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Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)

Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)

Titel: Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)
Autoren: Frieda Lamberti
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ich nach Wochen einmal einen ganzen Tag für mich. Frau Siemers, wie ich sie noch immer nenne, kümmert sich heute um Käthe. Ich mache einen Bummel über die Mönckebergstraße und gönne mir zwei neue Hosen, eine Bluse und ein Paar neue Winterstiefel. Am späten Vormittag kehre ich bei Café Kaul ein und bestelle mir einen gemischten Eisbecher mit doppelter Sahne. Ich sitze am Fenster und beobachte das Treiben in der Einkaufsstraße, als ich eine kaffeebraune Schönheit am Fenster vorbeigehen sehe. Elegant und graziös. Manon! Das kann nur Manon sein. Ich lasse alles stehen und liegen und renne hinaus auf die Straße. Laut rufe ich ihren Namen, aber sie reagiert nicht und steigt in ein Taxi, mit dem sie kurz darauf abfährt. Noch völlig aus der Puste schaue ich ihr hinterher. Ich bin wütend über die verpasste Chance, sie zur Rede stellen zu können. Warum hat sie sich nicht umgedreht? Sie muss mich doch gehört haben. Vielleicht, weil Manon nicht ihr richtiger Name ist? Ich würde mich auch nicht umdrehen, wenn jemand »Helga« hinter mir herrufen würde. Britta unterbricht meinen Gedankengang. Meine ehemalige Kollegin steht vor mir und fragt, ob ich schon gezahlt hätte. Wir sind fürs Kino verabredet.
   »Drama, Lovestory, Horror oder Action?«
   »Davon habe ich im wahren Leben schon genug«, stöhne ich laut. Unsere Wahl fällt auf: Es war einmal in Amerika . Die ungekürzte Version des Mafiafilms mit Robert de Niro läuft bereits über drei Stunden und mir tut vom Sitzen schon der Hintern weh. Gegen Ende frage ich Britta immer wieder, wie spät es ist. Ich werde langsam nervös, denn ich muss Chrissi aus dem Kindergarten abholen. Ich fahre im Schnelltempo und hetzte im Laufschritt vom Parkplatz ins Gebäude.
   »Chrissi? Sie wurde doch schon heute Mittag abgeholt?«
   »Von wem?«, frage ich und mir rutscht vor Angst das Herz in die Hose.
   »Ich weiß es nicht, Frau Scherz. Vielleicht von Ihrem Vater oder Ihrem Mann? Ich selber war nicht dabei. Wie hatten Sie es denn abgesprochen?« Ich greife zum Telefon und rufe Andreas an. Nein, er hatte doch nur die Aufgabe, sie zu bringen, sagt er richtig. Also Dennis! Das hat Folgen, mein Lieber, denke ich und fahre wutentbrannt zu seinem Haus. Aber er ist nicht da. Ich bin kurz davor, den Verstand zu verlieren und kehre um zu Käthe. Völlig aufgelöst schreie ich, dass Chrissi weg ist. Papa fragt, ob Dennis sie nicht abgeholt hat. Und Käthe mischt sich ein.
   »Dennis war bis vor einer Stunde bei mir.« Sie zeigt auf ein Stück Himbeerkuchen, das er ihr mitgebracht hatte und ich ahne Schreckliches. Karsten! Wo ist mein Kind? Wohin hat er es gebracht? Ich spreche Dennis hysterisch auf den Anrufbeantworter und flehe ihn an, sich zu melden. Nach einer Stunde klingelt er endlich an der Tür. Ich habe die Leiterin der Tagesstätte am Telefon und sie versichert mir, dass Chrissi von einer Frau abgeholt wurde. Sie hatte sich inzwischen bei der aufsichtspflichtigen Erzieherin erkundigt. Wie die Frau aussah, will ich wissen, aber ich bekomme keine Antwort.
   »War sie dunkel oder hellhäutig? Das wird Ihre Aufsicht doch wohl gesehen haben?, schreie ich ins Telefon. Dennis steht wie erstarrt vor mir. Was die Frage nach der Hautfrage sollte, will er von mir wissen.
   »Ich habe Manon heute in der Innenstadt gesehen. Also, wohin habt ihr mein Kind gebracht. Rede endlich, bevor ich dir an die Gurgel gehe!« Entsetzt schauen Käthe und Papa mich an. Sie verstehen kein Wort. Natürlich nicht.
   »Wer ist Manon?, will Papa wissen. Aber ich beachte ihn nicht.
   »Dennis, sie ist mein Kind. Bitte, sag wohin du sie gebracht hast.«
   »Bea, komm zu dir! Ich weiß nicht wovon du sprichst. Lass uns die Polizei rufen. Deine Vermutungen sind absurd. Mal wieder! Nur diesmal besinnst du dich gefälligst schneller und lässt deine Fantastereien mal außen vor!« Während wir auf das Eintreffen der Polizei warten, kocht Papa einen Kaffee.
   »Hast du Tati und deine Mutter schon angerufen?« Nein, das habe ich nicht und ich sehe, wie Papa zum Telefon greift. Dennis steht auf und holt Tassen aus dem Schrank.
   »Hast du Zucker, Käthe«, fragt er als er die Tassen auf den Tisch stellt.
   »In der Anrichte«, antwortet sie und zeigt mit dem Arm auf das Eichenmöbel.
   »Wer ist diese Frau?«, fragt Dennis und stellt das gerahmte Bild auf den Tisch.
   »Das ist meine Bekannte Sonja. Sonja Siemers.« Dennis reißt die Augen auf und
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