Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
Kreml erst in hundert Millionen Jahren gebaut wird. Vielleicht wissen sie das noch nicht.«
    »Was niemand weiß, kann auch niemand in einem Brief nach Hause schreiben.«
    »Ich denke, die Post wird zensiert? Unsere Freunde und Verwandten glauben, daß wir irgendwo im Innern Asiens arbeiten.« Herries spuckte verächtlich in den Sumpf. »In einem Jahr ist der Vertrag für einige unserer Leute abgelaufen, und sie werden in die Gegenwart zurückkehren. Sollen sie vielleicht erschossen werden, damit sie nicht im Schlaf sprechen?«
    Symonds schien derart humorlos zu sein, daß er nicht einmal den Spott und Sarkasmus bemerkte. Er erklärte:
    »Es gibt Geheimnisse, die nur noch für einige Monate Geheimnisse zu bleiben brauchen. Aber bis dahin habe ich darauf zu achten, daß sie es auch bleiben.«
    »Also gut. Was ist also mit der mysteriösen Sendung heute?«
    »Das darf ich Ihnen leider nicht verraten. Die Hälfte aller Kisten, die heute ankommen werden, tragen die Aufschrift: Streng geheim. Sie werden Tag und Nacht von bewaffneten Männern bewacht.« Symonds nahm ein Stück Papier aus der Brusttasche. »Hier sind die Namen der Männer, die die erste Wache haben.«
    Herries sah auf die Namen. Einige kannte er, andere nicht.
    »Von mir aus ... wenn Sie es so wollen. Aber es ist Ihnen doch wohl klar, daß wir entweder die Expeditionen oder die normalen Wachen radikal einzuschränken haben, wenn wir die Arbeit selbst nicht vernachlässigen wollen. Das wird zur Folge haben, daß wir erneut Leute durch Unfälle verlieren.«
    »Kaum. Sie werden mit der heutigen Post einige Befehle erhalten. Es ist meine Aufgabe, Sie darauf vorzubereiten, mehr nicht. So schnell wie möglich muß eine neue Baracke erbaut werden. Dort werden die Kisten untergebracht, die heute ankommen. Nähere Angaben finden Sie in meinem Büro. Die Baracke muß eine Klimaanlage enthalten, diebessicher sein und allen Naturgewalten trotzen können. Verstanden?«
    Herries stand auf und starrte Symonds an.
    »Dazu gehören in erster Linie Beton und Stahlgerüste. Außerdem ...«
    »Machen Sie sich darum keine Gedanken«, riet Symonds. Er sah sein Gegenüber nicht an, sondern blickte in Richtung des Dschungelrandes. Sein hageres Gesicht war ausdruckslos und verriet nichts. Licht reflektierte von seinen Brillengläsern.
    »Zum Teufel!« entfuhr es Herries unwillkürlich. Er warf die angerauchte Zigarette auf den Boden und trat sie aus. Plötzlich spürte er die drückende Schwüle, die auf ihm lastete. »Und die zusätzliche Arbeit, die Maschinen ...? Wie, zum Teufel, soll ich dieses Unternehmen durchführen, wenn ...?«
    »Dann verzögert sich eben die Durchführung des Unternehmens«, unterbrach ihn Symonds. »Sie halten die Arbeiten soweit aufrecht, wie es eben möglich ist. Das Hauptgewicht liegt nun in der Errichtung des neuen Gebäudes.«
    »Was?«
    »Sie haben richtig gehört. Auch der Zaun muß erweitert und verstärkt werden. Außer dem neuen Gebäude müssen weitere Lagerhäuser gebaut werden. Sie werden Güter aufnehmen, die man uns noch schicken wird. Außerdem Wohnräume für weitere fünfhundert Personen. In diesem Zusammenhang müssen wir an Krankenstationen, Erholungsheime, Kantinen und Wäschereien denken.«
    Herries stand da, stumm und völlig verblüfft. Im blassen Licht des wolkenverhangenen Himmels zuckten ferne Blitze.
    »Das kann doch nicht möglich sein«, flüsterte Herries endlich nach langer Zeit. »Sie werden doch nicht hier im Jura-Zeitalter eine militärische Basis errichten?«
    »Tut mir leid, ich kann nichts darüber mitteilen.«
    »Ja, natürlich. Streng geheim! Wir dürfen nichts erfahren! Wir dürfen wählen, aber es ist streng geheim, was wir wählen. Wir kennen nicht einmal die Leute, die uns wirklich regieren.« Er schluckte und spürte, wie seine Hände sich zu Fäusten ballten. »Ich werde selbst in die Zukunft gehen und persönlich in Washington protestieren.«
    »Das ist zu meinem Bedauern weder erlaubt noch möglich«, erklärte Symonds trocken. »Lesen Sie nach, was in Ihrem Kontrakt steht. Sie stehen unter Kriegsrecht. Natürlich habe ich nichts dagegen, wenn Sie eine schriftliche Beschwerde einreichen.«
    Herries stand unbeweglich. Außerhalb des Zaunes lag ein Traktor, zerbeult und verlassen. Pflanzen überwucherten ihn, und in seinem Innern lebten einige Beuteltiere. Vielleicht waren das seine eigenen Vorfahren. Eines Tages würde er sein Gewehr nehmen und sie alle abschießen.
    »Ich darf also nichts wissen, gut«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher