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Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)
Autoren: Carrie Price
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nach den neugierigen Blicken der anderen Studenten. Eigentlich würde ich mich am liebsten wieder ins Bett legen und die Decke über den Kopf ziehen. Stattdessen entscheide ich mich, meinen Wagen vom Bahnhof zu holen. Dort, wo Jared mich gestern Abend dazu überredet hat, ihn stehen zu lassen. Und stattdessen mit ihm zu fahren. Ihm zu vertrauen, wenn auch nur für eine Autofahrt von knapp fünfzehn Minuten. Die Fahrt macht mir weniger Sorgen als das, was hier passiert ist – fast passiert ist. Trevor und Sarah. Ausgerechnet! Heute Abend werden verschiedene Gerüchte im Pub die Runde machen. Gerüchte über Jared und mich. Aus dem Beinahekuss wird eine wilde Knutscherei werden. Vermutlich sogar Sex. Hier im Wohnheim. Auf dem Flur. Im Stehen. Trevor und Sarah sind für solche absurden Geschichten genau die Richtigen. Lynn Chase und Jared Parker hatten Sex, so wird es garantiert heißen. Okay, zugegeben, es ist unmöglich, an Jared und dabei nicht früher oder später an Sex zu denken. Obwohl man wenig über seine bisherigen Frauengeschichten weiß, kennt man doch einige Damen, die bewiesenermaßen mit ihm zusammen waren. Meistens waren es Frauen aus den höheren Semestern, keine Frischlinge, selten gingen sie auf unser College. Nie war er besonders lange mit ihnen zusammen, und wenn er Single war – so wie jetzt – dann gibt es genug Damen, die sich gerne freiwillig zum Casting melden würden. Jared schien dagegen immun zu sein, denn selbst die bildhübschen Varianten heißer Männerfantasien hinterließen bei ihm wohl keinen bleibenden Eindruck. Ich hatte ihn, seitdem ich nach Boston geflüchtet war, noch nicht mit einer Frau unterwegs gesehen. Zum ersten Mal habe ich Jared im Red Lion Pub bemerkt, als er einem ziemlich großen und kräftigen Typen die Nase gebrochen hat, weil er eine der Bedienungen zu aufdringlich angefasst hatte. Der Typ konnte einem fast leid tun. Jared hatte nur zwei Handgriffe gebraucht, schon lag er bäuchlings auf einem der Billardtische und konnte sich kaum mehr bewegen. Es war so still im Raum und man konnte nur das schwere Atmen der beiden Männer hören. Jared hatte ihm ein paar Worte geflüstert und schon verschwand er, ohne sich jemals wieder blicken zu lassen. Seitdem hatte er mein Interesse geweckt und ich kam öfter ins Red Lion . Immer stand Jared hinter der Bar, versorgte alle Anwesenden mit genügend Drinks und sorgte für Ruhe. Niemand sollte ihn reizen – weil er, wenn er einmal loslegte, nicht so schnell wieder zu beruhigen war. Mehr weiß man nicht über ihn. Niemand kann sagen, wo er wohnt oder woher er eigentlich kommt. Ganz sicher nicht aus Boston oder Oceanside, das kann ich belegen. Solche Männer gibt es dort nicht. Vielleicht ist es der traurige Schimmer in seinen klaren blauen Augen, das geheimnisvolle Lächeln, wenn er sich unbeobachtet wähnt. Oder natürlich der knackige Hintern in seiner Jeans, die ihm immer ein bisschen zu tief sitzt und den Bund seiner Boxershorts preisgibt. Da ist etwas an Jared, das mir gefährlich werden könnte. Der gestrige Abend hat es mal wieder bewiesen. Das Beste was ich tun kann, ist Abstand halten. Und zwar so viel ich nur kann. Zu dumm, dass ich mir an den Pooltischen im hinteren Bereich des Pubs mein Taschengeld dazu verdiene. Sicher, ich könnte mir eine neue Kneipe suchen und dort mein Glück versuchen; aber ich bin ein Gewohnheitstier, ich kenne mich dort aus, weiß, wie die Kugeln rollen und welche Typen zu welcher Zeit auftauchen. Es ist einfach für mich, dort Leute abzuziehen. Oder ist das nur eine Ausrede, um nicht auf Jareds Anblick hinter dem Tresen verzichten zu müssen? Wie er das Geschirrtuch zwischen Jeans und Gürtel schiebt, wie seine Oberarme sich anspannen, wenn er einen Kasten Bier auf den Tresen wuchtet, oder wie sich die Sehnen an seinem Unterarm bewegen, wenn er die Gläser –
    „Hey! Du kannst ja doch noch laufen.“
    Ihre schrille Stimme erinnert mich immer wieder an die Frauen in den Shopping-Kanälen, die einem hässlichen Schmuck und ätzende Kleidungsstücke aufschwatzen wollen. So ist auch Sarah McKenzie. Obwohl ich nicht stehen bleiben will, tue ich es doch.
    „Wie bitte?“
    „Ach, tu doch nicht so unschuldig. Wir haben euch ja quasi erwischt. Muss danach noch wild zugegangen sein.“
    Dabei zieht sie ihre Augenbrauen unnatürlich weit nach oben und hat ein freches Grinsen auf ihren rot geschminkten Lippen. Natürlich, in ihren Versionen der Geschichte geht es immer wild zur Sache.
    „Wenn du
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