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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein
Autoren: F Mey
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allem ergibt das fast zwei Millionen Euro.«
    »Ein nettes Sümmchen.«
    »Wie passt das bloß zusammen? Sie ist pleite, und er ist mehr als gut betucht. Die beiden haben ja wohl finanziell miteinander gar nichts am Hut«, spekulierte Gudrun.
    »Komm, wir fahren noch einmal zu der Wohnung. Irgendwo muss diese Frau doch stecken. Nicht dass sie sich was angetan hat oder …«
    »Oder was?«
    »Ach, ich weiß nicht so recht. Ich habe alles in allem ein ungutes Gefühl. Lass uns einfach mal nachsehen, ob sie nicht vielleicht doch zu Hause ist.«Im Auto berichtete Alex von ihrem letzten Besuch bei Helene Windisch, von der teuren Einrichtung, den Originalgemälden an den Wänden.
    Sie klingelten bei einem der anderen Bewohner, um in den Hausflur zu gelangen.
    »Gudrun, du fährst mit dem Aufzug bis zur vorletzten Etage. Bis ganz oben kommt man nur mit einem entsprechenden Schlüssel. Ich gehe zu Fuß, damit sie uns nicht etwa entwischt.«
    Auf einem der Treppenabsätze lungerten die beiden düsteren Gestalten vom letzten Mal herum. Mit zwei Rottweilern. In Anbetracht der gefährlich aussehenden Hunde ging Alex schnell an den beiden vorbei, doch sie spürte ihre Blicke im Nacken, und ein Schauer durchlief sie. Etwas außer Atem kam sie im obersten Stockwerk an, wo Gudrun schon auf sie wartete.
    Sie bedeutete Gudrun, leise zu sein, und erzählte ihr im Flüsterton von den Männern und den Rottweilern.
    Dann klingelte sie, einmal, zweimal. Zunächst rührte sich nichts, doch dann vernahmen sie von drinnen ein leises Geräusch, so als ob jemand etwas über den Boden schleifte.
    »Frau Windisch, öffnen Sie bitte! Öffnen Sie, Polizei!«
    Nichts rührte sich mehr hinter der Tür, aber aus dem unteren Treppenhaus waren sich eilig entfernende Schritte zu vernehmen. Dann schlug die Haustür zu.
    »Wir müssen uns Einlass verschaffen. Gudrun, ruf Verstärkung! Vor allem brauchen wir jemanden, der sich mit dem Öffnen von schweren Wohnungstüren auskennt.«
    Gudrun nickte. »Da geht nix mit Dietrich, Draht oder Scheckkarte, da hilft nur rohe Gewalt.«
    Sie telefonierte und zuckte dann die Achseln. »Es gehtnur mit einem Sondereinsatzkommando. Drei Leute werden gleich hier sein.«
    Na, ob das nicht etwas heftig ist, dachte Alex im Stillen. Aber jetzt war es nicht mehr rückgängig zu machen.
    Nach ein paar Minuten kam das Einsatzkommando. Bewaffnet, mit Helmen und schusssicheren Westen.
    »Bitte alle einen Schritt zurück«, ordnete der Einsatzleiter an. »Es rumst gleich ein wenig.«
    Mit einer Minisprengladung wurde die Tür aufgebrochen. Die drei Polizisten betraten die Wohnung zuerst.
    »Bis jetzt ist niemand zu sehen.«
    Alex und Gudrun gingen hinterher, mussten in der Diele an einer schweren Glasvitrine vorbei. Die hatte wohl jemand vor die Tür schieben wollen, war aber an der Schwere des Möbelstücks gescheitert.
    »Kollegen, eine weibliche Person im Schlafzimmer.«
    Alex und Gudrun folgten der Stimme. Sie gingen durchs Wohnzimmer, in dem sich einiges verändert hatte. Die Wände waren leer. Nur leichte Schattenumrisse zeugten davon, dass dort noch bis vor kurzem Bilder gehangen hatten.
    Im Schlafzimmer auf dem Bett kauerte Helene Windisch. Von ihrer mondänen Erscheinung war nicht viel übrig geblieben. Ihr Haar war zerzaust, ihr graues Gesicht rotfleckig. Ihre Hände zitterten. Sie hatte offensichtlich getrunken.
    »Sind die mit den Hunden weg?«, fragte sie kleinlaut.
    Als Alex bejahte, setzte sie sich plötzlich gerade hin.
    »Wer gibt Ihnen das Recht, meine Wohnung aufzubrechen?« Ein Hauch der alten Arroganz in ihrer Stimme. »Das ist Sachbeschädigung. Ich werde Sie auf Schadensersatz verklagen.«
    Sie stand auf, schüttelte den Schal ab, den sie um sich geschlungen hatte.
    Eine Pashminastola, registrierte Alex. Pashmina gleich Kaschmir mit Seide. Das wusste Alex, Hubert hatte ihr ein solches Tuch einmal aus Indonesien mitgebracht. Auch die Farbe passte. Hellbeige, wie es im Obduktionsbericht stand.
    »Was ist das für ein Schal?«, fragte Alex.
    »Was ist das für eine Frage?«, setzte Helene Windisch dagegen.
    »Alles, was Sie jetzt sagen, kann gegen Sie verwendet werden«, sagte Alex automatisch.
    Helene Windischs Züge verhärteten sich, ein unschöner Ausdruck entstellte das ehemals attraktive Gesicht. »Was wollen Sie damit andeuten? Was kann gegen mich verwendet werden?«
    »Vielleicht stelle ich nur einfach einen Zusammenhang zwischen diesem Schal und dem Tod ihres Mannes her.«
    »Und wie sollte so ein
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