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Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)
Autoren: Carrie Price
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in mich, seine Härte dehnt mich aus. Ich kann nicht mehr sagen, wo er aufhört und ich anfange. Es fühlt sich an, als wären wir eins. Alles in mir zittert. Meine Muskeln zucken aufgeregt. Ich lege meine Arme um seinen Nacken und öffne die Augen. Ich will ihn ansehen, wenn ich komme, will ihm in die Augen sehen. Mich durchströmt die Intensität, ihn zu spüren, mich. Dieses Mal ist es anders. Zärtlicher, zurückhaltender. Seine Hände auf meiner Haut, dieser brennende Blick in seinen Augen, der angespannte Ausdruck in seinem Gesicht. Ich sehe mich durch ihn, als würde er meinen Ausdruck in seinem widerspiegeln. Alles in mir kribbelt. Mein Atem zittert, wird zum Stöhnen und bebt durch jede Zelle. Ich halte mich an ihm fest und sehe ihn an, während mein Körper zu schweben scheint. Jared atmet schwerer. Er wird jeden Moment kommen, ich sehe es in seinen Augen. Ich erkenne die Wucht, die in seinen Tiefen auf ihre Detonation wartet. Ich merke es an seinem Griff, der noch fester wird, an seinen Händen, die mich führen. Jeden Augenblick! Ich kann es kaum noch aushalten, will atmen, aber bekomme kaum noch Luft. Und dann der Augenblick der Erlösung. Der Kapitulation. Ich atme einmal scharf ein und erstarre auf ihm. Ich spüre das Pulsieren, wie sich mein Körper saugend um seinen legt. Wir sehen einander noch immer an. Atemlos. Schweißperlen glänzen auf seiner Stirn. Der Ausdruck in seinen eisblauen Augen ist voller Anspannung, sein Gesicht wie eingefroren. Dann atmet er langsam aus …. und das Lächeln, das sich auf seine Lippen legt, wandert auf meine. Ich lehne meinen Kopf auf seine Schulter, spüre seinen schnellen Herzschlag und genieße die Nähe, die uns auf so wundervolle Art und Weise verbindet.
     
     
    Die Sonne fällt durch die halb geöffneten Rollläden und zaubert Schattenmotive an Wand und Decke. Ich liege auf Jareds Brust und küsse meinen Weg von seinem Schlüsselbein zu seinen Lippen. Lächelnde Lippen empfangen mich. Es gibt einen Gefallen, um den ich ihn gerne bitten würde. Nur weiß ich nicht so recht, wie ich es ausdrücken soll.
    „Was ist los, Lynn?”
    „Nichts. Ich dachte nur …”
    „Hm?”
    Meine Hand streichelt seine Brust, wo sein Herz schlägt.
    „Nächsten Monat hat Simon Geburtstag und ich wollte fragen …”
    Manche Rituale aufzugeben, dazu bin ich noch nicht gewillt. Ich würde ihnen nur gerne eine neue Bedeutung geben.
    „Ich komme sehr gerne mit. Wenn es das ist, was du fragen möchtest.”
    „Danke.”
    Ich küsse ihn erneut und lehne meine Wange an seinen Hals. Gedankenverloren spiele ich mit der Erkennungsmarke, die er immer trägt. Gestern Nacht hat mir Jared die ganze Geschichte von Jason erzählt. Noch ergibt nicht alles einen Sinn, aber ich hoffe, in der Zukunft mehr und mehr Puzzleteile aus Jareds Leben zu hören, und dann das Gesamtbild seines Lebens betrachten zu können. Ich möchte alles über ihn erfahren, die dunklen Geheimnisse und auch die peinlichen Anekdoten. Alles. Geheimnisse, das haben wir beide gelernt, machen uns vielleicht weniger verwundbar, aber auch sehr einsam.
    „Wann hast du Jason das letzte Mal besucht?”
    Eine Frage, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Ich frage mich, wie es zwischen den beiden Brüdern aussieht. Wie eng ihre Verbindung noch immer ist. Seit knapp zwei Jahren ist Jason in einem Gefängnis in Topeka und wartet auf das Jahresende, wenn er endlich wieder in die Freiheit darf.
    „Gar nicht.”
    „Was?”
    Überrascht setze ich mich im Bett auf und sehe Jared verwirrt an.
    „Ich kann nicht.”
    „Aber Jason würde es sicher viel bedeuten, dich zu sehen.”
    „Ich weiß. Aber jedes Mal, wenn ich mich in den Wagen setze und es mir vornehme, kann ich es nicht.”
    „Schreibt ihr euch wenigstens?”
    Jared nickt und deutet auf den Schreibtisch, der neben dem Fenster an der Wand steht. Dort stapeln sich einige Briefe, ein gerahmtes Foto steht daneben. Ich klettere über Jareds Körper hinweg aus dem Bett, um mir das Foto genauer anzusehen. Jason und Jared …
    „Hübsche Jungs.”
    Jared grinst zu mir.
    „Danke. Gute Gene.”
    Das Foto muss schon älter sein, denn Jared wirkt um einiges jünger. Sie sehen sich sehr ähnlich. Jason trägt eine schmucke Uniform und strahlt stolz in die Kamera, während Jareds Blick voller Bewunderung an seinem Bruder hängt.
    „Er fehlt dir.”
    Jared rollt sich auf die Seite, stützt sich auf seinen Ellenbogen und sieht zu mir. Das Vermissen ist ein unterschätztes Gefühl. Es
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