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Magic Love

Magic Love

Titel: Magic Love
Autoren: Randi Reisfeld
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persönlich, aber mal abgesehen von den fürchterlichen Plänen, die Sie für die arme Psyche haben: ich bin nicht die Richtige. Es ist alles eine kleine Verwechslung.“ Sie blickte Quentin an. „Sag es ihnen – oder muss ich es ihnen zeigen?“
    Veronica wollte es nicht wahrhaben. „Was könntest du uns schon zeigen? Wir haben bereits begriffen, dass du Psyche bist. Obwohl du nicht ganz... also, versteh das nicht falsch, aber... nicht ganz so überirdisch schön bist, wie man munkelte.“
    Sabrina ließ diese Beleidigung durchgehen. Sie begegnete Veronicas Blick entschlossen. „Sie brauchen Beweise dafür, dass ich nicht Psyche bin? Versuchen wir es damit.“ Sie trat auf den Staubsauger, hielt sich am Stiel fest und flog durch den Garten der Pids. Nur so aus Spaß stellte Sabrina den Turbomotor an und fetzte die Blätter von der Hecke.
    Martins Kiefer klappte herunter. Die Heckenschere, die er in der Hand gehalten hatte, fiel zu Boden.
    „Reicht das?“, fragte Sabrina, als sie sanft gelandet war.
    Veronica schnaubte. „Das beweist nur, dass die Geräte des zwanzigsten Jahrhunderts weiter entwickelt sind, als wir dachten. In der Küche ist es ja genauso.“
    Sabrina zuckte die Schultern und stieg von ihrem Fluggerät ab. Sie deutete auf sich selbst und hob sich einen Meter vom Boden. Dann schwebte sie zu der Hängematte hinüber, in der Veronica gelegen hatte. Sie nahm die Pralinenschachtel und verkündete, wie jede einzelne Praline gefüllt war: „Hier ist Karamel drin, hier reine Schokolade, und hier klebriger rosa Kram, der aussieht wie flüssiges Kaugummi.“
    Misstrauisch biss Veronica in jede der Pralinen. Sabrina hatte natürlich Recht. Dann benutzte die junge Hexe noch ein paar Mal den Zeigefinger, es hätte ja sein können, dass die Pids es immer noch nicht begriffen hatten. Sie verwandelte die Hängematte in eine Ente. Sie verwandelte die Heckenschere in eine Gans. Die Tiere quakten laut und liefen im Kreis hintereinander her. Sabrina überlegte gerade, was sie noch verwandeln konnte, als Quentin ihr sanft die Hand auf den Arm legte. „Ich glaube, sie haben es verstanden, Sabrina.“
    Veronica und Martin – Venus und Mars – starrten sie sprachlos an. Schließlich stammelte Veronica: „Was... was... ist sie denn?“
    „Ich bin eine Hexe“, platzte Sabrina strahlend heraus.
    „Eine Hexe? Aber wo ist dein...?“ Plötzlich verstand Veronica, dass ein Staubsauger eine Art Update von den Besen war, auf denen Hexen früher geflogen waren. Ihre leuchtenden Augen traten hervor. „Und dieses Fingerzeigen beim Abendessen neulich... das war gar keine neue Technik. Deine Tanten müssen auch Hexen sein.“
    Sabrina nickte. Sie erzählte ihnen, was Hilda in ihrem Jahrbuch von der zweiten Klasse entdeckt hatte. „Daher wussten wir, dass ihr nicht sterblich seid. Wir wussten nur nicht, was ihr wart – wir dachten, ihr wärt vielleicht Undercover-Hexen, oder so was.“
    „Das ist ja eine Unverschämtheit!“, tobte Veronica. „Ich bin eine legendäre Schönheit. Hexen sind häss...“ Sie unterbrach sich gerade noch rechtzeitig.
    Sabrina war klug genug, nicht auf diese bruchstückhafte Beleidigung einzugehen. Sie wusste, dass viele Leute immer noch an die alten Karikaturen aus dem „Zauberer von Oz“ glaubten. Zeit und Bildung würden das sicher irgendwann ändern. Sie wandte sich an Quentin und fuhr fort: „Doch Ihnen zu beweisen, dass ich nicht Psyche bin, ist nicht der ganze Grund, aus dem wir hier sind, stimmt’s? Wolltest du deinen Eltern nicht etwas sagen?“
    Quentin schauderte. „Nein. Nicht so wichtig.“
    Sabrina drängte ihn vorsichtig. „Es ist wichtig. Kommunikation ist hyper wichtig. Für alle Familien, in allen Welten oder Dimensionen. Sag ihnen, wie du dich fühlst. Das ist viel überzeugender als meine Magie, und das weißt du auch.“
    Veronicas mütterliche Seite kam an die Oberfläche. „Sie hat Recht, deine Gefühle sind uns sehr wichtig.“
    Auch Martins ruppige Seite kam hervor. „Genug jetzt! Sei ein Mann und zeig es!“
    Quentin versteckte ängstlich den Kopf unter seinem Flügel.
    Sabrina schob die Federn vorsichtig, aber bestimmt zurück und blickte Quentin bedeutungsvoll an.
    Mit Sabrina an seiner Seite sammelte Quentin all seinen Mut zusammen und blickte seinen Eltern in die Augen. Mit zitternder Stimme erzählte er ihnen schließlich, wie ihm zumute war. „Ich fühle mich verletzt. Ihr habt mich betrogen. Ihr habt mich beide angelogen. Als ihr mir die Sage von
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