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Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)
Autoren: Carrie Price
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zurücknehmen. Weil wir funktioniert hätten, wenn er doch nur …
    „Einen schönen Abend noch, Miss Preston .”
    Damit lässt er mich einfach stehen. Ich bin demaskiert. Vor Trevor Myers. Vor Claire LaMotte. Vor allen anderen. Er hat die Information, die nur er hatte, gegen mich verwendet. Trevor tritt neben mich und verfolgt ebenfalls, wie Jared wütend die Kneipe verlässt. Das Atmen fällt mir plötzlich unglaublich schwer, als hätte ich ein Loch in der Lunge.
    „Preston? Wovon redet der Typ?”
    Claire greift nach meinem Arm und zum ersten Mal erkenne ich etwas in ihrem Blick, das mir nicht gefällt. Etwas, das ich in mir fühle.
    „Was sollte das denn?”
    Sie macht eine Kopfbewegung in Richtung Trevor. Ich würde so gerne die Wahrheit sagen. Zugeben, dass ich es selber nicht weiß, dass ich nur eine Reaktion von Jared wollte. Weil ich mich in ihn verliebt habe und das hier alles nicht passieren darf. Jetzt ist es aber schon passiert und es tut weh, so behandelt zu werden. Doch stattdessen zucke ich nur die Schultern.
    „Lass uns nach Hause fahren.”
     
     
    Während der Fahrt sprechen wir so gut wie kein Wort. Ich starre nur auf die Straße und Claire sieht aus dem Fenster in die Nacht, die an uns vorbeirauscht. So hatte ich mir den Abend ganz sicher nicht vorgestellt. Es kostet mich viel Kraft, nicht zu weinen. Kurz vor dem College dreht sich meine Beifahrerin schließlich doch zu mir.
    „Das war nicht fair, Lynn.”
    „Wie bitte?”
    „Du warst nie wie die anderen. Du hast das alles doch gar nicht nötig gehabt. Sarah, die hätte so eine Nummer mit Trevor abgezogen. Aber du?”
    Ich bin zu müde, um mich mit ihr zu streiten. Vor allem weiß ich aber, dass sie recht hat.
    „Ich weiß wirklich nicht, was zwischen euch beiden los ist. Aber wie Parker dich angesehen hat, als du mit Trevor am Tisch … gespielt hast … Das war deutlich.”
    War es das?
    „Heute, im Studentenheim, habe ich dich zum ersten Mal richtig lachen hören. Du warst so anders. Du warst so, wie … eine fröhliche Version von der Lynn, mit der ich mir das Zimmer teile. Und weißt du was? Ich mochte diese fröhliche Lynn!”
    Claire gibt sich Mühe, streng zu klingen und nicht zuzugeben, dass sie ein bisschen unsicher ist, wie ich reagieren werde.
    „Und ich glaube, das lag an Jared. Seit du aus Oceanside zurückgekommen bist, warst du wie ausgewechselt. Aber das heute Abend, das war eine ganz fiese Version von dir.”
    „Claire, Parker hat so getan, als ob wir beide gar nicht … als hätte ich mir das alles nur eingebildet.”
    „Dann rede mit ihm!”
    „Er will nicht mit mir reden.”
    Das ist die Wahrheit. Er will es nicht. Er ist so kühl zu mir, damit ich nicht mehr frage und ihn in Ruhe lasse. Als ich den Motor abstelle, sieht Claire kurz zu dem Gebäude vor uns, bevor sie sich wieder zu mir dreht.
    „Nach allem, was du mir erzählt hast, wolltest du auch nicht mit ihm reden. Er hat trotzdem nicht lockergelassen.”
    Damit öffnet sie die Autotür und steigt aus. Sie wartet. Ich halte das Lenkrad noch immer umklammert und starre auf das Armaturenbrett.
    „Lynn? Kommst du?”
    „Ich komme nach.”
    Claire nickt und schließt leise die Autotür. Sie hat recht. Ich habe Jared weggeschubst. Immer und immer wieder. Wann immer er mir helfen konnte, hat er es getan. Dadurch hat er mein Vertrauen gewonnen. Es wäre so einfach, jetzt auszusteigen, und ihn keines Blickes mehr zu würdigen. Theoretisch. Denn wenn man verliebt ist, fallen alle Schritte in eine andere Richtung unendlich schwer. Deswegen musste ich mehr Kraft aufbringen, um auf das Gaspedal zu treten. Der Abstand zwischen uns brennt jetzt schon wie eine offene Wunde. Verliebt …
    Ich greife nach dem Zündschlüssel, sobald ich Claires Schatten im Inneren des Wohnheims verschwinden sehe und starte den Motor. Einen Versuch habe ich noch. Make it count …

 
    Kapitel 15
     
    Der Name „Parker” steht auf dem Klingelschild neben der Tür. Manchmal lohnt es sich eben doch, aufmerksam zuzuhören, wenn andere Kneipenbesucher sich am Nebentisch unterhalten, auch wenn es sich dabei um Sarah McKenzie und ihre Gang handelt. Es ist schon eine ganze Weile her, als sie darüber philosophierten, ob Jared gerade eine Freundin hätte. Sarah meinte zu wissen, dass er zumindest eine Bettgeschichte mit einer der Studentinnen aus dem letzten Semester hatte. Sie hätte gesehen, wie er zusammen mit einer blonden Tussi dort reingegangen sei, als Sarah einen Film ausgeliehen hat.
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