie dazu, sich leicht unbehaglich zu fühlen.
    »Anständiger Bursche, auf seine Weise. Ich nehme an, er hat alles berichtet, was wir sagten.«
    »Nein. Subble starb, ohne einen Bericht
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