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Malibu wartet auf dich

Malibu wartet auf dich

Titel: Malibu wartet auf dich
Autoren: Carole Mortimer
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Stimme kühl.

    Vor Sarahs geistigem Auge erstand das Bild eines Zweimeterriesen mit der Figur eines Arnold Schwarzenegger allerdings ohne dessen Intelligenz, von der sie sich unlängst in einer Talkshow hatte überzeugen können.
    "Wenn Sie mich ausreden lassen würden, könnte ich es Ihnen sagen", entgegnete sie in ihrem strengsten Lehrerinnentonfall.
    Die Mühe hatte sich gelohnt, sofort herrschte am anderen Ende der Leitung absolute Stille. "Würden Sie bitte Mr. Kingham ausrichten, dass Sarah angerufen hat und ..."
    "Sarah - wer?"
    Das Telefonat verlief nicht im Entferntesten so reibungslos, wie sie gehofft hatte. Sie war froh, dass sie in der Halle stand und niemand Zeuge ihrer Demütigung wurde. Ihr Gesprächspartner verfügte über das Taktgefühl eines Bulldozers! Obwohl er vermutlich Recht hatte: Garrett Kingham kannte wahrscheinlich hundert Frauen namens Sarah - und zwar alle sehr intim.
    "Sarah..." Sie zögerte. Falls sie sagte Sarah Croft, würde Garrett garantiert nicht wissen, wer sie war. Er dürfte kaum zur Kenntnis genommen haben, dass seine frühere Schwägerin seit dem letzten Zusammentreffen mit ihm geheiratet hatte und wieder geschieden war. "Sarah Harvey", erklärte sie schließlich.
    "Würden Sie ihm bitte sagen, dass Brian bei uns ist und ..."
    "Sie haben das Kind?" Die tiefe Stimme klang plötzlich hellwach.
    Unwillkürlich fragte Sarah sich, ob sie die Intelligenz des Mannes unterschätzt hatte, nur weil sie dessen Stimme nicht mochte. "Sein Name ist Brian", erwiderte sie verärgert. "Ja, er ist bei uns. Ich wollte ..."
    "Sie wollen - was?" unterbrach der Mann sie grimmig.
    Der aggressive Unterton reizte sie noch mehr. "Wenn Sie mich einfach einmal einen Satz beenden lassen würden, statt..."

    "Ich warne Sie. Sie haben einen schweren Fehler begangen.
    Der alte Herr des Jungen ist wütend, sehr wütend. Wenn Sie also jetzt sofort..."
    "Er kann auch nicht wütender sein als ich, das versichere ich Ihnen", konterte sie aufgebracht. "Würden Sie Mr. Kingham jetzt freundlicherweise ausrichten, dass Brian bei uns ist. Wenn er ihn wieder haben will, muss er schon herkommen und ihn holen!" Sie knallte den Hörer auf die Gabel und sah ihn dann so entrüstet an, als wäre der Apparat schuld, dass sie so unbeherrscht reagiert hatte. Sie zitterte vor Zorn. Nie zuvor war sie jemandem gegenüber derart unhöflich gewesen.
    Brian schaute sie prüfend an, als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte. Sie hatte sich zwar wieder gefangen, war aber noch viel zu wütend, um sich hinzusetzen. "Was ist passiert?"
    erkundigte er sich besorgt.
    Mit funkelnden Augen drehte sie sich zu ihm um. "Ich habe noch nie mit einem so ungehobelten Mann gesprochen, wie ..."
    "Dad?" rief er erschrocken. "Er sollte doch erst..."
    "Es war ganz gewiss nicht dein Vater", entgegnete sie. "Wäre er es gewesen, hätte ich gewusst, wie ich mit ihm umgehen muss. Dieser Mann klang wie eine Mischung aus Preisboxer und Gorilla!"
    "Dennis." Brian nickte verständnisvoll.
    "Dennis?" wiederholte sie ungläubig.
    Vergeblich versuchte sie, den Besitzer dieser Stimme mit dem Namen in Einklang zu bringen. "Killer" wäre ihrer Meinung nach passender gewesen. Nun ja, irgendwann war auch er einmal ein Baby gewesen, wie hätte seine Mutter wissen sollen, dass er zu einem modernen Neandertaler heranwachsen würde?
    "Was hat er zu dir gesagt?" hakte Brian nach.
    Sarah wollte schon mit einer wortgetreuen Wiedergabe der Unterhaltung beginnen, als ihr Dennis' Bemerkung, Garrett sei über Brians Verschwinden sehr wütend, wieder einfiel. Sie hatte keine Ahnung, wann er seinen Sohn abholen würde, und sah daher keine Veranlassung, den Jungen vorher unnötig aufzuregen.
    "Mir hat nur seine Art nicht gefallen", meinte sie ausweichend. "Er hat mir jedoch versprochen, deinem Vater auszurichten, dass du bei uns bist."
    Brian runzelte die Stirn. "Sonst hat er nichts gesagt?"
    Sie lächelte reumütig. "Ich fürchte, ich habe ihm keine Gelegenheit dazu gegeben - ich habe einfach aufgelegt."
    Er grinste. "Ich wette, das hat Dennis gefallen."
    "Es ist mir herzlich egal, ob es Dennis gefallen hat", erklärte sie. "Wie wäre es, wenn ihr beide mir bei den Vorbereitungen fürs Dinner helfen würdet, damit wir dann gemütlich plaudern können?"
    Sie hatten viel Spaß in der Küche, standen einander meist im Weg, lachten und scherzten. Brian war zunächst ein wenig verunsichert und wusste nicht recht, was er tun solle - was Sarah daran erinnerte, dass er daheim vermutlich keine
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