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Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Titel: Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung
Autoren: Marliese Arold
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konnte sie ihn unmöglich durchführen.
    »Ich … äh … bräuchte eine Assistentin …«, murmelte Miranda.
    »Du bekommst alles, was du brauchst«, antwortete der Zauberer. »Möchtest du vielleicht deine Freundin rufen? Die ist mit ihrer praktischen Prüfung erst in einer Stunde an der Reihe.«
    »Ja, bitte«, sagte Miranda, ohne nachzudenken.
    Kurz darauf wurde Elena hereingeführt. Sie sah ihre Freundin verwundert an.
    »Ich brauche deine Hilfe, Elena«, sagte Miranda mit belegter Stimme. »Ich möchte, dass du …«
    Dass du einen Handstand machst
, wollte sie sagen. Wenn eine Hexe einen Handstand machte, konnte eine andere Hexe ihre Zauberkräfte übernehmen. Allerdings wäre Elena während des Handstands völlig schutzlos, und wenn mit dem Zauber irgendetwas schieflief, dann konnte sie leicht verletzt werden.
    Egal, ich muss diese praktische Prüfung unbedingt bestehen!
, schoss es Miranda durch den Kopf.
    »Elena, ich will …« Sie brach wieder ab.
    Selbst wenn alles gut ging, würde Elena eine Zeit lang geschwächt sein. Und sie brauchte doch ihre Hexenkräfte in Kürze für ihre eigene Prüfung!
    »Sag endlich, was ich machen soll«, bat Elena.
    Miranda kämpfte mit sich. Sie blickte auf ihre Freundin, dann auf das Baby, dann zu dem Zauberer. Sie schluckte heftig, denn sie wusste, was sie tun musste, um das Baby, auch wenn es ein Dummy war, von dem Fluch zu befreien. Nur konnte sie doch unmöglich …
    »Ich … ich kann es nicht«, stieß sie aus. »Das … das ist ein schwarzmagischer Fluch … und ich … ich müsste schwarze Magie anwenden, um den Fluch von dem Baby zu nehmen. Das … das geht nicht. Ich kann diese Aufgabe nicht lösen, tut mir leid.« Dabei liefen ihr die Tränen über die Wangen.
    Jetzt war alles vorbei. Sie hatte ihr Hexendiplom verpatzt!
    Elena machte große Augen. Dann löste sie sich vor Miranda in Luft auf.
    »Ähhh … was ist denn das?« Miranda starrte die Stelle an, wo Elena kurz zuvor gestanden hatte.
    »Ein einfacher Doppelgänger-Zauber«, antwortete der Zauberer. »Wir mussten diesen Trick anwenden, denn deine Freundin macht natürlich gerade ihre praktische Prüfung.«
    Er trat auf Miranda zu und nahm dem verdutzten Mädchen das Baby ab.
    »Bin ich jetzt durchgefallen?«, flüsterte Miranda. »Ich kann gehen, ja?«
    Der Zauberer lächelte. »Ganz im Gegenteil, Miranda. Es war alles richtig. Du solltest erkennen, dass diese Aufgabe für dich nicht lösbar ist, da man schwarze Magie nicht anwenden darf. Deshalb hast du bestanden. Volle Punktzahl, Miranda!«
     
    An diesem Abend wurde beim Festakt in der großen Halle des Hexenturms nicht nur eine
Silberne Spinne
verliehen, sondern sogar zwei. Miranda und Elena standen auf der Bühne und ließen sich das Abzeichen vom Vorstand der Hexen-Jury an ihre Kleider heften.
    Das Publikum klatschte laut Beifall.
    Elena war ausgezeichnet worden, weil sie als Einzige die Frage mit dem
Zehenzauber
richtig beantwortet hatte. Den Pflichtteil der praktischen Prüfung hatte sie genauso gut bestanden wie Miranda. Das gemeinsame tägliche Üben hatte also doch etwas genützt! Als praktisches Wahlfach hatte Elena
Kommunikation mit Pflanzen
gewählt. Auch da hatte sie sehr gut abgeschnitten. Offenbar hatte sie Monas grünen Daumen geerbt, was Pflanzen anging.
    Miranda und Elena fassten sich an den Händen und strahlten. Nachdem sie auch ihre Urkunden in Empfang genommen hatten, gingen sie die Bühnentreppe hinunter und zurück zu ihren Plätzen.
    Mirandas Eltern hatten Tränen in den Augen. Sie standen auf und küssten ihre Tochter. Dann nahm Tante Rusalka Miranda in die Arme und wollte sie gar nicht mehr loslassen. Elena wurde währenddessen von Jolanda und Mona umarmt.
    »Wir sind soooo stolz auf euch«, sagte Jolanda. »Ihr seid dieses Jahr die Besten gewesen! Wahnsinn, nicht wahr, Mutter?«
    Mona nickte. »Ihr wart wirklich toll, Mädels! Und Miranda ist jetzt auch endlich frei, frei von jeder negativen Energie! Das hat sie geschafft, weil sie der schwarzen Magie widerstanden hat.«
    Elena sah sich suchend um. Sie entdeckte Daphne und Rufus, aber nicht ihren Vater. »Wo ist Papa?«, fragte Elena. »Er hat doch versprochen, dass er kommt! Hat er wieder keine Zeit?« Enttäuschung stieg in ihr hoch, obwohl sie sich eben noch so über die
Silberne Spinne
gefreut hatte. Sie hatte ja überhaupt nicht mit dieser Auszeichnung gerechnet.
    »Papa steht dort hinten neben dem roten Vorhang«, sagte Jolanda. »Er kann leider nur kurz bleiben …
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