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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt
Autoren: Marliese Arold
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denn sie fühlte sich noch ziemlich schwach.
    Die beiden Männer waren groß und kräftig. Sie trugen dunkle Kutten. Von ihren Gesichtern war fast gar nichts zu erkennen, so weit hatten sie die Kapuzen vorgezogen.
    Anscheinend hatten die beiden Kuttenmänner die Raum-Zeit-Schranke passiert, denn ein heftiges Beben, zusammen mit einem dumpfen Grollen, hatte ihr Erscheinen begleitet.
    »Wer sind Sie?«, stammelte Miranda erschrocken. Ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    »Wir sollen dich holen«, knurrte der eine der Männer.
    »In Mafaldus’ Auftrag«, ergänzte der andere.
    Miranda wich zurück. »NEIN!«, rief sie. »Ich will nicht!«
    »Das interessiert uns nicht«, sagte der erste Mann und griff nach ihrem Arm. »Wir befolgen nur den Befehl unseres Meisters.«
    Miranda versuchte sich zu befreien. Das Nachthemd fiel achtlos auf den Boden. Doch die Hände der Männer packten zu wie Stahlklammern.
    »Sie tun mir weh!«, beschwerte sich Miranda.
    »Dann hör auf, dich zu wehren«, sagte der zweite Kuttenmann. »Es hat sowieso keinen Sinn!«
    Miranda sah, wie er mit einem dünnen Stab etwas in die Luft zeichnete. Ein Blitz zuckte durch die Luft.
    Wieder erbebte das Haus. Der Boden öffnete sich und Miranda fiel in ein tiefes, schwarzes Loch.
     
    Elena war gerade auf der Treppe, als ein neues Beben das Haus erschütterte. Sie klammerte sich am Geländer fest und wartete, bis es vorüber war. Danach schlotterten ihre Knie. Sie war kaum fähig, die Treppe weiter hochzusteigen. Elena hatte noch nie zuvor ein Erdbeben erlebt. Sie wusste nicht, ob dieses Beben eine natürliche Ursache hatte. Genau wie ihre Großmutter Mona glaubte sie, eine unheimliche Kraft zu spüren, die aus dem Haus zu kommen schien. Genauer: aus dem ersten Stock.
    »Miranda«, flüsterte Elena ängstlich, während sie den Gang entlangging. »Du hast mir doch versprochen, dass du mit den Zauberbüchern vorsichtig bist!«
    Sie wagte kaum, die Tür zu Mirandas Zimmer zu öffnen. Vorsichtig drückte sie die Klinke nieder.
    Das Zimmer war leer. Nur Mirandas Nachthemd lag mitten auf dem Boden. Elena hob es auf und legte es auf das zerwühlte Bett.
    »Miranda?«, fragte sie. »Wo bist du? Was ist passiert?«
    Sie bildete sich ein, leichten Schwefelgeruch wahrzunehmen. Am liebsten hätte sie das Fenster weit aufgerissen, aber draußen war es frostig kalt.
    Hatte Miranda gehext?
    Elena sah sich um, aber nirgends lag eines der gefährlichen Zauberbücher herum, die Mona gehörten. Vielleicht war Miranda ja noch im Bad?
    Elena lief auf den Gang und klopfte an die Badezimmertür. »Miranda, bist du da drin?«
    Keine Antwort.
    Elena öffnete die Tür. Niemand war im Bad. Mirandas Zahnbürste stand auf der Ablage. Es roch nach Pfirsich – Mirandas Lieblings-Duschgel. Elena berührte ihr Handtuch. Es war noch feucht. Also war Miranda vor Kurzem im Bad gewesen. Aber wo war sie?
    »Miranda!«, rief Elena und lief suchend den Gang entlang. Auch in ihrem eigenen Zimmer fand sie Miranda nicht. Türen und Fenster waren geschlossen, also konnte Miranda auch nicht auf den Balkon spaziert sein, um kühle Dezemberluft zu schnappen.
    Elena jagte nach unten und riss die Küchentür auf.
    »Miranda ist verschwunden! Wir müssen sie suchen, und zwar sofort!«
    »Nun mal langsam«, meinte Oma Mona und deutete auf die Küchenuhr. »Du musst zur Schule, meine Liebe. Es ist höchste Zeit!«
    »Wie kann ich zur Schule gehen, wenn Miranda verschwunden ist?«, empörte sich Elena. »Vielleicht ist ihr etwas passiert und sie braucht Hilfe …«
    »Immer mit der Ruhe, Elena«, bremste Jolanda ihre Tochter. »Mirandas Verschwinden kann einen ganz harmlosen Grund haben. Vielleicht will sie einfach nur mal für sich sein. Hast du schon daran gedacht, dass sie Liebeskummer haben könnte? Die Appetitlosigkeit, die glänzenden Augen – das alles sind doch typische Anzeichen.«
    »Liebeskummer?«, wiederholte Elena unsicher.
    »Gibt es da jemanden?«, hakte Mona gleich nach. »Was weißt du davon?«
    »Ich? Äh … ich weiß nichts«, log Elena und dachte an Eusebius. Verzehrte sich Miranda vielleicht doch heimlich nach dem jungen Hexer und hatte Elena nur nichts sagen wollen? War sie heimlich aufgebrochen, um ihn zu besuchen und der Sache nachzuhelfen?
    Elena biss sich auf die Lippe. »Aber in Mirandas Zimmer hat es nach Schwefel gerochen.«
    »Raucht Miranda?«, fragte Jolanda.
    »Natürlich nicht!«
    »Na also«, sagte Jolanda. »Vielleicht hat sie einen kleinen Zauber vollführt, um der Liebe
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