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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein
Autoren: F Mey
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das Weite gesucht.

34 Am nächsten Morgen lief Alex beschwingt die Treppen im Polizeipräsidium hoch und stürmte ins Büro.
    »Und was sagst du jetzt?«, fragte sie Gudrun statt einer Begrüßung.
    »Steht dir super«, entgegnete Gudrun und musterte das Poloshirt, das Alex gerade bei einem Spontankauf erstanden und gleich anbehalten hatte.
    »Hab ich doch schon immer gesagt, dass Pink deine Farbe ist  – oder Muleta, wie wir Toreros sagen. Das lässt dich richtig aufblühen.«
    Schnaufend kam Brause herein und pflanzte sich auf Gudruns Schreibtisch.
    »Mädels, ihr seid spitze«, sagte er schlicht.
    Alex und Gudrun sahen sich erstaunt an. Lob aus Brauses Mund – eine seltene Angelegenheit.
    »Na, Chef, du stehst wohl noch unter Drogen, was?«, frotzelte Gudrun auch schon. »Aber wider Erwarten hast du deine Zahngeschichte ja überlebt.«
    »Gott sei Dank ist der Zahn jetzt raus«, seufzte Brause. »Hat tierisch wehgetan. Der saß so fest, dass der Zahnarzt ihn nur mit der Brechstange rausgekriegt hat. Aber seitdem geht es wieder aufwärts.«
    »So, so, mit der Brechstange.« Gudrun hielt mit ihrer Belustigung nicht hinter dem Berg.
    »Jetzt erzähl uns doch mal, warum wir spitze sind. Davon können wir nämlich nicht genug kriegen.«
    »Ihr habt den Fall Windisch sauber gelöst. Das war hervorragende Arbeit.«
    Brause hievte sich vom Schreibtisch herunter, kam auf Alex zu und klopfte ihr auf die Schulter.
    »Du hast was gut bei mir, Durchlaucht. Kannst ruhig öfter auf dein Bauchgefühl hören«, sagte er und grinste sie an.
    »Danke, Chef«, erwiderte Alex und merkte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Endlich – Anerkennung von Brause! Das tat gut.
    Doch etwas störte immer noch. Alex dachte an Elfies Worte: »Lassen Sie sich nichts gefallen!«
    Jetzt war der richtige Moment gekommen.
    Sie lächelte Brause an und sah ihm fest in die Augen.
    »Übrigens heiße ich Alex. Und ich würde mich freuen, wenn du mich auch so nennen könntest. Lass dein Arsenal an Adelstiteln einfach stecken. Das nervt nämlich.«
    Gudrun applaudierte.
    »Echt, Chef, das hat sich Alex jetzt verdient.«
    Brause sah verdutzt zwischen Alex und Gudrun hin und her. Der Mund stand ihm offen.
    »Kann ich doch nicht wissen«, sagte er mit einem Anflug von Schuldbewusstsein. »Warum hast du das nicht gleich gesagt, Hoh …, äh, ich meine, äh, Alex?«
    Alex zuckte die Achseln.
    »Na, ist ja auch egal … Alex. Jedenfalls habt ihr heute frei, sobald der Schreibkram erledigt ist. Urlaubssperre ist auch aufgehoben. Ihr habt euch ein paar freie Tage redlich verdient. Und nichts für ungut … Alex.«
    Mit diesen Worten stapfte Brause aus der Tür. Im Flur murmelte er weiter vor sich hin.
    »Alex … Alex … Alex …«
    Anscheinend musste er den Namen erst noch üben.
    Als sie die Tür von Brauses Büro schlagen hörten, brachen Alex und Gudrun in lautes Gelächter aus.

Epilog
    Das Adrenalin pumpte auf Hochtouren durch Alex’ Körper. Sie hatte Mühe, sich auf den Verkehr zu konzentrieren.
    Ihre Gedanken überschlugen sich, kehrten jedoch immer wieder zu demselben Schluss zurück.
    Es gab für alle Probleme eine Lösung!
    An der nächsten roten Ampel blickte sie in den Rückspiegel und lächelte sich zu. Das neue Poloshirt stand ihr wirklich gut.
    Lauthals begann sie zu singen. Als sie in ihre Straße einbog, schmetterte sie ihre Lieblingsmelodie aus »Carmen«:
    »Auf in den Kampf, Tore-e-e-ero …«
    Schwungvoll nahm sie die letzte Kurve – da stand er am Ende der langen Auffahrt und grinste sie an.
    Automatisch stieg Alex auf die Bremse, einen Moment lang zögerte sie.
    »Es gibt für alle Probleme eine Lösung!«, sagte sie mit fester Stimme.
    Dann trat sie das Gaspedal bis zum Anschlag durch.
    Der Wagen schoss nach vorn.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Alex eine Bewegung. Sie blickte zum Haus. Lydia stand am Fenster und riss vor Angst die Augen auf. Ihr Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei.
    Noch einmal zögerte Alex, nahm den Fuß vom Gas. Dochdann – den Blick fest auf das Gesicht Lydias gerichtet – gab sie wieder Vollgas.
    Der Motor heulte auf. Der Wagen machte einen Satz. Lydia schlug die Hände vor das Gesicht.
    Alex lachte auf – und dann bremste sie. Bremste, dass die Reifen quietschten. Der Motor erstarb, und Alex stieg aus.
    Amadeus saß direkt vor dem rechten Vorderreifen.
    Lydia war vom Fenster verschwunden.
    Die Haustür öffnete sich. Thea kam angelaufen.
    »Na, komm, Fettgesicht, ich bring dich ins
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