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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox
Autoren: Piers Anthony
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Hinterhalt.
    Nur das Schweigen der Gliederfüßler des Gebiets machte den Vogel aufmerksam. Normalerweise waren die kleinen fliegenden, krabbelnden und grabenden Kreaturen überall in der Umgebung hörbar, es sei denn, eine unnatürliche Gegenwart hatte sie alarmiert. Als
    Orn diese Zone des Schweigens betrat, wußte er, daß irgend etwas nicht stimmte.
    Leise zog er sich zurück, aber der Säuger war sich seiner bewußt. Neben ihm ging ein Strauch in Flammen auf: der Lichtblitz aus der Waffe des Säugers.
    Orn rannte. Der Säuger verfolgte ihn. Orn war schnell, denn seine Art hatte ihre Beute stets bis zur Erschöpfung gehetzt. Aber dieser Säuger war viel schneller auf seinen Füßen als die anderen seiner Art, der Veg und die 'Quilon. Orn mußte sich außerordentlich anstrengen, um ihn hinter sich zu lassen, und dabei war er nicht in der Lage, seine Spur richtig zu verwischen.
    Er konnte ihn in eine lange Jagd verwickeln und hoffen, ihn dadurch zu ermüden: Orn konnte tagelang laufen. Aber in der Zwischenzeit wurden die Eier langsam kalt. Die Wärme des Säugerbabys neben ihnen im Nest und die Feder- und Halmabdeckung verlängerte die Zeitspanne, in der die Eier allein gelassen werden konnten - aber die Nacht kam. Sowohl Eier als auch Baby brauchten Fürsorge, die .einen Wärme, das andere Nahrung. Wenn das Baby nicht gefüttert wurde, würde es Lärm machen, und das würde den Raubsäuger oder ein Raubrep anlocken. Diese Dinge wußte Orn aus jüngster Erfahrung.
    Er mußte den Säuger schnellstens abschütteln und dann für die Nacht zum Nest zurückkehren. Weil es gut versteckt war, müßte er es eigentlich bis zum Morgen an Ort und Stelle belassen können.
    Aber der Säuger wollte nicht von seiner Spur ablassen. Er fiel zurück, aber nie weit genug, um ihm die Möglichkeit zu geben, seine Spuren zu tilgen. Er war in Schwierigkeiten.
    Dann fand ihn ein Fung. Nur mit Mühe hatte es Orn gelernt, diese Pflanzenkreaturen zu verstehen, denn sie waren seinen Ahnen völlig fremd. Jetzt konnte er sie ziemlich leicht identifizieren. Sie schossen schneller als jede andere Kreatur über Land und Wasser, und ihre Attacke war tödlich. Aber sie kämpften nur um ihrer Nahrung willen und für die beiden befreundeten Säuger. Orn machte sich wegen der Fungs keine Sorgen.
    Nun begriff er, daß seine Gegenwart eine Entwicklung in dem Konflikt mit den Raubsäugern anzeigte. Aber er war unfähig, mit der Kreatur zu kommunizieren.
    Der Fung ließ sich vor ihm nieder und nahm seine stationäre Form an. Obgleich Orn es sich nicht erlauben konnte, lange zu warten, wußte er doch, daß es für seine Gegenwart ein Motiv gab. Er betrachtete den Fung aus nächster Nähe.
    Die Kreatur war verletzt. Flüssigkeiten sickerten aus ihr heraus.
    Da wußte Orn, daß die befreundeten Säuger unterlegen waren. Dies war der Circe-Fung, Begleiter der Qui- lon. Er war von einer Räuberwaffe getroffen worden. Er war gekommen, um ihm das zu zeigen.
    Niemand außer Orn blieb übrig, um das Nest zu schützen - und der Räuber war hinter ihm her.
    Die Geräusche des Verfolgers wurden lauter. Orn mußte wieder laufen.
    Der Fung richtete sich auf, erhob sich schwankend in die Luft und richtete sich aus. Es gab keinen Zweifel, daß er Schwierigkeiten hatte. Von seiner normalen Eleganz und Schnelligkeit war nichts mehr zu sehen.
    Er bewegte sich dem Raubsäuger entgegen.
    Orn begriff, daß der Fung, behindert wie er war, den Säuger angreifen wollte.
    Das mochte den Säuger eliminieren oder so aufhalten, daß Orn sicher zum Nest gelangen konnte.
    Er rannte zum Bach, stieg hinein und fand ein anderes kleines Rep, das er zwang, ihn zum Nest zurückzu- bringen.
    Alles war in Ordnung. Die Eier waren noch warm, und das Baby schlief.
    Orn setzte sich auf das Nest und erhöhte die Temperatur der Eier, während er seinen Schnabel in den Brei steckte, den die Quilon vorbereitet hatte. Als das Baby erwachte, schob er ihm eine Portion dieses Breis in den Mund, hielt dabei mit einem Flügel seinen Kopf aufrecht, fing geduldig das Ausgespuckte auf und schob es zurück in den Mund. Als das Baby nicht mehr wollte, führte Orn das schwierigste Ritual durch. Er nahm einen Schalenteller in seinen Schnabel, trug ihn zu den nahen Bach, schöpfte ihn voll Wasser, brachte ihn zurück und setzte ihn am Rand des Nests ab. Dann nahm er eins der hohlen Rohrstücke und schob ein Ende in den Teller, das andere in den Mund des Babys. Das Baby saugte. Wasser floß durch die Röhre in seinen
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