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Magic Girls 06 - Späte Rache

Magic Girls 06 - Späte Rache

Titel: Magic Girls 06 - Späte Rache
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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Schwefelgebirge unser Ziel ist.«
    »Gut, ich werde hinterherkommen«, sagte Leon Bredov. »Verlass dich auf mich, wir werden Mafaldus kriegen.«
    Eusebius lächelte schwach, bevor er die Verbindung trennte und seinen
Transglobkom
zuklappte. Besonders wohl fühlte er sich nicht in seiner Haut, aber das kam sicher auch von seiner Erschöpfung. Er hoffte nur, dass Leon zur Stelle sein würde, bevor Mafaldus das Buch zu fassen bekam.
    Wie Eusebius geahnt hatte, erreichten sie bald das Schwefelgebirge. Diese vulkanische Landschaft mit ihren giftigen Dämpfen und den schroffen Felsen war kein schöner Anblick, und Eusebius fühlte, wie seine körperlichen und magischen Kräfte zunehmend nachließen. Es war ein
schlechter
Ort für einen weißen Magier. Überall schien das Böse zu lauern, hinter jedem Felsen, hinter jeder Senke.
    »Wo bleibst du?«, fragte Mafaldus ungeduldig, als er wieder einmal auf Eusebius warten musste.
    »Ich ... komme schon.« Der junge Zauberer war außer Atem, Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Jede Steigung kostete ihn eine Menge Kraft, seine Knie schmerzten und er fühlte sich wie ein alter Mann. Hoffentlich hielt er die Reise durch! Als er Mafaldus’ Gesicht erblickte, kam ihm zum ersten Mal der Verdacht, dass der Magier ihm vielleicht heimlich Energie abzog! Es konnte gut sein, dass er es nachts tat, wenn Eusebius in unruhigem Schlaf neben ihm lag. Möglicherweise |153| war das der Grund, warum sich der junge Magier morgens wie gerädert fühlte, während Mafaldus keinerlei Anzeichen von Müdigkeit zeigte und frisch und erholt aus dem Zelt trat.
    »Es ist nicht mehr weit«, verkündete Mafaldus, als Eusebius endlich aufgeholt hatte. »Wir sind nah am Ziel. Spürst du es? Du musst doch dieses Vibrieren in der Luft wahrnehmen, es ist ganz deutlich.«
    Eusebius konzentrierte sich und strengte seine Sinne an. Tatsächlich bemerkte er jetzt ein leichtes Flimmern neben sich, ein fast unhörbares böses Flüstern ... Die Stimme des
Namenlosen schwarzen Zauberbuchs
!
    Mafaldus lächelte. »Komm!«
     
    Der Koffer landete polternd neben Mona und wäre ihr um ein Haar auf den Fuß gefallen.

    »Blödes Ding!«, fauchte sie und versetzte dem Koffer ärgerlich einen Tritt. »Ich hätte dich zu Hause lassen sollen!«
    Die Reise in die Hexenwelt war auch bei Mona nicht ohne Probleme verlaufen. Sie hatte gleich gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Der Übergang über die Grenze war erschwert worden – höchstwahrscheinlich eine Maßnahme des Landeszauberamts, denn wer konnte sonst dahinterstecken?
    Fluchend und schwitzend hatte sich Mona dank ihres großen Zauberwissens aus dem Labyrinth der Zwischenwelt befreien können. Ihre Kleidung hatte dabei ziemlich gelitten, und letztlich war sie doch froh, dass sie den Koffer mitgenommen hatte. Er war voller Klamotten. Die hatten es allerdings in sich. Mona war nicht unvorbereitet zu dieser Reise aufgebrochen. Sie hatte ihre Kleider mit raffinierten magischen Tricks versehen. Selbst in ihren extravaganten |154| Hüten steckten allerlei Zauberpülverchen. Mona wollte für alle Fälle gewappnet sein.
    Natürlich konnte Felicitas tatsächlich Versöhnungsabsichten haben, aber Mona zweifelte daran. Sie konnte nicht glauben, dass ihre alte Freundin es bereute, ihr damals Valentin Cascadan ausgespannt zu haben.
    Noch immer fühlte Mona einen leisen Stich im Herzen, wenn sie daran dachte. Einen noch größeren Stich gab es ihr, wenn sie an ihren Ehemann Jeremias dachte, den sie nach Jolandas Geburt in einen Felsen verwandelt hatte. Das war das größte Geheimnis ihres Lebens, sie hatte niemandem davon erzählt. Seit vierzig Jahren versuchte sie, diese Tat zu verdrängen – ohne Erfolg. Wenn sie zurückdachte, tauchten immer wieder Bilder aus der Zeit der Schwangerschaft auf, in der sich ihre Gefühle für Jeremias plötzlich geändert hatten. Eigentlich war er ein ganz netter Kerl gewesen, vielleicht ein bisschen langweilig und sicherlich genau das Gegenteil von Valentin. Aber hilfsbereit und zuvorkommend. Und sehr, sehr geduldig ... Er hatte versucht, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen, und trotzdem war ihr das Zusammenleben mit ihm jeden Tag unerträglicher vorgekommen. Es war, als hätte eine fremde Macht sie gezwungen, nur Jeremias’ negative Seiten zu sehen. Diese waren in ihrer Vorstellung immer dominierender geworden, bis sie schließlich den Entschluss gefasst hatte, Jeremias loszuwerden. Die Idee, ihn im Schwefelgebirge in einen Felsen zu verwandeln,
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